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Valentino Rossi (Yamaha/5.): Meisterhafte Strategie

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi hinter  Rookie Fabio Quartararo, der Startplatz 10 holte

Valentino Rossi hinter Rookie Fabio Quartararo, der Startplatz 10 holte

Nach dem vermurksten Freitag (Platz 14) fuhr Valentino Rossi am Samstag in Le Mans im Q1 mit Slickreifen Bestzeit, die Gegner waren sprachlos. Und dann sicherte er sich den 5. Startplatz.

Valentino Rossi riskierte im Qualifying 1 trotz der nassen Piste die Monate von Slickreifen – und fuhr mit 1,595 Sekunden Vorsprung auf Morbidelli und 2,315 Sekunden vor Bagnaia die Bestzeit. «Das war eine meisterhafte Strategie», sagte Pol Espargaró voll Anerkennung.

Im abermals nassen Qualifying 2 probierte Rossi in Le Mans anfangs auch die Slicks, aber nah einer Runde sah er die Aussichtslosigkeit ein, es war zu nass geworden. «Deshalb war ich in den ersten fünf Minuten nicht draußen, das wären die besten Verhältnisse für eine schnelle Runde gewesen», wusste der neunfache Weltmeister, der in Le Mans seit 2008 nicht gewonnen hat und im Q2 den fünften Startplatz erreichte. Unfassbar: Maverick Viñales, der die freien Trainings am Freitag und im FP3 dominierte, fiel auf den elften Startplatz zurück, als es um die Wurst ging.

«Im Qualifying 1 war es heute sehr wichtig, dass ich den Aufstieg ins Q2 schaffte. Denn wen ich aus der fünften Reihe hätte wegfahren müssen wie in Jerez, wäre mein Rennen schon vor dem Start stark beeinträchtigt gewesen. Es wäre nicht aussichtslos geworden, aber sehr, sehr schwierig.»

Rossi: «Wir haben uns in diesem Jahr um ein gutes Set-up für gemischte Verhältnisse gekümmert, also halb nass und halb trocken. Wir haben die Abstimmung verbessert und auch die Elektronik. Ich fühle mich bei diesen Verhältnissen jetzt wohler. Normal haben wir bei diesen Bedingungen arg gelitten. Ich bin das FP4 mit Regenreifen gefahren und habe mich gut gefühlt. Aber wir kamen ans Limit. Ich wusste, schneller kann ich micht fahren, und ich war im FP4 nur Zehnter. Ich wusste also nicht, ob ich im Q1 in die Top-2 kommen würde. Der Asphalt hier hat Grip, es stand nicht viel Wasser, deshalb haben wir die Slicks riskiert. Und im Wetterradar haben wir gesehen, dass es nicht wirklich heftig schütten wird. Deshalb sind wir das Risiko eingegangen, es hat sich bezahlt gemacht, jetzt bin ich happy darüber. Es war die richtige Entscheidung – und ausschlaggebend für den Q2-Aufstieg.»

«Ich habe die Slicks dann auch im Q2 riskiert, aber es war bereits zu viel Wasser auf der Piste. Vorher war in den Sektoren 1 und 2 weniger Regen. Also bin ich auf Regenreifen umgestiegen und habe dann die fünftbeste Zeit erzielt. Es sieht nicht übel aus. Im Regen bin ich gut dabei. Und der fünfte Startplatz ist perfekt. Generell ist mir immer ein Trockenrennen lieber. Aber im Regen bin ich hier aussichtsreicher unterwegs. Im Trockenen haben wir bisher mehr Fragezeichen, was die Rennpace betrifft. Denn gestern waren meine Zeiten nicht fantastisch.»

Le Mans, MotoGP, Q2:

1. Márquez, Honda, 1:40,952 min
2. Petrucci, Ducati, + 0,360 sec
3. Miller, Ducati, + 0,414
4. Dovizioso, Ducati, + 0,600
5. Rossi, Yamaha, + 0,703
6. Morbidelli, Yamaha, + 0,729
7. Nakagami, Honda, + 1,107
8. Lorenzo, Honda, + 1,115
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,498
10. Quartararo, Yamaha, + 1,557
11. Viñales, Yamaha, + 1,603
12. Pol Espagaró, KTM

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