Yamaha: Fabio Quartararo treibt Valentino Rossi an
Valentino Rossi und Fabio Quartararo verstehen sich gut
Fabio Quartararo macht keinen Hehl daraus, dass Valentino Rossi das Vorbild seiner Kindheit war. Mit Ausnahme von Silverstone, wo der Franzose in der ersten Kurve zu Sturz kam, landete der 20-Jährige zuletzt in Spielberg, Misano und Aragón drei Mal vor dem Italiener auf der Werks-Yamaha.
«Jedes Mal, wenn ich mit ihm auf der Strecke bin, ist es für mich ein Vergnügen. Das ist etwas sehr besonderes für mich, weil er mein Idol ist. In Österreich war er als Vierter genau hinter mir. Ich habe versucht einen Vorsprung herauszufahren und am Ende habe ich es geschafft. Es ist immer eine Freude, vor ihm zu sein. Auch wenn es so schwierig ist. Es ist ein Traum mit ihm zu fahren», schwärmte der Sensationsrookie, der in der WM-Tabelle nur mehr 14 Zähler hinter Rossi liegt.
Mit bisher vier Podestplätzen und drei Pole-Positions hat der Petronas-Yamaha-Jungstar die Werksfahrer in seiner ersten MotoGP-Saison mehr als einmal in den Schatten gestellt. Das gibt auch Rossi zu: «Yamaha arbeitet. Es scheint, dass in diesem Moment alle Yamaha-Piloten gut in Form sind – auch weil wir es müssen, denn wir haben Quartararo, der lästig ist», scherzte der 40-Jährige im Interview mit den italienischen Kollegen von «Sky Sport». «Jedes Mal, wenn er auf die Strecke geht, ist er eine halbe Sekunde schneller als alle anderen. Und wenn du auf demselben Bike sitzt, dann musst du versuchen das Maximum zu geben, um nicht zu weit weg zu sein.»
«Einerseits ist es eine echte Schererei, weil uns allen lieber wäre, wenn er nicht da wäre», schmunzelte der neunfache Weltmeister. «Aber auf der anderen Seite ist es schön, weil er uns alle dazu bringt, schneller zu fahren.»
«Er verfügt über ein außergewöhnliches Talent», bescheinigte Rossi dem jungen Mann aus Nizza. «Ich habe mir erwartet, dass er schnell ist – aber nicht so schnell. Das hat sich keiner erwartet. Das was er macht, schon seine Zeiten in den Trainings-Sessions, ist wirklich unglaublich.» Die Unbekümmertheit des Klassenneulings sei dabei ein zusätzlicher Vorteil. «Er steigt auf das Motorrad und denkt an nichts, er schleppt auch keine negativen Erfahrungen mit.»
Übrigens: Als der heute 20-jährige Quartararo am 20. April 1999 geboren wurde, bestritt Rossi seine vierte WM-Saison. Der «Doctor» hatte zu diesem Zeitpunkt bereits 17 GP-Siege und einen 125er-WM-Titel errungen.
MotoGP-WM-Stand nach 14 von 19. Rennen: 1. Marc Márquez 330. 2. Dovizioso 202. 3. Rins 156. 4. Petrucci 155. 5. Viñales 147. 6. Rossi 137. 7. Quartararo 123. 8. Miller 117. 9. Crutchlow 98. 10. Morbidelli 80. 11. Pol Espargaró 77. 12. Nakagami 68 . 13. Mir 49. 14. Aleix Espargaró 46. 15. Iannone 32. 16. Bagnaia 29. 17. Oliveira 29. 18. Zarco 27. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16.