Dovizioso (4.): Marc hat nicht alles unter Kontrolle
Andrea Dovizioso (04) liess Morbidelli hinter sich
Andrea Dovizioso betrieb nach dem 13. Startplatz Schadensbegrenzung, denn er stürmte auf dem Circuit of the Americas (COTA) gleich in der ersten Runde auf den sechsten Platz hinter Márquez, Rossi, Crutchlow, Miller und Rins. Da die beiden Honda vor ihm stürzten, traf er nach einer makellosen Fahrt als Vierter im Ziel ein. Diese 13 kostbaren Punkte beförderten ihn auf Platz 1 in der der WM-Tabelle.
«Dovi» hatte am Samstag angekündigt, er hätte eine Pace, mit der er hinter Marc Márquez um Platz 2 fighten könnte, leider müsse er aber aus der fünften Reihe losfahren. «Der Sieg lag heute außer Reichweite, weil ich nach vier Runden das Feeling für den Vorderreifen verloren habe, ich bin in Turn 10 fast gestürzt», schilderte der Winnow-Ducati-Pilot. «Dadurch war ich in den schnellen Kurven nicht schnell genug. Aus diesem Grund konnte ich nicht ganz vorne mitmischen, obwohl mein Start erstaunlich war. Ich habe mich als gleich von Anfang an in einer perfekt Position gebracht. Aber zu diesem Zeitpunkt fehlte mir etwas Speed. das war eine ganz schlechte Phase, denn ich habe viele Sekunden eingebüßt. Doch ich bin ruhig geblieben und habe beim Kampf gegen Morbidelli, der mich dann überholte, überlegt, wo ich sanft fahren musste und besser fahren musste.»
Dovizioso weiter: «Dann habe ich gesehen, dass in Turn 10 eine nasse Stelle auf der Ideallinie war. Da es am Sonntag nie geregnet hat, muss das Wasser von unten durchgedrückt haben. Turn 10 ist die einzige Kurve, die sie für 2019 neu asphaltiert haben… Diese nasse Flecke war in der Früh noch nicht da. Ich habe dann dort die Linie verändert, dann kam mein Feeling zurück obwohl ich in den schnellen Kurven immer noch Zeit verloren habe. Dafür habe ich beim Kampf gegen Morbidelli gesehen, dass ich dafür an anderen Stellen wirklich schnell war. Also habe ich ihn wieder überholt. Ich fand dann einen ausgezeichneten Rhythmus. Ich war zu diesem Zeitpunkt mit ähnlichen Zeiten wie die schnellsten Fahrer unterwegs. Das ist der positive Teil des Rennens. Schade, dass ich in den vier Runden zu viel Zeit verloren habe. Das ist ärgerlich. Aber am Ende war mein Speed gut, auch als der Reifen hinten nachgelassen hat. Ich habe gesehen, dass Jack Miller etwas langsamer wurde, also habe ich bis zur Zielflagge 100 Prozent gepusht. Aber es hat dann knapp eine Sekunde gefehlt zum dritten Platz. Leider habe ich ihn nicht eine halbe Runde früher einfangen können.»
«Aber wir müssen happy sein. Es gibt nach diesem Grand Prix einen positiven und einen negativen Aspekt», sagte Dovi. «Aber am Ende überwiegt das Positive, erstens weil ich WM-Leader bin, das ist sehr angenehm. Und der Crash von Marc zeigt, dass er nicht alles unter Kontrolle hat. Sehr oft hat er das, aber nicht immer, das ist für uns gut zu wissen. Denn in den ersten zwei Rennen ist er wie ein Verrückter gefahren, er war sehr schnell. Für die Meisterschaft war das Ergebnis von Texas sehr positiv. Wir haben guten Speed gezeigt und bewiesen, dass wir uns gegenüber 2018 verbessert haben. Noch dazu auf einer Piste, auf der wir immer Mühe hatten. Wir sind weit hinten gestartet und haben fleißig gepunktet.»
Wie hat Dovi seinen Start und die tadellose erste Runde erlebt? «Mein Start war soooo gut. Vor mir war die Spur leer! Ich konnte bis zur ersten Kurve alles machen, was ich mir vorgenommen hatte. Und die anderen Fahrer haben genau das getan, was ich mir gewünscht habe. So habe ich mich in eine perfekte Position gebracht. Und ich konnte in der ersten Runde zwei weitere Fahrer überholen. Ich hätte mir keine besser Startphase vorstellen können. Aber dann war anfangs der Speed nicht ausreichend, um in die Gruppe vorzudringen, die hinter Marc gekämpft hat. Das war der Grund, warum ich das Podest verfehlt habe. Ob unser ‚holeshot device‘, also unsere Schnellstart-Vorrichtung, beim Start geholfen hat? Ja, damit ist das Starten leichter als ohne… Ich bin sehr happy damit.»
WM-Stand nach 3 Rennen
1. Dovizioso 54
2. Rossi 51
3. Rins 49
4. Márquez 45
5. Petrucci 30
6. Miller 29
7. Nakagami 22
8. Crutchlow 19
9. Pol Espargaró 18
10. Quartararo 17.