Brad Binder (KTM): Aus Erfahrung klug geworden
Brad Binder auf der RC16
Im Oktober vor dem Australien-GP war Brad Binder noch der Ansicht, er werde 2020 der einzige Rookie in der MortoGP-Weltmeisterschaft sein, der Gewinn des «Rookie of the Year»-Awards schien damals reine Formsache. Aber dann bekam Moto2-Pilot Iker Lecuona den zweiten Platz bei Red Bull KTM Tech3 und Weltmeister Alex Márquez wurde nach dem WM-Finale in Valencia als Neuzugang bei Repsol-Honda bestätigt.
Inzwischen hat Moto2-Vizeweltmeister Brad Binder zwei Zwei-Tages-Tests mit der KTM RC16 absolviert, er verlor in Jerez abermals 2,8 sec auf die Bestzeit.
«Die Piste von Jerez sah mit der MotoGP-KTM aus, als sei sie kleiner geworden – wegen der größeren und schnelleren Maschine. Aber nach einigen Exits fühlte ich mich wohler. Nachher haben wir mit den Settings herumgespielt. Je mehr Runden ich gedreht habe, desto komfortabler habe ich mich gefühlt. Ich fahre jetzt mit der V4-KTM schon ein bisschen besser. Ich habe die Daten am Montagabend genau studiert und am Dienstag eine Verbesserung erzielt. Ich muss einfach noch besser verstehen, was ich auf diesem Motorrad machen muss. Ich habe schon mehr Vertrauen zum Bike, aber wir müssen jetzt einfach in Ruhe weiterarbeiten», schilderte der Klassen-Neuling.
Binder ließ sich zu keinen leichtsinnigen Aktionen hinreißen. Und zwischendurch ließ der 24-jährige Südafrikaner aus dem Red Bull KTM Factory Team durchblicken, er habe seine Lektion gelernt und gehe nicht zu ungestüm an die neue Aufgabe heran. «Noch vor drei Jahren habe ich mir beim allerersten Moto2-Test in Valencia gleich einen langwierigen und komplizierten Armbruch zugezogen, der mich die halbe Saison 2017 beeinträchtigt hat», gab Binder zu verstehen.
«Ich werde mir jetzt alles durch den Kopf gehen lassen, was ich über die MotoGP gelernt habe», hat sich Brad vorgenommen.
Und er ist gespannt auf die neue 2020-KTM, den Prototyp hat er bisher nicht getestet. Dieses Motorrad mit dem neuen Chassis bekommt er beim Febuar-Test in Sepang. «Vorläufig hätte ich womöglich gar keinen Unterschied zwischen den beiden Maschinen gemerkt. … Bisher war ich mit dem 2019-Bike recht glücklich. Was mir dieses Motorrad abverlangt, reichte mit vollkommen… Es stellte sich die Frage, ob ich mit dem 2020-Bike überhaupt schneller fahren hätte können», gab er zu.
Jerez-Test, 25. und 26. November:
1. Viñales, Yamaha, 1:37,131 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:37,820 min, + 0,689 sec
3. Rins, Suzuki, 1:37,837, + 0,706
4. Quartararo, Yamaha, 1:37,885, + 0,754
5. Mir, Suzuki, 1:37,959, + 0,828
6. Dovizioso, Ducati, 1:37,986, + 0,855
7. Morbidelli, Yamaha, 1:38,100, + 0,969
8. Miller, Ducati, 1:38,113, + 0,982
9. Pol Espargaró, KTM, 1:38,211, + 1,080
10. Crutchlow, Honda, 1:38,253, + 1,122
11. Rossi, Yamaha, 1:38,352, + 1,221
12. Petrucci, Ducati, 1:38,358, + 1,227
13. Iannone, Aprilia, 1:38,442, + 1,311
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,500, + 1,369
15. Rabat, Ducati, 1:38,813, + 1,682
16. Guintoli, Suzuki, 1:38,962, + 1,831
17. Alex Márquez, Honda, 1:39,224, + 2,093
18. Smith, Aprilia, 1:39,588, + 2,457
19. Pedrosa, KTM, 1:39,594, + 2,463
20. Pirro, Ducati, 1:39,652, + 2,521
21. Lecuona, KTM, 1:39,880, + 2,749
22. Binder, KTM, 1:39,943, + 2,812
23. Granado, Ducati, 1:43,056, + 5,925
Zum Vergleich: Fabio Quartararo stand beim Jerez-GP 2019 mit 1:36,880 min auf der Pole-Position.