Stefan Bradl (Honda/9.): Er dämpft die Erwartungen
Stefan Bradl im FP2 in Jerez
Stefan Bradl hielt sich im zweiten freien Jerez-GP-Training vorübergehend sogar unter den Top-3, erst am Schluss fiel er im FP2 auf Platz 7 zurück. Das ergab Rang 9 in der Tagesgesamtwertung – mit nur 0,464 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Ducati-Werkspilot Danilo Petrucci.
«Die Japaner von HRC sind happy, das gegenseitige Vertrauen wird immer besser», freute sich der 29-jährige Bayer. «Klar, das war ein gutes Training. Aber ich will nicht, dass die Erwartungen gleich wieder hochgehen. Platz 7 im FP2, das ist mehr, als ich gedacht hätte. Ich wäre auch zufrieden, wenn ich den 15.-Platz vom FP1 halten hätte können. Ich bin eigentlich immer allein gefahren, nur einmal bin ich durch Zufall gemeinsam mit Marc unterwegs gewesen. Das hat ganz gut gepasst. Es ist immer gut, wenn man jemand hinterher fahren kann, denn da sieht man schon ein paar Sachen, die relativ interessant sind, denn ein bisserl kann er’s doch… Dadurch habe ich mich fahrerisch noch ein bisserl verbessert.»
«Wir haben dann auch am Schluss mit der Reifenwahl einen guten Treffer gemacht mit hart vorne und hinten. Diese Mischung hat sich gut bewährt, wobei ich mir am Anfang mit dem Vertrauen zum Vorderrad mit der harten Mischung nicht ganz sicher war. Aber es hat funktioniert. Ich habe schon bei der Out-Lap bemerkt, es ist Vertrauen da, dann habe ich mich ganz gut zusammengerissen. Ich habe ein paar gute Runden rausgehaut. Ich bin happy, weil ich auch die Pace vom Test hier übernommen habe. Das war mir wichtig. Denn ich habe beim Test im März hier wirklich eine gute Pace vorgelegt, da bin ich 1:38er tief gefahren. Das habe ich heute auch geschafft.»
Bradl hat sich Punkte holen zum Ziel gesetzt, am ersten Tag hat er die Erwartungen übertroffen. «In der kombinierten Liste bin ich zwar nur Neunter», meinte er. «Aber ich wäre momentan direkt fürs Q2 qualifiziert. Ich hätte nicht gedacht, dass ich nach dem ersten Tag in den Top-Ten drin bin. Das ist schon gut. Aber im FP3 müssen wir zuerst wieder ein bisschen testen. Am Schluss steht dann die ‚time attack‘ auf dem Programm. Deshalb will ich die Erwartungen nicht in die Höhe schrauben. Denn die Situation kann sich bei dieser Leistungsdichte ganz schnell wieder ändern. Es ist alles sehr eng beisammen. Das ist Wahnsinn.»
Bradl weiter: «Die Testteile sind nicht so gravierend gewesen, denn wir haben im FP1 schon einiges abarbeiten können. So konnten wir uns im FP2 auf eine Richtung konzentrieren, das half natürlich. Auch die Reifeneinteilung hat gut gepasst.»