Brünn: Cal Crutchlow hätte der Gefahr getrotzt
Cal Crutchlow: «Ich war bereit, um Rennen zu fahren.»
Weil es am Sonntag in Brünn nach dem Moto2-Rennen eine halbe Stunde lang regnete, waren die Bedingungen für das um 14 Uhr angesetzte Rennen der Königsklasse schwierig: Um die Start-Ziel-Gerade war er nass, der Rest der Strecke war trocken. Ein Großteil der Fahrer sprach sich deshalb für eine Verschiebung der Startzeit aus – und WM-Promoter Dorna kam dem Wunsch nach.
«Das wird Schuld daran sein, dass ich nicht gewonnen habe», gab Cal Crutchlow gewohnt trocken zu Protokoll, als er gefragt wurde, wie er mit der Verzögerung umging. «Ich mag es nicht, zu lange in der Lederkombi zu stecken, das war für mich der einzige Nachteil.»
Wäre es nach dem Briten gegangen, hätte der Start pünktlich über die Bühne gehen können: «Ich war bereit, um Rennen zu fahren. Ich war auf dem Grid und habe den Jungs gesagt, dass sie die Reifen wechseln sollen. Ich habe tatsächlich die Regeln nicht richtig gelesen, weil ich nicht wusste, dass ich in die Box zurückkommen konnte, um die Slicks zu holen.»
«Ich bin mit Regenreifen rausgegangen. 'Beefy' [Crew-Chief Christophe Bourguignon] hat mir erklärt, dass ich die Reifen in der Startaufstellung wechseln konnte, also kam ich in die Startaufstellung. Das Schlimmste war, ich habe in der 'out lap', also in der Runde nach der Boxenausfahrt, gesehen, dass es komplett trocken war. Ich bin mit den Regenreifen richtig Vollgas gefahren, sie waren komplett zerstört», schilderte der LCR-Honda-Pilot. «Zum Glück hat es dann nicht geregnet, denn meine Regenreifen waren schon nach der Boxenausfahrtsrunde kaputt…»
«Ich wäre das Rennen trotzdem sofort gefahren, ich weiß nicht, warum sie das Rennen nicht gestartet haben, aber ich respektiere die Entscheidung – und ich glaube, es war sicherer», bekannte Crutchlow, der aber auch zu bedenken gab: «Am Ende des Tages hat sich jeder – inklusive den Journalisten, ob ihr recht habt oder nicht – darüber beschwert, dass wir nicht gestartet sind. Aber ihr wollt die Aufregung und die Spannung, während wir keine gebrochenen Schlüsselbeine wollen, weil wir eine komplette Saison zu fahren haben. Manche Zuschauer wollen, dass Fahrer in die Luft fliegen. Leider. Die Zuschauer wollen seltsame Aktion sehen. Wir liefern jedes Wochenende heftige Fights ab, es gibt jeden Sonntag spannende Rennen, aber die Fans sind damit nicht zufrieden.»
«Im Nachhinein war es richtig, den Start zu verschieben. Es war für alle Beteiligten sicherer», bekräftigte der 33-Jährige. «Keiner kann sich diese Verhältnisse vorstellen. Es war nur in der ersten Kurve nass, dann überall trocken bis zur Zielkurve. Und schon am Samstag hast du nie richtig gesehen, wo es nass und trocken war, wenn du einem Gegner gefolgt bist. Es war am Samstag viel einfacher, wenn du allein unterwegs warst, dann hast du besser gesehen, wo es nass war. Manchmal war eine Spur im Qualifying trocken, die weit weg von der Ideallinie war. Ich bin deshalb im Q2 manchmal fast neben der Strecke gefahren.»
Ergebnisse Brünn-GP: 1. Marc Márquez. 2. Dovizioso 3. Miller. 4. Rins. 5. Crutchlow. 6. Rossi. 7. Quartararo. 8. Petrucci. 9. Nakagami. 10. Viñales. 11. Pol Espargaró. 12. Bagnaia. 13. Oliveira. 14. Zarco. 15. Bradl. 16. Rabat. 17. Iannone. 18. Aleix Espargaró. 19. Abraham. 20. Guintoli.
WM-Stand nach 10 von 19 Rennen: 1. Márquez, 210 Punkte. 2. Dovizioso 147. 3. Petrucci 129. 4. Rins 114. 5. Viñales 91. 6. Rossi 90. 7. Miller 86. 8. Quartararo 676. 9. Crutchlow 78. 10. Pol Espargaró 61. 11. Nakagami 57. 12. Morbidelli 52. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaró 31. 15. Iannone 21. 16. Lorenzo 19. 17. Zarco 18. 18. Oliveira 18. 19. Bagnaia 15. 20. Rabat 14. 21. Bradl 13.