Iker Lecuona (KTM): «Von mir selbst überrascht»
MotoGP-Rookie Iker Lecuona (19)
Iker Lecuona stieg beim Saisonfinale in Valencia erstmals auf sein neues Arbeitsgerät: Die RC16 des Red Bull KTM Tech3 Teams. Erst vor dem Australien-GP war durchgesickert, dass der Spanier, der eigentlich bei Ajo für die Moto2-Saison 2020 unterschrieben hatte, von KTM in die Königsklasse befördert wurde. Denn Brad Binder rückte nach der frühzeitigen Vertragsauflösung von Johann Zarco in das Werksteam auf.
«Ich hatte eigentlich schon bei Ajo unterschrieben, um in der Moto2-Klasse zu bleiben. Aber ich weiß nicht genau, was dann mit Zarco passiert. Am Ende ging Binder in das Werksteam und KTM brauchte einen Fahrer für Tech3. In Japan hat mein Manager mir gesagt, dass er ein wichtiges Meeting mit mir abhalten müsste. Ich habe ihn gefragt, was passiert sei. Und er hat mir geantwortet, dass die Möglichkeit bestand, in die MotoGP zu wechseln. Noch am selben Tag habe ich mit Poncharal gesprochen, der mich dasselbe gefragt hat. Für mich war das verrückt», blickte der 19-Jährige im Interview mit «motogp.com» zurück.
In der Moto2-WM eroberte der Spanier auf KTM zwei Podestplätze, ehe sein Abenteuer in der Königsklasse begann. Weil sein zukünftiger Teamkollege Miguel Oliveira nach einer Schulter-OP ausfiel, war es bereits beim Saisonfinale 2019 so weit: «Ich gab mein Debüt in meinem Heimrennen, vor all meinen Freunden und meiner Familie. Ich war schnell und habe mit einem Werksfahrer gekämpft. Für mich war es ein perfektes Wochenende», strahlte Lecuona, der in Valencia schon auf Punktekurs war, dann aber zu Sturz kam.
«Ich bin von mir selbst überrascht, weil ich das Wochenende über sehr entspannt war. Aber auf dem Grid stand dann Lorenzo vor mir, ich habe mich umgeschaut und alle meine Idole waren in derselben Startaufstellung.Vor dem Start wurde ich sehr nervös. In dem Moment, wenn die Ampel angeht, vergisst man alles. Aber da war es unmöglich, ruhig zu bleiben. Das war das beste Wochenende meines Lebens», kam der in Valencia geborene KTM-Pilot gar nicht mehr aus dem Schwärmen.
Trotzdem ist sich der Klasse-Neuling bewusst, dass noch viel Arbeit vor ihm liegt: «Ich brauche Kilometer mit dem Team, das für mich neu ist. Auch das Bike, die Reifen, die Elektronik – alles ist für mich neu.»
Die ersten Wintertests in Valencia und Jerez beendete Lecuona auf den Rängen 16 und 21 der kombinierten Zeitenliste. Mit seinem Markenkollegen Brad Binder und dem Repsol-Honda-Neuzugang Alex Márquez steht der Tech3-Fahrer im Kampf um den Titel des besten Rookies der MotoGP-Saison 2020 vor einer Herausforderung. Traut er sich zu, die Nachfolge von Fabio Quartararo anzutreten? «Sicher ist es möglich, um den Rookie-Titel zu kämpfen. Ich weiß nicht, ob Alex ein gutes Feeling für das Motorrad findet. Aber ich bin mir sicher, dass Binder mit KTM schnell sein wird. Ich muss mich also im Vergleich zu ihm mehr verbessern. Aber vielleicht ist es möglich», gab sich Lecuona vorsichtig optimistisch.
Jerez-Test, Gesamtwertung, 25./26. November:
1. Viñales, Yamaha, 1:37,131 min
2. Marc Márquez, Honda, 1:37,820 min, + 0,689 sec
3. Rins, Suzuki, 1:37,837, + 0,706
4. Quartararo, Yamaha, 1:37,885, + 0,754
5. Mir, Suzuki, 1:37,959, + 0,828
6. Dovizioso, Ducati, 1:37,986, + 0,855
7. Morbidelli, Yamaha, 1:38,100, + 0,969
8. Miller, Ducati, 1:38,113, + 0,982
9. Pol Espargaró, KTM, 1:38,211, + 1,080
10. Crutchlow, Honda, 1:38,253, + 1,122
11. Rossi, Yamaha, 1:38,352, + 1,221
12. Petrucci, Ducati, 1:38,358, + 1,227
13. Iannone, Aprilia, 1:38,442, + 1,311
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,500, + 1,369
15. Rabat, Ducati, 1:38,813, + 1,682
16. Guintoli, Suzuki, 1:38,962, + 1,831
17. Alex Márquez, Honda, 1:39,224, + 2,093
18. Smith, Aprilia, 1:39,588, + 2,457
19. Pedrosa, KTM, 1:39,594, + 2,463
20. Pirro, Ducati, 1:39,652, + 2,521
21. Lecuona, KTM, 1:39,880, + 2,749
22. Binder, KTM, 1:39,943, + 2,812
23. Granado, Ducati, 1:43,056, + 5,925
Valencia-Test, Gesamtwertung, 19./20. November:
1. Viñales, Yamaha, 1:29,849 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:30,013 min, + 0,164 sec
3. Morbidelli, Yamaha, 1:30,114, + 0,265
4. Crutchlow, Honda, 1:30,316, + 0,467
5. Mir, Suzuki, 1:30,427, + 0,578
6. Rins, Suzuki, 1:30,503, + 0,654
7. Marc Márquez, Honda, 1:30,556, + 0,707
8. Dovizioso, Ducati, 1:30,665, + 0,816
9. Pol Espargaró, KTM, 1:30,685, + 0,836
10. Rossi, Yamaha, 1:30,781, + 0,932
11. Miller, Ducati, 1:30,854, + 1,005
12. Rabat, Ducati, 1:31,258, + 1,409
13. Pirro, Ducati, 1:31,424, + 1,575
14. Petrucci, Ducati, 1:31,433, + 1,584
15. Pedrosa, KTM, 1:31,470, + 1,621
16. Lecuona, KTM, 1:31,515, + 1,666
17. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:31,526, + 1,677
18. Abraham, Ducati, 1:31,597, + 1,748
19. Bradl, Honda, 1:31,657, + 1,808
20. Iannone, Aprilia, 1:31,674, + 1,825
21. Smith, Aprilia, 1:32,090, + 2,241
22. Alex Márquez, 1:32,235, + 2,386
23. Binder, KTM, 1:32,367, + 2,518