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Phillip Island: Sind Tage als GP-Schauplatz gezählt?

Von Günther Wiesinger
Phillip Island zählt zu den attraktivsten GP-Schauplätzen der Welt

Phillip Island zählt zu den attraktivsten GP-Schauplätzen der Welt

Der australische Logistik-Unternehmer Lindsay Fox hat mit dem Phillip Island Circuit ein gutes Geschäft gemacht.

Der Phillip Island Circuit, der am 9. April 1989 erstmals Schauplatz war, befand sich jahrelang im Besitz des Unternehmers Fergus Cameron. Der Grand Prix wurde bereits 1989 bis inklusive 1991 auf der Insel südlich von Melbourne durchgeführt. Nachher wanderte der Australien-GP für fünf Jahre nach Eastern Creek bei Sydney.

1997 kehrte Phillip Island als GP-Schauplatz zurück, inzwischen hatte die Dorna der FIM die kommerziellen GP-Rechte abgekauft. Für 1997 vereinbarte die Dorna den GP-Deal mit der in Staatsbesitz befindlichen Australian Grand Prix Corporation. Die GPC gehört zur Gruppe «Melbourne Major Events».

Als Sydney den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele 2000 bekam, entschied sich die Firma Melbourne Major Events, künftig lieber in namhafte Sportveranstaltungen zu investieren, die sich jedes Jahr wiederholen. Seither existieren im Bundesstaat Victoria.das Australian Tennis Open in Melbourne, der Formel-1-GP und der MotoGP-Event.

Weil sich der Stadtkurs im Albert Park nicht für die MotoGP-Rennen eignet, wurde Phillip Island als GP-Schauplatz von Fergus Cameron gemietet. Die Mietverträge wurden von 1997 bis 2004 immer wieder verlängert.

Dann entschied sich Fergus Cameron, die Phillip-Island-Rennstrecke an den heute 82-jähigen Unternehmer und Milliardär Lindsay Fox zu verkaufen, der das riesige Logistik-Unternehmen LinFox besitzt und betreibt.

Lindsay Fox kam als Sohn eines Lkw-Fahrers zur Welt, er verließ die Schule mit 16 Jahre und kaufte mit 19 Jahren seinen ersten Truck. Heute besitzt er 5000 Fahrzeuge und beschäftigt 23.000 Mitarbeiter. Er transportiert Waren für alle führenden Unternehmen in der Asien-Pazifik-Region.

Zwischen Cameron und Fox wurde für die GP-Piste ein Kaufpreis von 20 Millionen australischen Dollar vereinbart.

Warum der Staatsbetrieb Melbourne Major Events damals nicht zugegriffen und die Piste selbst erworben hat, war schon 2004 unbegreiflich – und ist heute noch viel unbegreiflicher.

Denn inzwischen ist durchgesickert, dass die Australian Grand Prix Corporation heute pro Jahr an Fox eine Leasinggebühr von 2 Millionen Aussie Dollars bezahlt.

Lindsays Sohn Andrew betreibt inzwischen den Phillip Island Circuit. Die Fox-Gruppe hat mit der Vermietung der Rennstrecke für den MotoGP-Event seit 2004 in den 16 Jahren wohl schon bis zu 32 Millionen australische Dollar eingenommen – und womöglich einen Profit von weit mehr als 10 Millionen erwirtschaftet. Denn die Strecke wird ja auch für andere Events gewinnbringend verleast. Fox veranstaltet zum Beispiel die Superbike-WM auf eigene Rechnung. Sie ist per Dorna-Vertrag bis 2027 an Phillip Island gebunden.

Rasend viel investiert wurde in all diesen Jahren seit dem Streckenverkauf durch Fergus Cameron nicht. Die Infrastruktur auf Phillip Island lässt stark zu wünschen übrig. Der Grand Prix lebt vom Strecken-Layout und von den landwirtschaftlichen Reizen.

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