Jorge Lorenzo: «Brauche 1,5 Monate ohne Rennen»
«Das Ziel im Repsol Honda Team ist der Sieg», unterstrich Weltmeister Marc Márquez am Dienstag bei der Honda-Präsentation auf der Motorradmesse Eicma in Mailand. Sein Teamkollege Jorge Lorenzo ist davon im Moment meilenweit entfernt: Auf Phillip Island überquerte der 32-Jährige die Ziellinie mit 66 Sekunden Rückstand als 16. und Letzter, in Sepang fuhr er am Sonntag als 14. (+ 34 Sekunden) wenigstens wieder in die Punkte – was ihm zuvor vier Rennen lang nicht gelungen war.
Der Umstieg auf die RC213V fiel dem Mallorquiner schwerer als erwartet, dazu kam eine Serie von Verletzungen. Vor allem der schwere Crash in Assen, der einen Bruch des sechsten Brustwirbels und einen Haarriss am achten Brustwirbel zur Folge hatte, verunsicherten den fünffachen Weltmeister. Die Rücktrittsgerüchte verfolgen ihn spätestens seit seinem Comeback in Silverstone auf Schritt und Tritt.
«Dieses Jahr ist sehr schwierig für einen Fahrer wie mich, der es gewohnt ist, auf dem besten Level in der MotoGP zu fahren und um Siege zu kämpfen», gab Lorenzo beim Honda-Event im Rahmen der Eicma zu. «Die Wahrheit ist, dass ich in meiner ersten Honda-Saison von Anfang an nie bei 100 Prozent war. Das hat mit dem Kahnbeinbruch in der Pre-Season angefangen, dann der Sturz in Doha und vor allem die letzte Verletzung in Assen – die schwerste, die ich in meiner Karriere erlitten habe.»
Körperlich geht es beim dreifachen MotoGP-Weltmeister endlich wieder aufwärts, wenn auch nur langsam: «Jetzt geht es mir um einiges besser. Ich habe mir, ehrlich gesagt, eine schnellere Genesung erwartet. Die Wahrheit ist, dass ich jede Woche kleine Verbesserungen spüre, aber es geht einfach sehr langsam», erklärte er. «Ich glaube, dass ich in den nächsten Tagen in der Lage sein werde, ziemlich hart für Valencia zu trainieren. Dann brauche ich ein bisschen Ruhe – ein oder eineinhalb Monate ohne Rennen, damit ich mich für das kommende Jahr voll erholen kann.»
Der Spanier hofft auch darauf, dass das 2020er-Bike seinem Fahrstil entgegenkommt. «Als ich die Honda in Valencia und Jerez zum ersten Mal gefahren bin – das Bike des Vorjahres – da war ich recht schnell. Mein Vertrauen war okay», erinnerte er. «Auch wenn es für Marc ein unglaubliches Jahr war, er einen neuen Punkterekord geschafft hat und unglaublich gut gefahren ist, haben die restlichen Honda-Fahrer mit dem 2019er-Bike ein kleines Bisschen Mühe, das Vertrauen für die Front zu finden.»
«Auf den Geraden ist es sehr gut zusätzliche Power zu haben. Aber in den Kurven gab es einige kleine Probleme, die wir versuchen für das nächste Jahr zu lösen», ergänzte Lorenzo, der übrigens bis zum vergangenen Sonntag den Punkterekord in der MotoGP-WM inne hatte: 2010 holte er – damals noch auf Yamaha – auf dem Weg zu seinem ersten Titel in der Königsklasse in 18 Rennen 383 Punkte. Mit nur 25 Punkten aus 14 Grand Prix, bei denen er 2019 am Start stand, liegt er vor dem Saisonfinale in Valencia (17. November) nur auf WM-Rang 19.
MotoGP-WM-Stand nach 18 von 19 Rennen:
1. Marc Márquez 395 (Weltmeister). 2. Dovizioso 256. 3. Viñales 201. 4. Rins 194. 5. Petrucci 176. 6. Quartararo 172. 7. Rossi 166. 8. Miller 149. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 94. 12. Mir 83. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 56. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 25. 20. Rabat 18. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 8. 24. Guintoli 7. 25. Abraham 7. 26. Kallio 3.
Konstrukteurs-WM nach 18 von 19 Rennen:
1. Honda 401 (Weltmeister). 2. Ducati 302. 3. Yamaha 301. 4. Suzuki 223. 5. KTM 105. 6. Aprilia 81.
Team-WM nach 18 von 19 Rennen:
1. Ducati Team 432. 2. Repsol Honda Team 430. 3. Monster Energy Yamaha 367. 4. Petronas Yamaha SRT 287. 5. Team Suzuki Ecstar 281. 6. LCR Honda 210. 7. Pramac Racing 203. 8. Red Bull KTM Factory Racing 124. 9. Aprilia Racing Team Gresini 99. 10. Red Bull KTM Tech3 41. 11. Reale Avintia Racing 25.