Johann Zarco (KTM): Er hofft auf Testfahrer-Vertrag
Johann Zarco
«Ich bin sehr zufrieden mit dem heutigen Tag», freute sich Johann Zarco am Samstagnachmittag beim British Grand Prix. „Ich hatte im FP3 heute Morgen das Potential ins Q2 zu kommen, aber ich habe es um ein paar Zehntel verpasst.»
Zarco weiter: «Das Qualifying 1 am Nachmittag war dann ein wenig enttäuschend, weil ich ein mechanisches Problem hatte. Ich weiß nicht warum, aber das Motorrad hat gestoppt und ich musste in die Box zurückkehren. Als ich wieder auf die Strecke rausgefahren bin, war [Alex] Rins vor Pol [Espargaró]. Ich konnte mich an Pol orientieren, habe es schlussendlich aber leider nicht ins Q2 geschafft.»
Die Tatsache, dass der KTM-Pilot nicht weit hinter seinem Teamkollegen Pol Espargaró lag, betrachtet er als positiv: «Das bedeutet, dass wir eine bessere Kontrolle über das Motorrad haben als zu Beginn der Saison. Das sieht man auch bei Miguel [Oliveira]. Er hat in dieser Saison grosse Fortschritte gemacht mit der KTM.»
Für das MotoGP-Rennen am Sonntag in England zeigt sich der Franzose zuversichtlich: «Ich kann das Potenzial der anderen Fahrer schwer einschätzen, aber vielleicht gelingt es mir, an die Top-Ten heranzukommen.»
Über die Performance des Motorrads in Silverstone kann Zarco nur Positives sagen: «Ich habe mich bisher an diesem Wochenende in jeder Session gut gefühlt. Deshalb würde ich sagen, dass ich heute das beste Qualifying des Jahres gefahren bin.»
Der Moto2-Weltmeister von 2015 und 2016 hat nach dem GP von Österreich verlautbart, dass er 2020 nicht mehr mit Red Bull-KTM antreten wird. Es wurde darüber gesprochen, dass er stattdessen irgendwo als MotoGP-Testfahrer fungieren würde. «Ich kann mir gut vorstellen, dass meine aktuelle Situation für ein MotoGP-Werk interessant sein könnte. Wenn ich mich als Testfahrer engagieren lasse, geschieht das nicht, weil ich als MotoGP-Rennfahrer zurücktreten möchte. Sondern ich habe mich nicht gut gefühlt und möchte stärker zurückkehren. Ich will mir selbst bessere Chancen mit einem konkurrenzfähigen Motorrad besorgen. Wenn ich als Testfahrer beginne, werde ich pushen, denn ich möchte irgendwann auch einmal ein MotoGP-Rennen gewinnen. Manchmal ist es nicht ideal, wenn man als Testfahrer ein Motorrad entwickeln und viele, viele Dinge testen muss. Aber ich kann das Bike vielleicht zu einem höheren Limit pushen. Das kann für einige Werke ein interessanter Aspekt sein. Wenn ich als Testfahrer engagiert werde, möchte ich ein guten Job machen und viele Runden fahren. Wir haben 2019 gesehen, dass manche Testfahrer viele Wildcard-Einsätze absolvieren. Wenn ich Vertrauen in mich selbst habe, werde ich immer jede Gelegenheit für eine Wildcard nutzen. Wie eine letzte Chance...»
Das Reglement sieht aber für die Top-Teams Honda, Yamaha, Suzuki und Ducati maximal drei Wildcards pro Testfahrer vor, die «concession teams» KTM und Aprilia dürfen maximal sechs Wildcards für den Testfahrer beantragen.
Aber Honda verschaffte Stefan Bradl nur eine Wildcard (Jerez), Yamaha beantragte für Jonas Folger gar keine, Sylvain Guintoli fuhr in Barcelona und Brünn mit Wildcards. Testfahrer Michele Pirro setzte die Ducati nur in Mugello ein und fährt auch in Misano. KTM verzichtet völlig auf sporadische Testfahrer-Einsätze mit Mika Kallio, Bradley Smith fuhr für Aprilia bisher nur in Doha und Catalunya.
MotoGP-Ergebnis, Q2, Silverstone:
1. Márquez, 1:58,168 min
2. Rossi, + 0,428 sec
3. Miller, + 0,434
4. Quartararo, + 0,444
5. Rins, + 0,502
6. Viñales, + 0,594
7. Dovizioso, + 0,594
8. Morbidelli, + 0,928
9. Crutchlow, + 1,075
10. Nakagami, + 1,259
11. Petrucci, + 1,319
12. Aleix Espargaró, + 1,452
MotoGP-Ergebnis, Q1, Silverstone:
1. Dovizioso, 1:58, 944 min
2. Rins, + 0,246 sec
3. Pol Espargaró, + 0,605
4. Zarco, + 0,704
5. Oliveira, + 0,814
6. Rabat, + 0,972
7. Iannone, + 1,296
8. Bagnaia, + 1,418
9. Guintoli, + 1,716
10. Syahrin, + 1,756
11. Lorenzo, + 2,618
12. Abraham, + 5,901