Joan Mir (Suzuki): Im «Casey-Stoner-Style» vor Rins
Weil in Motegi am Freitag Regen vorausgesagt ist, waren die Top-10 – und damit ein Ticket für die entscheidende zweite Qualifying-Session am Samstag – heiß begehrt. Alex Rins verpasste dieses Ziel in der letzten Minute des FP2, als Routinier Valentino Rossi (Yamaha) sich noch auf Platz 5 schob und den WM-Dritten somit auf Rang 11 zurückwarf.
«Ich bin glücklich, wieder auf dieser Strecke zu fahren, weil ich das Layout sehr mag. Am Morgen war die Rundenzeit ziemlich gut. Am Nachmittag haben wir die Zeit ein bisschen verbessert – aber eben nicht genug, um direkt ins Q2 zu kommen», berichtete der Spanier, der das FP1 noch auf Rang 5 beendet hatte.
Der zweifache Saisonsieger gab sich trotzdem zuversichtlich: «Wir müssen an unser Motorrad denken und das Feeling ist sicher gut. Wir haben ein gutes Set-up. Am Samstag erwarten wir Regen, also werden wir versuchen, hart zu kämpfen, um in das Q2 zu kommen.»
Vor allem weil sich das Qualifying schon mehrmals als die Achillesferse von Rins erwiesen hat, was auch der WM-Dritte weiß: «Sicherlich müssen wir hart pushen, um eine gute Rundenzeit zu schaffen. Schließlich ist einer der Schlüssel in der MotoGP, so weit wie möglich vorne zu starten. Zuletzt hatten wir im Qualifying ein bisschen Schwierigkeiten, aber wir werden es versuchen.»
Sein Teamkollege Joan Mir wäre als Neunter nach dem FP2 im Q2 dabei, wenn die Wettervorhersagen eintreten. «Ich bin so glücklich über den Freitag, wir hatten einen wirklich guten Tag. Ich habe mich Runde für Runde verbessert, das ist sehr gut», schwärmte er nach dem zweiten freien Training in Motegi.
«Es war schade, dass ich im letzten Versuch keinen neuen Vorderreifen verwendet habe, dadurch ist die Front etwas instabil. Das beeinträchtigt ein bisschen die Rundenzeit, aber wir haben einen Soft aufgehoben, wenn es am Samstag doch nicht regnen sollte», erklärte der Rookie. «Aber ich bin glücklich mit der Rundenzeit und der Platzierung – Platz 6 im FP1, Platz 9 im FP2, wir sind dabei. Das ist wichtig, denn wenn es am Samstag regnet, sind wir im Q2. Wir werden versuchen, uns für morgen ein bisschen zu verbessern, um für das Rennen konkurrenzfähig zu sein.»
In Buriram landete Mir, der beim Brünn-Test Anfang August heftig abgeflogen war und anschließend erst im Misano-GP sein Comeback gab, auf Platz 7. Am Sonntag hofft er auf mehr: «In Thailand war ich körperlich nach der Verletzung noch nicht ganz auf der Höhe. Dann war ich eine Woche zu Hause und habe trainiert, jetzt fühle ich mich etwas besser. Ich hoffe auf ein besseres Ergebnis und darauf, dass ich das ganze Rennen über zu 100 Prozent pushen kann, das hat mir in Thailand gefehlt.»
Der Klassen-Neuling meinte, er verstehe jetzt besser, was er vom Motorrad braucht. Was ist es? «Wir arbeiten ein bisschen an der Elektronik. Jeder Fahrer hat einen anderen Fahrstil, manche wollen, dass sie mehr eingreift, und manche nicht. Das ist das Schwierigste in der MotoGP. Du musst eine gute Balance aus Set-up und Elektronik finden. Vielleicht braucht es ein Jahr, um das Bike an den richtigen Punkt zu bringen. Wir nähern uns dem an, was heißt, dass wir gut arbeiten. Mit der Motorbremse haben wir noch ein bisschen Probleme, dann geht es auch darum, im Kurvenausgang smooth zu sein.»
Hier kommt das Thema Traction Control ins Spiel: «Du hast die Elektronik, aber am Ende bist du immer schneller, je weniger du sie verwendest. Das ist der Weg, den wir gehen. Im Casey-Stoner-Style», lachte der 22-Jährige.
Suzuki schickt für den Heim-GP in Japan auch Testfahrer Sylvain Guintoli mit dem Prototypen für 2020 ins Rennen. «Sein Feedback war gut. Das gibt mir auch Extra-Motivation für 2020», verriet Rins. Und welche drei Dinge wünscht sich sein Teamkollege von der neuen GSX-RR? «Mehr Grip, mehr Stabilität auf der Bremse und mehr Power», zählte Mir auf.
MotoGP-Ergebnisse, Motegi, kombinierte Zeitenliste am Freitag:
1. Quartararo, Yamaha, 1:44,764 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,321 sec
3. Márquez, Honda, + 0,336
4. Dovizioso, Ducati, + 0,650
5. Rossi, Yamaha, + 0,702
6. Morbidelli, Yamaha, + 0,798
7. Miller, Ducati, + 0,813
8. Petrucci, Ducati, + 0,855
9. Mir, Suzuki, + 0,877
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,957
11. Rins, Suzuki, + 0,966
12. Crutchlow, Honda, + 1,040
13. Pol Espargaró, KTM, + 1,256
14. Bagnaia, Ducati, + 1,566
15. Nakagami, Honda, + 1,793
16. Abraham, Ducati, + 1,812
17. Lorenzo, Honda, + 1,897
18. Iannone, Aprilia, + 1,981
19. Oliveira, KTM, + 2,036
20. Guintoli, Suzuki, + 2,039
21. Kallio, KTM, + 2,134
22. Rabat, Ducati, + 2,394
23. Syahrin, KTM, + 3,210