KTM: Enttäuscht von Zarco, viel Lob für Pol Espargaró
Im Rennen: Zarco hier noch vor Pol Espargaró, Bagnaia und Aleix Espargaró
Johann Zarco kämpfte heute in Assen in der Anfangsphase tapfer, der Red Bull KTM-Werksfahrer (am Samstag gestürzt) lag nach fünf Runden schon an zehnter Stelle vor seinem angeschlagenen Teamkollegen Pol Espargaró, der sich auf Platz 11 bis isn Ziel durchschlug. Aber nach 15 Runden lag Zarco nur noch an 14. Stelle, dann fiel er in der nächsten Runde auf den 18. und letzten Platz zurück. Eine Runde später stellte der Franzose die KTM RC16 vor der Box ab.
Red Bull-KTM-Teammanager Mike Leitner sagte eine Stunde später zu SPEEDWEEK.com: «Bisher haben wir am Motorrad nichts gefunden. Das Motorrad funktioniert offenbar makellos.»
Selbst Zarcos Betreuer Jean-Michel Bayle wusste zu diesem Zeitpunkt nichts Genaues. Hat sich Jopann körperlich verausgabt? Haben ihn die Kräfte verlassen? «Ich weiß es nicht», bedauerte der zweifache Motocross-Weltmeister. «Er ist schnurschnacks hinter wieder aus der Box rausmarschiert.»
Johann Zarco bekam von KTM schon beim Jerez-GP eine Verwarnung, weil er dort vor laufender TV-Kamera folgendes Urteil über die Werksmaschine aus Österreich fällte: «Shit chassis, shit power delivery.»
Falls sich tatsächlich kein Defekt finden lässt, könnte auch diese Aufgabe in Assen noch ein Nachspiel haben.
«Johann ist in der Anfangsphase auf dem zehnten, elften Platz mitgefahren», schilderte Mike Leitner. «Danach ist er rapide zurückgefallen. Das Motorrad ist unruhig geworden, und ihn haben quasi die Kräfte verlassen. Deshalb hat er. sich entschieden, reinzufahren. Am Motorrad haben wir keinen Fehler gefunden. Johann hat gesagt, das Motorrad sei dann so schwierig zu fahren gewesen, dass er es vorgezogen hat, reinzukommen… Können wir nicht über etwas Erfreulicheres reden?»
Ja, gern: Pol Espargaró hat beim achten WM-Rennen 2019 zum achten Mal gepunktet, er ist weiter WM-Neunter, trotz der argen Schmerzten in der rechten Hand, die er beim Crash beim Montag-Test in Montmeló beschädigt hat.
Leitner: «Dieses Wochenende hat wirklich den letzten Beweis erbracht, dass Pol richtig Gas gibt! Denn nach dem FP1 habe ich nicht geglaubt, dass wir mit Pol heute ein Rennen über 26 Runden fahren können. Er hat heute im Rennen wirklich gelitten. Wirklich super, wir sind echt riesig happy mit ihm.»
Bei KTM kann schwer eingeschätzt werden, um wie viel sich der Zustand von Pols Handgelenk bis zum Sachsenring-Weekend bessern wird. «Pol war ja nach dem Barcelona-Test daheim beim Arzt. Wir haben hier im Paddock noch einmal ein Röntgen machen lassen. Am Freitag haben wir im Spital in Assen noch eine Magnetresonazuntersuchung machen lassen, da haben wir gesehen, dass im Handgelenk überall Flüssigkeit drinnen ist, es ist entzündet und irritiert. Die Ärzte meinen, das kann sich über drei, vier Wochen richtig weh tun.»
«Pol hat mir gesagt, zwölf Runden vor Schluss hat im Rennen auch das Schmerzmittel nicht mehr gewirkt und nachgelassen», schilderte Mike Leitner. «Danach wollte er nur noch überlegen und ins Ziel kommen.»
WM-Stand nach 8 von 19 Rennen:
1. Márquez 160. 2. Dovizioso 116. 3. Petrucci 108. 4. Rins 101. 5. Rossi 72. 6. Quartararo 67. 7. Viñales 65. 8. Miller 60. 9. Pol Espargaró 52. 10. Crutchlow 50. 11. Nakagami 48. 12. Morbidelli 45. 13. Aleix Espargaró 31. 14. Mir 30. 15. Lorenzo 19. 16. Iannone 18. 17. Zarco 16. 18. Oliveira 15.