Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Marc Márquez (Honda/2.): «Wir sind immer dabei»

Von Nora Lantschner
Marc Márquez hinter dem Mugello-Sieger Petrucci

Marc Márquez hinter dem Mugello-Sieger Petrucci

«Mit dem schlechtesten Gefühl der ganzen Saison» fuhr Marc Márquez in Mugello auf Platz 2 – zwischen zwei Ducati-Piloten. Damit baute der Repsol-Honda-Star seine WM-Führung aus.

Der Italien-GP enttäuschte die 83.761 Zuschauer, die allein am Sonntag in das «Autodromo Internazionale del Mugello» geströmt waren, nicht. Eine vor allem zu Beginn große Spitzengruppe sorgte für Spannung pur: Neben Marc Márquez, den Ducati-Werkspiloten und Suzuki-Ass Alex Rins mischte auch Jack Miller auf der Pramac-Ducati vorne mit. «Mit Jack gab es einen merkwürdigen Moment, als er mich überholt hat und mich in der Kurvenmitte angeschaut hat», erzählte der Repsol-Honda-Star. «Ich habe nicht verstanden, was da vor sich ging. Wir haben viel Zeit verloren, auch Alex Rins hat uns überholt. Das war aus meiner Sicht ein Missverständnis.»

Während Miller seine Hoffnungen auf einen Podestplatz mit einem Sturz begrub, stand Márquez nach einem harten Fight auf dem Podest. Damit war der WM-Leader am Ende zufrieden: «Ich bin natürlich glücklich, weil wir unser schwierigstes Rennen, mit dem schlechtesten Gefühl der ganzen Saison, auf Rang 2 beendet haben. Es war also ein gutes Rennen, wir haben 20 Punkte geholt.»

Dass Danilo Petrucci – und nicht Andrea Dovizioso – vor dem italienischen Publikum zum Sieg fuhr, spielte Márquez in die Karten. «Zu Beginn habe ich wie immer versucht, meine Pace zu fahren. Aber ich musste ein, zwei kleine Momente überstehen, also habe ich mir gesagt: Okay, heute ist nicht der richtige Tag. Ich werde ihnen folgen und in der letzten Runde kämpfen. Aber in der ersten Kurve habe ich mit dem doppelten Windschatten den Scheitelpunkt verpasst. Als ich dann sah, dass Danilo Erster war, ich Zweiter und 'Dovi' Dritter, habe ich entschieden, dass ich nichts versuchen und stattdessen die Position verteidigen werde», berichtete der fünffache MotoGP-Champion.

«Wenn ich es probiere, wir beide weit gehen und am Ende Dovi gewinnt, dann wäre das schlechter für die Weltmeisterschaft», ergänzte der Honda-Star. «Deshalb blieb ich hinter Danilo. Ich habe es am Ende im Windschatten versucht, aber ich wusste, dass es sehr schwierig war. Aber ich bin trotzdem happy.»

Dazu kommt: Márquez war im Gegensatz zu den Ducati-Werksfahrern nicht auf dem Medium-Vorderreifen unterwegs. «Am Samstag bin ich meine schnellste Runde auf dem Medium gefahren. Ich fühle mich damit viel besser, aber für die Renndistanz kam der für mich nicht infrage. Deshalb entschied ich mich für die harte Mischung, von der ich wusste, dass ich damit mehr Mühe hatte und langsamer war. Aber es war die einzige Option, um bis zum Ende des Rennens durchzukommen. Wir haben die richtige Entscheidung getroffen», erklärte der 26-Jährige.

Insgesamt ist sein zweiter Platz in Mugello für die Konkurrenz eine schlechte Nachricht. «In dieser Phase der Weltmeisterschaft konzentriere ich mich auf meine Box und mein Rennen, ich vergesse manchmal, wo die Gegner sind. Das Wichtigste ist, dass wir einem Abstand herausfahren können, wenn wir uns gut fühlen – und wenn wir Schwierigkeiten haben und das Feeling fehlt, schaffen wir es immer noch, Zweiter zu werden. Wir sind immer dabei, bei allen Bedingungen. Das ist das Wichtigste», weiß auch Márquez, der seinen Vorsprung auf Dovizioso in der WM-Wertung auf 12 Punkte ausbaute.

Der WM-Stand nach 6 von 19 Rennen: 1. Márquez 115. 2. Dovizioso 103. 3. Rins 88. 4. Petrucci 82. 5. Rossi 72. 6. Miller 42. 7. Crutchlow 42. 8. Viñales 40. 9. Nakagami 40. 10. Pol Espargaró 38.

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