Valentino Rossi: Auch auf vier Rädern «ein Meister»
Valentino Rossi im Mercedes von Lewis Hamilton
Vor einer Woche sicherte sich Valentino Rossi gemeinsam mit seinem Kumpel Alessio «Uccio» Salucci und seinem Halbbruder Luca Marini beim 12 h Gulf auf dem Yas Marina Circuit in Abu Dhabi den Klassensieg – in einem Ferrari 488 GT3. Bei dieser Gelegenheit erklärte Vale, dass er nach seiner MotoGP-Karriere noch lange Rennen fahren will, allerdings nicht auf einem Motorrad: «Ich habe immer schon gesagt, dass ich noch etwa zehn Jahre in der Automobilwelt verbringen möchte.»
Einen Wechsel in die Formel 1 zog der 40-jährige Superstar nach dem inzwischen legendären Fahrzeugtausch mit Lewis Hamilton zwar nur scherzhaft in Betracht, sein Können auf vier Rädern ist aber unbestritten. Davon zeugte auch ein kürzlich veröffentlichtes Onboard-Video aus Valencia. «Ich habe mich einen Tag lang wie ein F1-Fahrer gefühlt», schwärmte der «Dottore» selbst vom Ausflug im Mercedes-AMG F1 W08 EQ Power+ – dem Weltmeister-Auto von 2017.
In Valencia vor Ort war auch Mercedes-Chef-Stratege James Vowles, der voll des Lobes für den neunfachen Motorrad-Weltmeister war: «Valentinos Herangehensweise war akribisch. Er hat sich zunächst um die Grundlagen gekümmert: Das Auto dorthin zu bekommen, wo er es auf der Strecke haben wollte, und es zu kontrollieren. Dann hat er einfach intuitiv später gebremst und mehr Speed in die Kurven mitgenommen, fast wie er es – so stelle ich es mir vor – mit einem MotoGP-Bike macht. Das ist sehr beeindruckend zu sehen. Es zeugt wirklich von einem echten Meister, dass nichts außer Kontrolle gerät und er schrittweise die Performance findet», wurde der Brite von «crash.net» zitiert.
«Über den Tag zeigte er seine Stärken, eine davon war, dass er spät bremst und den Speed in die Kurve mitnimmt. Darin ist er sehr gut. Gib ihm einen oder zwei Tage mehr im Auto und er würde die ganzen Grundlagen beherrschen, plus die Feinabstimmung», ist Vowles überzeugt. «In den langsamen Kurven, zum Beispiel im Kurvenausgang vor Start-Ziel, war er sehr gut. Wo er ein bisschen hinter Lewis zurückhing – und es überrascht mich nicht allzu sehr – waren die Abschnitte mit höherem Speed.»