Valentino Rossi über eSports: «Ich bin zu alt dafür»
Valentino Rossi
In der vergangenen Woche kam das neue offizielle Videospiel der Motorrad-WM, «MotoGP 19», für PlayStation 4, Xbox One und PC auf den Markt. Milestone ermöglicht den Spielern nicht nur an der WM-Saison 2019 teilzunehmen, sondern auch gegen MotoGP-Legenden zu fahren oder im Red Bull Rookies Cup den Weg einer Nachwuchshoffnung zu gehen.
Der neunfache Weltmeister Valentino Rossi outete sich als großer Fan: «Ich bin mit Videogames aufgewachsen, seit ich fünf oder sechs Jahre alt war. Das hat mit dem Commodore angefangen, dann hatte ich den Amiga mit den Disketten, danach kam die Konsole, wo man richtig fest auf den Play-Knopf drücken musste», erzählte der 40-Jährige schmunzelnd.
«Ich liebe alle Sportarten, vor allem Motorsport. Ich spiele jetzt auch noch viel, aber mehr mit Autos als mit Motorrädern, da bin ich besser», verriet der «Doctor». «Es ist großartig, weil man jetzt auch online spielt. Das ist etwas, wofür ich ein bisschen zu alt bin, weil es das nicht gegeben hat, als ich jung war», lachte er.
Der Yamaha-Werksfahrer hat seit Mai diesen Jahres übrigens auch einen offiziellen Teamkollegen aus dem eSports-Lager: Der 19-jährige Lorenzo Daretti aus Italien, zweifacher MotoGP-eSport-Champion, erhielt als erster Fahrer aus der Szene einen Vertrag von einem MotoGP-Team.
«Eine richtige Meisterschaft zu haben ist auch etwas, das man sich vor fünf oder sechs Jahren nicht erwartet hättet. Es ist großartig zu sehen, wie schnell und präzise sie sind», meinte Rossi dazu. «Sie verbringen viel Zeit damit und sind sehr, sehr stark. Viel stärker als ich, leider. Es ist gut, das zu verfolgen – und mit Sicherheit viel weniger gefährlich.»
Mugello-Sieger Danilo Petrucci stellte auch schon fest, wie ernst es in der eSport-Meisterschaft zugeht: «Das ist beeindruckend. Mit deinen Freunden scherzt du und hast Spaß, wenn du ein Videogame spielst. Aber für sie ist es Racing – wie für uns in der Startaufstellung – sie waren nicht zu Scherzen aufgelegt, überhaupt nicht.»
«Spielen ist nicht das richtige Wort, sie sind Rennen gefahren. Das war verrückt, weil ich zwar nicht so viel spiele, aber trotzdem ziemlich gut bin – immerhin kenne ich die Kurven und die Strecken. Es ist unglaublich, sie sind so präzise und um Sekunden schneller als wir», staunte der Ducati-Werksfahrer über seine eSports-Rennfahrer-Kollegen.