Danilo Petrucci fährt auch 2020 im Ducati-Werksteam
Danilo Petrucci
Es war wie erwartet ein Sturm im Wasserglas. SPEEDWEEK.com-Leser hatten schon beim Sepang-GP erfahren, dass Jack Miller auch 2020 bei Pramac-Ducati fahren werde und ein Transfer ins Winnow-Werksteam und ein Tausch gegen Danilo Petrucci nicht in Frage kam. Und am Sonntag nach dem Valencia-GP stellte Pramac-Teambesitzer Paolo Campinoti endgültig klar: «Jack wird auch 2020 bei Pramac fahren. Mach' dir keine Sorgen.»
SPEEDWEEK.com traf heute im Valencia-Paddock beim Gespräch mit Marco Melandri auch dessen Manager Alberto Vergani, der auch Manager von Danilo Petrucci agiert. «Es ändert sich nichts. Danilo wird 2020 im Werksteam fahren, wie es immer geplant war», versicherte Vergani.
Danilo Petrucci hat in diesem Jahr die ersten neun Grand Prix in den Top-6 beendet und in dieser Phase 121 Punkte ergattert inklusive Sieg in Mugello. In den weiteren neun Rennen schaffte «Petrux» nur 55 Punkte – mit Platz 7 in Silverstone als bestem Resultat!
Wochenlang rätselte Petrucci über seine Formschwäche, denn plötzlich blieb der Regenspezialist auch auf nasser Fahrbahn einiges schuldig. Am Wochenende in Valencia räumte er erstmals ein, sich müde zu fühlen. «Ich glaube, Danilo war in der zweiten Saisonhälfte übertrainiert und erschöpft», meint Manager Vergani. «Ich muss sich nach den November-Tests einmal ausgiebig erholen und die Batterien aufladen.»
«Es ist meine erste Saison als Werksfahrer. Ich hatte erstmals keine Winterpause. Deshalb war ich wahrscheinlich nach der Sommerpause schon erschöpft», vermutet der zerknirschte Petrucci. «Es sind dann kleine Fehler passiert. Und natürlich ist der Druck gewachsen, als die Ergebnisse nicht mehr zufriedenstellen waren.»
Der 29-jährige Petrucci war im Winter von Terni bei Rom in die Nähe von Forli übersiedelt, um mit seinem Teamkollegen Dovizioso trainieren und dessen Betreuerstab profitieren zu können. Aber offenbar kam bei diesem Manöver die Erholung und Regeneration zu kurz, Petrucci zeigt Erschöpfungssyndrome.
Petrucci kämpfte im Frühjahr um den dritten WM-Rang, aber nach dem Sturz beim Valencia-GP hat er die WM nur als Sechster ab geschlossen – immerhin blieb er vor Rossi und Pramac-Ducati-Pilot Miller.
Millers Manager Aki Ajo hat nichts gegen einen Verbleib von «JackAss» bei Pramac-Ducati, wo er schon in diesem Jahr von etlichen Ducati-Ingenieuren glänzend betreut wurde. «Wichtig ist, dass Jack nächstes Jahr eine GP20 bekommt und identisches Material wie das Werksteam», sagte der Finne. «Jack war immer bei Pramac vorgesehen. Für mich ist wichtiger, für ihn den bestmöglichen Platz in einem Werksteam für 2021 zu finden.»
MotoGP-Ergebnisse Valencia-GP:
1. Marc Marquez (Honda). 2. Fabio Quartararo (Yamaha). 3. Jack Miller (Ducati). 4. Andrea Dovizioso (Ducati). 5. Alex Rins (Suzuki). 6. Maverick Viñales (Yamaha). 7. Joan Mir (Suzuki). 8. Valentino Rossi (Yamaha). 9. Aleix Espargaró (Aprilia). 10. Pol Espargaró (KTM). 11. Tito Rabat (Ducati). 12. Mika Kallio (KTM). 13. Jorge Lorenzo (Honda). 14. Karel Abraham (Ducati). 15. Hafizh Syahrin (KTM).
MotoGP-WM-Endstand nach 19 Rennen:
1. Marc Márquez, 420 Punkte. 2. Dovizioso 269. 3. Viñales 211. 4. Rins 205. 5. Quartararo 192. 6. Petrucci 176. 7. Rossi 174. 8. Miller 165. 9. Crutchlow 133. 10. Morbidelli 115. 11. Pol Espargaró 100. 12. Mir 92. 13. Nakagami 74. 14. Aleix Espargaró 63. 15. Bagnaia 54. 16. Iannone 43. 17. Oliveira 33. 18. Zarco 30. 19. Lorenzo 28. 20. Rabat 23. 21. Bradl 16. 22. Pirro 9. 23. Syahrin 9. 24. Abraham 9. 25. Guintoli 7. 26. Kallio 7.
Konstrukteurs-WM:
1. Honda 426. 2. Yamaha 321. 3. Ducati 318. 4. Suzuki 234. 5. KTM 111. 6. Aprilia 88.
Team-WM:
1. Repsol Honda Team 458. 2. Ducati Team 445. 3. Monster Energy Yamaha 385. 4. Petronas Yamaha SRT 307. 5. Team Suzuki Ecstar 301. 6. Pramac Racing 219. 7. LCR Honda 210. 8. Red Bull KTM Factory Racing 134. 9. Aprilia Racing Team Gresini 106. 10. Red Bull KTM Tech3 42. 11. Reale Avintia Racing 32.
So sehen die MotoGP-Teams 2020 aus
Repsol-Honda
Marc Márquez, Alex Márquez
Ducati Team
Andrea Dovizioso, Danilo Petrucci
Monster Energy Yamaha
Maverick Viñales, Valentino Rossi
Suzuki Ecstar
Alex Rins, Joan Mir
Red Bull KTM Factory Racing
Pol Espargaró, Brad Binder
Aprilia Racing Team Gresini
Aleix Espargaró, Andrea Iannone
Pramac Racing
Jack Miller, Francesco Bagnaia
Reale Avintia Racing
Tito Rabat, Karel Abraham? Johann Zarco?
Petronas Yamaha SRT
Fabio Quartararo, Franco Morbidelli
LCR Honda
Cal Crutchlow, Takaaki Nakagami
Red Bull KTM Tech3
Miguel Oliveira, Iker Lecuona