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Stefan Bradl: Suzuka-Test mit neuem Honda-Superbike

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl tarnte sich recht geschickt für den geheimen Superbike-Honda-Test in Suzuka. Aber ein japanischer Fan entdeckte und filmte ihn.

Obwohl die Honda Racing Corporation diesen Test unter strengster Geheimhaltung laufen ließ, ist das Testdebüt der neuen Honda CBR 1000RR-Fireblade SP2 auf dem Suzuka Circuit der Weltöffentlichkeit nicht verborgen geblieben. Denn ein offensichtlich in Suzuka beheimateter japanischer Fans mit dem Account NOBU@JO3VHC hat heute auf Twitter ein Video eines Motorradrennfahrers gepostet, das einen Superbike-Piloten in Erlkönig-Tarnlackierung in Suzuka in Action zeigt. Und mit Hilfe des Videos konnte jeder halbwegs aufgeweckte Fan herausfinden, dass es sich um MotoGP-Testfahrer Stefan Bradl handelte, der den neuen Fireblade-Prototyp (das Serienmodell wird bei der EICM;A in Mailand präsentiert) am Dienstag und Mittwoch getestet hat.

Bradl, Ende Juli mit Takumi Takahashi Dritter beim Acht-Stunden-WM-Rennen in Suzuka, trug beim Superbike-Test zwar ein neutrales Leder ohne Hinweise auf HRC und einen blütenweißen Helm. Aber dank des X-Lite-Helms und des Dainese-Leders konnte die Identität des geheimnisvollen Testfahrers rasch geklärt werden. Über so eine Ausrüstung verfügt kein japanischer Honda-Testfahrer. Und abgesehen vom Fahrstil, auch die Nummer 69, die an Bradls 2017-Teamkollegen Nicky Hayden erinnert, war auf der Rückseite des Leders leicht zu identifizieren.

Lucio Cecchinello hat in Japan mit dem Hinweis, Bradl müsse Ende Oktober und Anfang November (in Jerez) für HRC testen, eine einleuchtende Erklärung geliefert, warum der Bayer bei den letzten drei Grand Prix nicht als Ersatz für Nakagami in Frage kam.

Tatsächlich kommt Stefan Bradl erst heute abends in Melbourne an. der ServusTV-Experte hatte diese späte Ankunft mit ein paar Urlaubstagen an einem Strand in Fernost zu verschleiern versucht.

Da an diesem Wochenende das Superbike-WM-Finale in Losail/Katar stattfindet und Álvaro Bautista noch bei Ducati beschäftigt ist, machte sich HRC die Dienste von Bradl zunutze.

Neben Bautista wird 2020 der Japaner Takumi Takahashi die WM für das Honda-SBK-Werksteam bestreiten. Takahashi wird jetzt einen Großteil der Testaufgaben in Japan übernehmen.

«Das japanische Endurance-Bike von Honda ist 80 Prozent konkurrenzfähiger als die Superbike-WM-Maschine, die ich 2017 gefahren bin», stellte Bradl im Juli nach dem Suzuka Eight Hour-WM-Lauf fest. «Das liegt einfach in erster Linie daran, dass dieses Bike perfekt auf die Bridgestone-Reifen maßgeschneidert worden ist und die SBK-Honda nicht zu den weicheren Pirelli-Reifen passt.»

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