Jack Miller: «Honda hat im Top-Speed aufgeholt»
Jack Miller (43) vor Joan Mir (Suzuki)
Jack Miller gelang mit Platz 5 in Montmeló ein glänzendes Ergebnis. Er war mit der Pramac-Ducati GP19 wieder einmal bester Privatfahrer und hält sich in der WM auf dem erstaunlichen sechsten Rang. Ducati hat in Mugello 2017 und 2018 gewonnen, in Barcelona siegte 2017 Dovizioso und 2018 Lorenzo auf Ducati, zwei Jahre hintereinander gewonnen. Bevorzugen die langen Geraden auf diesen Pisten die kraftstrotzende Desmosedici?
«Ich weiß es nicht, denn Marc Márquez hat 2014 und 2019 in Barcelona gewinnen», gibt der 24-jährige Jack Miller zu bedenken. «Neben den Honda haben auch die Yamaha in Catalunya schon oft gut funktioniert, das war auch diesmal zu beobachten. Klar, die Ducati haben einen sehr guten Top-Speed. Aber Honda hat in diesem Bereich 2019 enorm aufgeholt. Sie sind jetzt beim Beschleunigen viel stärker. Besonders auffallend ist das beim Rausfahren aus den langsamen Ecken im ersten und zweiten Gang. Das war in Barcelona sicher hilfreich.»
Der Australier erzählt, er verwende inzwischen an seiner GP19 ein ähnliches Set-up wie Dovizioso und Petrucci. «Letztes Jahr hatten wir eine ziemlich unterschiedliche Bike-Abstimmung. Aber in dieser Saison fahre ich erstmals dasselbe Modell wie das Werksteam. Wir sind im Winter bei diesem Motorrad zuerst mit dem Set-up von 2018 gestartet, sind aber dann immer näher an das Set-up von Ducati Corse herangekommen. Seit Doha und Las Termas sind die Set-ups fast identisch.»
«Natürlich ändere ich auch fortwährend meinen Fahrstil, ich bemühe mich pausenlos, noch besser zu werden», sagt Jack Miller.
Der Moto3-Vizeweltmeister von 2014 absolviert bereits seine fünfte MotoGP-Saison. Als einziger Fahrer ist er von der Moto3-Klasse direkt auf das MotoGP-Bike umgestiegen. Zwei Jahre lang fuhr «JackAss» bei Marc VDS Honda, dann bei LCR-Honda, jetzt das zweite Jahr bei Pramac-Ducati.
Nach den jüngsten Erfolgen von Danilo Petrucci sind die Chancen auf eine Beförderung ins Werksteam neben «Dovi» für 2010 sozusagen auf Null gesunken. «Ich hoffe, dass ich bei Pramac bleiben und nächstes Jahr eine 2020-Werksmaschine bekommen kann», sagt der MotoGP-Sieger des Regenrennens von Assen 2016.
Pramac und Ducati haben allerdings auch Pecco Bagnaia eine GP20 für die kommende Saison zugesagt.