MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Pit Beirer (KTM): Warum er von Pedrosa begeistert ist

Von Günther Wiesinger
Als KTM den Spanier Dani Pedrosa als MotoGP-Testfahrer engagierte, reagierten manche Experten skeptisch. Aber KTM-Teammanager Mike Leitner kannte die Vorzüge des dreifachen Weltmeisters.

Als Dani Pedrosa (33) nach seinem Rücktritt und dem Abgang bei Repsol-Honda (er musste für Jorge Lorenzo weichen) von KTM engagiert wurde, rümpften einige andere Teams die Augenbrauen. Es galt die Vermutung, der leichtgewichtige Pedrosa sei nicht in der Lage, ein Motorrad für Fahrer zu entwickeln, die im Schnitt 15 kg schwerer sind als er. «Pedrosa kam für uns als Testfahrer nicht in Frage. Er liegt vom Gewicht her nicht in der gewünschten Bandbreite», sagte ein Teammanager.

Doch Mike Leitner hat bei Honda elf Jahre bis Ende 2015 lang als Crew-Chief von Pedrosa agiert. Er kannte die vielfältigen Fähigkeiten seines Schützlings, der in 12 von 13 MotoGP-Jahren immer mindestens einen GP-Sieg errungen hat.

«Für mich ist schön zu sehen, dass unser Testteam mit Dani so gut funktioniert», freut sich KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer. «Ich habe ja Dani vorher wirklich nicht so gut gekannt. Als wir den Vertrag unterzeichnet haben, haben wir uns scharf in die Augen geschaut. Mike Leitner hat sich extrem zurückgehalten. Er wollte auf keinen Fall, dass Dani Pedrosa bei uns reingedrückt wird, weil er ihn so gut kennt. Mike hat den Kontakt für mich angebahnt, dann haben wir uns aber aus freien Stücken für Dani entschieden. Dani hat bei uns von Anfang an das Gefühl vermittelt, er will sich in unser Projekt reinhauen. Er brauchte keinen Marketing-Vertrag, damit er ein bisschen Geld kriegt und weiter im Fahrerlager sein kann. Das ist für ihn nicht das Thema gewesen. Er wollte unser MotoGP-Projekt voranbringen. Bei einem prominenten Ex-Rennfahrer könnte dir aber passieren, dass er nicht Lust hat, fleißig mühsame Kleinarbeit zu erledigen. Dani hingegen legt sich richtig ins Zeug.»

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