Brad Binder (KTM): «So much fun! Und so verrückt!»
Brad Binder blieb als einziger Rookie am ersten Tag sturzfrei
Brad Binder war die Begeisterung über seine rund 290 PS starke KTM RC16 nach dem ersten Trainingstag in Valencia auf dem Circuit Ricardo Tormo anzusehen. Der Moto2-Vizeweltmeister unterhielt sich nach dem Testtag zuerst mit seinem Teamkollegen Pol Espargaró, teilte ihm seine Erfahrungen mit und stellte sich dann den Fragen der Journalisten. «Ich habe mir mit Pol die Daten angeschaut und werde nachher noch einmal alles analysieren», schilderte der fünffache Moto2-Saisonsieger. Es ist großartig für einen Rookie wie mich, so einen erfahrenen MotoGP-Piloten in der anderen Ecke der Box zu haben. Es ist wunderbar, von ihm lernen zu können.»
Binder soll sich an diesen zwei Valencia-Testtage mit dem Bike und den Reifen anfreunden, deshalb bekam er «nur» die 2019-KTM von Pol Espargaró. Binder glühte wahrlich vor Begeisterung und Freude. «Der heutige Tag war super cool. das war ein umwerfendes Erlebnis. ‚So much fun!‘ Am Beginn war ich etwas beunruhigt. Ich dachte: ‚Das ist verrückt!‘ Aber nach einer Weile, nachdem ich etliche Runden gerecht habe, habe ich mich immer komfortabler gefühlt. Ich kam immer besser zurecht. Klar, ich habe noch eine elend langen Weg vor mir.»
Was ist der schwierigste Teil der Umstellung von Moto2 auf MotoGP? «Der mühsamste Teil waren die Wheelies. Du kommst aus einer Kurve raus, du richtest das Bike auf, dann habe ich vorsichtig das Gas aufgedreht, aber dadurch habe ich meine Aufgabe nur unnötig erschwert. Es ist mir heute schwer gefallen, der Elektronik blind zu vertrauen und einfach das Gas aufzudrehen, weil ich das in der Moto2 wegen der simpleren Elektronik nicht gewöhnt war. Ich habe noch einen langen Weg vor mir. Aber ich habe heute einen guten Vorgeschmack bekommen, was auf mich zukommt. Mir fehlen bisher fast 2,5 sec auf die Spitze, ich verliere also überall. Es gibt viel Spielraum für Verbesserungen.»
Binder durfte im Juli einen halben Tag mit der RC16 in Brünn fahren, als Belohnung für die drei Moto2-Siege im Jahr 2018. «Brünn war vergleichsweise einfach mit der MotoGP-KTM, weil es eine so flüssige Strecke ist. Hier ist hast du überall Stop-and-Go-Bereiche. Valencia ist wie eine große Go-Kart-Piste. Ich habe die Motorleistung definitiv hier viel mehr gespürt als in Brünn. Das Fahren allein war heute eine unglaubliche Erfahrung.»
Der ungewohnte 21. Platz brachte Brad Binder nicht aus der Ruhe. «ich habe heute überhaupt nicht auf die Rundenzeiten geachtet», sagte er.
Valencia-Test, 19. November:
1. Quartararo, Yamaha, 1:30,163 min
2. Viñales, Yamaha, 1:30,327 min, + 0,164 sec
3. Morbidelli, Yamaha, 1:30,650, + 0,487
4. Dovizioso, Ducati, 1:30,665, + 0,502
5. Marc Márquez, Honda, 1:30,698, + 0,535
6. Mir, Suzuki, 1:30,811, + 0,648
7. Rins, Suzuki, 1:30,958, + 0,795
8. Pol Espargaró, KTM, 1:30,974, + 0,811
9. Rossi, Yamaha, 1:31,012, + 0,849
10. Miller, Ducati, 1:31,130, + 0,967
11. Crutchlow, Honda, 1:31,183, + 1,020
12. Petrucci, Ducati, 1;31,433, + 1,270
13. Lecuona, KTM, 1:31,645, + 1,482
14. Iannone, Aprilia, 1:31,674, + 1,511
15. Rabat, Ducati,1:31,775, + 1,612
16. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,815, + 1,652
17. Pedrosa, KTM, 1:31,863, + 1,700
18. Pirro, Ducati, 1:32,016, + 1,853
19. Abraham, Ducati, 1:32,034, + 1,871
20. Smith, Aprilia, 1:32,090, + 1,927
21. Binder, KTM, 1:32,645, + 2,482
22. Bradl, Honda, 1:32,833, + 2,670
23. Alex Márquez, Honda, 1:32,873, + 2,710