Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Was Valentino Rossi über Honda, Ducati und Co. denkt

Von Paolo Scalera
Valentino Rossi hat Marc Márquez im Blick

Valentino Rossi hat Marc Márquez im Blick

In knapp fünf Wochen beginnt die MotoGP-Saison 2019. Yamaha-Star Valentino Rossi weiß, dass er hart arbeiten muss, um nicht nur gegen das Honda-Duo Marc Márquez und Jorge Lorenzo zu bestehen.

Valentino Rossi feiert am 16. Februar einen runden Geburtstag: «Leider werde ich 40, ich bin ziemlich alt. Für mich ist es eine Herausforderung, in diesem Alter konkurrenzfähig zu sein. Vielleicht bin ich der erste Fahrer, aber in Zukunft werden vielleicht auch andere so lange weitermachen. Das Wichtige ist die Motivation und vor allem, stark zu sein. Ich habe noch einen Vertrag für zwei Jahre. Es wird hart, an der Spitze zu bleiben, aber wir werden es versuchen», gab er sich im Hinblick auf seine 14. Yamaha-Saison kämpferisch.

«Körperlich ist es ziemlich schwierig, du musst zu Hause viel arbeiten und versuchen, jeden Tag zu trainieren, mit dem Motorrad und im Gym. Ich glaube nicht, dass es zwischen 40 und 36 Jahren einen großen Unterschied gibt, aber natürlich von 25 auf 40 schon. Du musst härter arbeiten, aber ich glaube, dass es möglich ist», fügte der neunfache Weltmeister hinzu.

Die MotoGP-Saison 2019 verspricht Spannung pur: Repsol-Honda schickt ein vermeintliches «Dream Team» um Marc Márquez und Jorge Lorenzo ins Rennen. Ducati setzt auf Vizeweltmeister Andrea Dovizioso und seinen Landsmann Danilo Petrucci.

«Alle warten darauf, das Team von Honda zu sehen. Die Erwartungen an Jorge auf der Repsol-Honda sind hoch. Mit Lorenzo und Márquez hat Honda ein sehr starkes Team, auf dem Papier haben sie das stärkste. Aber auch Ducati ist stark, Petrucci wurde zum Werksfahrer. Das ist also ein anderes interessantes Team, beide Fahrer sind Italiener, Petrucci und Dovizioso. Danilo hat schon in den Tests gezeigt, dass er sehr stark sein kann. Ich glaube, er ist einer der Fahrer, die schwer zu schlagen sind», meinte Rossi, der es auch mit zwei Schützlingen aus seiner VR46-Riders-Academy zu tun bekommt: Franco Morbidelli auf der Petronas-Yamaha und MotoGP-Rookie Francesco «Pecco» Bagnaia (Pramac-Ducati).

«Ich schätze Franco Morbidelli dieses Jahr stärker ein als Bagnaia, weil er schon ein Jahr MotoGP-Erfahrung hat. Er hat ein sehr gutes Paket, mit Yamaha und Ramon Forcada als Crew-Chief. Auch Pecco ist sehr stark und hat großes Talent. Vielleicht braucht er etwas mehr Zeit, um sich an die MotoGP-Klasse anzupassen. Aber ich erwarte mir, dass er in der zweiten Saisonhälfte auch sehr stark sein wird. Ich glaube, ich werde mit beiden kämpfen müssen», schmunzelte der «Dottore».

Morbidelli, bester MotoGP-Rookie des Jahres 2018, sitzt in der kommenden Saison wie Rossi auf einer M1. «Ich glaube, es ist möglich, dass wir uns gegenseitig helfen: Wir können das Set-up anschauen und vergleichen. Das wird interessant, weil Franco ein sehr sensibler Fahrer ist, zusammen mit Forcada wird er einen gute Job machen, glaube ich. Er wird sicher stark sein, er ist schwer zu schlagen. Aber ich glaube schon, dass wir ein bisschen zusammen am Set-up arbeiten können», bestätigte der bald 40-Jährige, der nichts dagegen hätte, wenn in Zukunft noch ein Fahrer aus seiner Riders-Academy den Sprung in die «premier class» schaffen würde: Sein Bruder Luca Marini hat die Chance, sich mit einer starken Moto2-Saison dafür zu empfehlen.

«Ich hoffe, dass Luca dieses Jahr in der Moto2-WM stark sein wird und vielleicht in die MotoGP-Klasse kommt, bevor ich aufhöre. Das wäre schön, zusammen Rennen zu fahren – und auch etwas, das wir nicht erwartet haben. Ich hätte es mir, ehrlich gesagt, nicht erwartet. Niemand hätte sich das erwartet», lachte Rossi.

Und was nimmt sich ein Zweirad-Superstar nach seiner MotoGP-Karriere vor? Ist die Rallye Dakar ein Thema? «Wenn ich mit der MotoGP-WM aufhöre, will ich mit Autos weiterfahren, weil das meine große Leidenschaft ist. Die Dakar ist sehr interessant, also warum nicht. Es ist ein sehr hartes und schwieriges Rennen, man muss sich gut vorbereiten. Aber ich bin neugierig, das einmal auszuprobieren. Es kann vielleicht sogar passieren.»

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