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Mick Doohan: «Marc Márquez in eigener Liga»

Von Colin Young
Marc Márquez mit seinem Idol Mick Doohan

Marc Márquez mit seinem Idol Mick Doohan

Der fünffache Weltmeister Mick Doohan – selbst elf Jahre lang auf Honda erfolgreich – findet nicht, dass der fünffache MotoGP-Champion Marc Márquez sich noch auf einem anderen Motorrad beweisen müsste.

Die Karriere von Mick Doohan endete vor 20 Jahren, aber mit seinen fünf 500er-WM-Titeln in Folge ist und bleibt er einer der ganz Großen in der Geschichte der Motorrad-WM. Mit 54 GP-Siegen liegt er in der Bestenliste auf Platz 3, nur Valentino Rossi und Giacomo Agostini haben in der Königsklasse noch mehr Rennen gewonnen.

Doohan blieb in seinen elf Jahren in der Motorrad-WM stets Honda, dem größten Motorradhersteller der Welt, treu. Der unbändige Siegeswille des Australiers passte perfekt zur Racing-Leidenschaft des japanischen Herstellers.

Nun ist es Marc Márquez, der auf der Respol-Honda Geschichte schreibt. Mick Doohan, das Idol seiner Kindheit, spricht im Interview über die Stärke des siebenfachen Weltmeisters.

Mick, muss Marc Márquez Honda verlassen und mit einem anderen Hersteller gewinnen, um sich selbst zu beweisen?

Nein, ich glaube keinen Moment daran, dass Marc aus dem Grund zu einem anderen Hersteller wechseln würde, weil er der Überzeugung wäre, dass er sich selbst beweisen müsste.

Marc weiß um sein Können, deshalb glaube ich, dass die Kombination aus Marc und Honda noch eine Weile Bestand haben wird. Ich bekam immer wieder Angebote, die nur dazu beigetragen haben, dass sich der finanzielle Aspekt meiner Verträge [mit Honda] verbessert hat.

Aber diese Hingabe zum Rennfahren, die Honda zeigt, sah ich sonst nirgends. Ich war ein Rennfahrer, ich wollte gewinnen. Ich wusste, wie schnell ich fahren konnte, ich musste es niemandem beweisen, also warum sollte ich nicht bei Honda bleiben?

Honda mag im Moment vielleicht keinen haben, der in der Lage wäre, Marcs Platz einzunehmen, aber Honda ist ein leidenschaftliches Unternehmen, sie wollen nur gewinnen und werden immer den besten Fahrer haben wollen.

Eines Tages wird einer kommen, aber im Moment ist Marc bei Honda in seiner eigenen kleinen Welt – und es ist großartig zu sehen.

Was ist an der Fahrweise von Marc so speziell?

Ich bewundere, mit welchen Manövern er immer davon kommen kann – und das liegt an seinem Selbstvertrauen, an seinen Fähigkeiten und daran, wie viel er im Offroad-Bereich unterwegs ist.

Ich ging früher auf einer Honda CT110 trainieren und fuhr mit angezogener Vorderradbremse. Ich habe die Front so lange blockiert, bis ich fast gestürzt bin, um das Gefühl für das rutschende Vorderrad zu bekommen.

Marc fährt die Honda sehr ähnlich wie ein Dirt-Bike. Er streift mit seinem Ellbogen in Schräglage und er hat das Selbstvertrauen, das Motorrad aufzurichten, wenn er es muss, weil er ein so gutes Gefühl dafür hat.

Zu gewinnen und trotz dieser Mätzchen nicht zu stürzen, vergrößert sein Selbstvertrauen und bringt ihn dazu, das Limit noch weiter auszumerzen. Er ist ein einer eigenen Liga, weil er so selbstbewusst ist.

Also ist der Glaube an sich selbst der Schlüssel zum Erfolg?

Wenn du so viel gewinnst und siehst, wie andere stürzen, dann fragst du dich: 'Wie um alles in der Welt kann man stürzen?' Es dreht sich alles um die Überzeugung. Marc gewinnt auf einem Motorrad, das gar nicht so einfach zu fahren ist, aber es passt zu ihm.

Du warst bekannt für deine Intensität, vor allem in der Vorbereitung, um sich auf das Siegen zu fokussieren. Ist das immer noch entscheidend?

Dieses Level der Vorbereitung und dieser Fokus waren für mich wesentlich und ich glaube, dass auch heute noch dieselbe Hingabe erforderlich ist, wenn du einen WM-Titel gewinnen willst.

Du bekommst nur eine Chance. Die Anstrengungen, die du auf und abseits der Strecke unternehmen musst, um zu gewinnen, sind viel leichter auf dich zu nehmen, also wenn du dir später wünscht, dass du mehr getan hättest und dich selbst in Frage stellst.

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