Noch mehr Siege: Marc Márquez will sein System ändern
Jetzt achtfacher Weltmeister: Marc Márquez
Mit dem insgesamt achten WM-Titel katapultierte sich Marc Márquez endgültig in die Regionen der Motorrad-Superstars wie Hailwood, Agostini, Doohan und Rossi. Auch dieses Quartett hat vier Titel in der «premier class» hintereinander gewonnen. 79 GP-Siege mit 26 Jahren, total 130 Podestplätze, 89 Pole-Positions und 70 schnellste Rennrunden bei bisher 201 GP-Einsätzen – die Nummer 93 bricht alle Rekorde.
Der spanische Repsol-Honda-Werksfahrer hat in seiner siebten MotoGP-Saison bereits 53 MotoGP-Siege errungen. Das sind 7,5 Siege im Schnitt pro Saison, aber in diesem Jahr bieten sich vier weitere Gelegenheiten. Und da die Anzahl der jährlichen Rennen von 19 bis auf 22 erhöht werden soll, könnte Marc die 115 GP-Siege von Rossi schon mit 32 oder 33 Jahren übertrumpfen, wenn er in diesem Stil weiter siegt.
Marc Márquez fliegt für Medientermine vor dem Motegi-GP heim nach Spanien. Denn am Dienstag, 8. Oktober, organisiert das Repsol-Honda-Team eine Pressekonferenz am Repsol Campus, dem Hauptquartier der Mineralölgesellschaft an der Adresse Méndez Álvaro 44 in Madrid. Beginn: 9.15 Uhr.
«Jetzt ist die Zeit für Feiern», sagte der neue und alte Weltmeister. «Aber wir haben noch vier Grand Prix, und unsere Absicht ist es, die letzten Rennen mit derselben Ambition und Mentalität zu bestreiten wie die ersten 15.»
Auch Takeo Yokoyama, Technical Director von HRC, war nach dem neuerlichen Titelgewinn von Marc Márquez sichtlich gerührt: «Das ist typisch für Marc. Er musste in Buriram nicht gewinnen. Aber er hat sich den Sieg trotzdem nicht nehmen lassen. Fantastisch! Wir haben alles getan, um Marc in diesem Jahr wieder zum Weltmeister zu machen. Wir unternehmen alles, um weitere Erfolge möglich zu machen. Wir haben 2019 einen guten Eindruck hinterlassen – und möchten 2020 genau so weitermachen.»
In den letzten Jahren hat sich mehrmals gezeigt, dass Weltmeister Márquez bei den Rennen nach dem Titelgewinn zu Fehlern und Stürzen neigt. Er hat dieses Phänomen sauber analysiert und für sich selbst eine interessante Ursache gefunden. «Ja, es ist wahr, wenn du die Weltmeisterschaft gewinnst, dann erlöscht in deinem Körper ein Licht. Sagen wir, du hast fünf Lampen, aber eine geht dann aus. Das hat in den letzten Jahren manchmal zu Fehlern geführt. Diesmal möchte ich das System ändern. Ich will alle fünf Lampen weiterbrennen lassen. Wir werden weiter pushen. Denn wir haben noch ein Ziel, wir wollen neben der Fahrer-WM und der Konstrukteurs- auch die Team-WM gewinnen, da liegen wir jetzt 19 Punkte hinter Ducati. Wir wollen alle drei Titel. Das wird zwar schwierig, aber wir geben nie auf. Und für uns beginnt die Saison 2020 bereits in Motegi in knapp zwei Wochen.»
Unfassbar: Marc Márquez hat 2019 nicht weniger als 14 von 15 WM-Rennen in den Top-2 beendet, neunmal hat er gewonnen, zuletzt dreimal hintereinander, dazu kommen fünf zweite Plätze und der Sturz als Spitzenreiter im Texas-GP. Andrea Dovizioso, der 2017 noch beim Finale Titelchancen hatte, liegt in der Tabelle bereits 110 Punkte zurück. Der Ducati-Star hat erst zwei Saisonsiege errungen. Und während Márquez bei den letzten vier Rennen 95 von 100 Punkte einsammelte, brachte es Dovi nur auf 43.
«Wenn ich höre, dass ich jetzt in einem Atemzug mit Legenden wie Hailwood und Agostini genannt werde, bin ich sprachlos. Ich kann das noch gar nicht wahrhaben. Aber ich darf die Leute in meiner Umgebung nicht außer Acht lassen, die mir das ganze Jahr helfen. Keiner durfte damit rechnen, dass wir vier Titel in Serie gewinnen. Und ich möchte auch die Fans und Unterstützer auf der ganzen Welt nicht vergessen, die mich immer wieder anspornen. Auch meine Fans haben diesen Titel verdient, auch sie dürfen feiern.»
MotoGP-Ergebnis, Buriram: 1. Márquez. 2. Quartararo. 3. Viñales. 4. Dovizioso. 5. Rins. 6. Morbidelli. 7. Mir. 8. Rossi. 9. Petrucci. 10. Nakagami. 11. Bagnaia. 12. Crutchlow. 13. Pol Espargaró. 14. Miller. 15. Iannone. 16. Oliveira. 17. Rabat. 18. Lorenzo. 19. Abraham. 20. Syahrin.
MotoGP-WM-Stand nach 15 von 19 Rennen: 1. Marc Márquez, 325 Punkte. 2. Dovizioso 215. 3. Rins 167. 4. Viñales 163. 5. Petrucci 162. 6. Rossi 145. 7. Quartararo 143. 8. Miller 119. 9. Crutchlow 102. 10. Morbidelli 90. 11. Pol Espargaró 80. 12. Nakagami 74. 13. Mir 58. 14. Aleix Espargaró 46. 15. Bagnaia 34. 16. Iannone 33. 17. Oliveira 29. 18. Zarco 27. 19. Lorenzo 23. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Guintoli 7. 24. Syahrin 7. 25. Abraham 5.