Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Jorge Lorenzo (Honda/18.): «Finden nichts Radikales»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo (99) vor Syahrin und Miller, der aus der Boxengasse

Jorge Lorenzo (99) vor Syahrin und Miller, der aus der Boxengasse

Die Situation und die Performance von Jorge Lorenzo wird von Rennen zu Rennen trostloser. Wer meinte, Aragón sei der Tiefpunkt, wurde in Thailand eines Schlechteren belehrt.

Platz 18 und diesmal nach 26 Runden sogar 54,7 Sekunden hinter Sieger Marc Márquez  – bei Repsol-Honda-Werkspilot Jorge Lorenzo war auch in Buriram kein Aufwärtstrend erkennbar. Schon am Freitag und Samstag hatte er mit den Plätzen 20 und 19 eine nicht gerade umwerfende Performance abgeliefert. Vom erhofften ersten Top-Ten-Platz bei HRC und von den erwünschten 30 Sekunden Abstand zum Sieger ist nichts zu sehen. Lorenzo verlor am Freitag 1,5 sec auf den Sieger, am Samstag im Quali fast 1,9 Sekunden, heute büsste er pro Rennrunde nicht weniger als 2,.104 Sekunden auf Weltmeister Marc Márquez ein. Kein Wunder, wenn Repsol-Honda in der Team-WM 19 Punkte hinter dem Ducati-Corse-Team liegt, während die Marken-WM bereits für Honda gewonnen wurde. Denn dort zählt immer nur ein Fahrer pro Grand Prix. Also führt in der Konstrukteurs-WM Honda mit 331 Punkten vor Ducati (254), Yamaha (248), Suzuki (192), KTM, 91) und Aprilia (67).

Konnte Lorenzo bei diesem Grand Prix auf dem Chang International Circuit irgendwelche positiven Erkenntnisse mitnehmen? «Nein, nicht viele. Aber ich fühle mich körperlich besser. Und ich bekomme mehr Erfahrung mit dem Motorrad. Doch das Rennergebnis ist enttäuschend, der Rückstand zum Sieger ist auch wieder eine Enttäuschung», seufzte der 32-jährige Mallorquiner. «Ich habe mein Bestes gegeben, aber ich war nicht schnell. Ich bin zu wild gerutscht, besonders in den Bremszonen. Das Motorrad ist zu schwerfällig und lässt sich nicht so abbremsen, wie ich mir das vorstelle. Wenn der Griplevel nachlässt, gerate ich in große Schwierigkeiten, dann steigt meine Rundenzeit und ich verliere zu viel Zeit auf die Schnellsten. Aber ich kann nichts anderes tun, als auf den nächsten Grand zu warten und mit dem Motorrad, das wir haben, ein paar neue Set-ups zu testen. Ich kann nur hoffen, dass unser Bike in Motegi besser zur Geltung kommt als hier.»

Lorenzo will seinen Fitness-Zustand nicht für die schwachen Ergebnisse verantwortlich machen. «Ich bin fitter als bei den letzten Grand Prix. Ich kam mit der Hitze und der Luftfeuchtigkeit hier gut zurecht. Es war eher das Problem, dass ich beim Bremsen zu viel Zeit verloren habe. Beim Bremsen rutscht das Hinterrad zu stark. Deshalb kommt es zu Problemen mit der Motorbremse. Der Hinterreifen wird dann stark belastet, also kannst du die Motorbremse nicht stärker einstellen – sonst stürzt du. Wir haben dieses Limit, das vom Motor verursacht wird. Das Schlimmste ist, dass wir am Motor in diesem Jahr nichts ändern können, weil die Entwicklung durch das Reglement seit Katar eingefroren ist. Deshalb werden uns die erwähnten Probleme erhalten bleiben.»

«Wir suchen zwar auf allen Gebieten nach Möglichkeiten zu Verbesserungen», räumt Jorge ein. «Aber ich mache mir keine Illusionen. Wir werden nichts Radikales finden, was uns eine halbe Sekunde bringt. Dabei ist Motegi eine meiner Lieblingspisten. Denn der Belag bietet dort sehr viel Grip, es gibt keine Bodenwellen. Ich denke, dort können wir konkurrenzfähiger sein. Aber wir müssen in den Bremszonen stärker werden. In Buriram habe ich noch schlechter abgeschnitten als in Aragón. Trotzdem müssen wir weiter mit der bestmöglichen positiven Mentalität an die Arbeit gehen. Dann können wir näher an mein Ziel herankommen, denn ich habe mir vorgenommen, höchstens 30 Sekunden auf den Sieger zu verlieren.»

MotoGP-Ergebnis, Buriram:

1. Márquez. 2. Quartararo. 3. Viñales. 4. Dovizioso. 5. Rins. 6. Morbidelli. 7. Mir. 8. Rossi. 9. Petrucci. 10. Nakagami. 11. Bagnaia. 12. Crutchlow. 13. Pol Espargaró. 14. Miller. 15. Iannone. 16. Oliveira. 17. Rabat. 18. Lorenzo. 19. Abraham. 20. Syahrin.

MotoGP-WM-Stand nach 15 von 19 Rennen:

1. Marc Márquez 325 Punkte. 2. Dovizioso 215. 3. Rins 167. 4. Viñales 163. 5. Petrucci 162. 6. Rossi 145. 7. Quartararo 143. 8. Miller 119. 9. Crutchlow 102. 10. Morbidelli 90. 11. Pol Espargaró 80. 12. Nakagami 74. 13. Mir 58. 14. Aleix Espargaró 46. 15. Bagnaia 34. 16. Iannone 33. 17. Oliveira 29. 18. Zarco 27. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Guintoli 7. 24. Syahrin 7. 25. Abraham 5.

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