KTM: «Renneinsätze von Dani Pedrosa nicht geplant»
Dani Pedrosa mit KTM-Teammanager Mike Leitner
Red Bull KTM betreibt ein aufwändiges Testteam mit Dani Pedrosa und Mika Kallio, wobei der Finne auch als Ersatzfahrer vorgesehen ist, wenn ein Stammfahrer im Factory Team oder bei Tech3 ausfällt. «Wir haben trotz der reduzierten Testtage der Stammfahrer beim Testen kein Nadelöhr», versichert Pit Beirer. «Es laufen bei uns alle Maschinen auf Hochtouren. Denn mehr als einen sinnvollen Test bringst du in einem Monat gar nicht unter. Du musst ja nach dem Test zuerst einmal heimfahren, die Daten auswerten und dann wieder neues Material herstellen. Manche Teile sind Langläufer, die Wochen oder Monate vorher bestellt wurden und irgendwann kommen. Dazu musst du die Erkenntnisse des jüngsten Tests wieder reinpacken. Unsere Testmöglichkeiten mit dem Testteam sind definitiv ausreichend. Mehr könnten wir gar nicht bewerkstelligen, weil man gar nicht so viel Material herstellen könnte. Wir müssen ja auch noch vier MotoGP-Rennfahrer bei den Grand Prix versorgen. Wenn du dazu einen ehrgeizigen Testfahrer wie Dani Pedrosa betreuen musst, bist du ganz schön beschäftigt. Dani hält uns auf Trab.»
Dani Pedrosa hat in seiner 13 Jahre dauernden MotoGP-Karriere bei Repsol-Honda den Jerez-GP in den Jahren 2008, 2013 und 2017 gewonnen, dazu kommen fünf zweite und zwei dritte Ränge beim GP von Spanien in Andalusien. KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer stellte im Herbst fest, dass die Rundenzeiten des dreifachen Weltmeisters «immer schneller» werden.
Kann sich Beirer einen einmaligen Wildcard-Auftritt von Pedrosa 2020 vorstellen? «Bisher hat Dani kein Interesse an einer Rennteilnahme gezeigt», sagt Beirer. «Aber ich habe das Wort ‚unmöglich‘ schon lange aus meinem Wortschatz gestrichen. Ich kann in den Dani nicht reinschauen. Aber bisher ist das absolut kein Thema bei uns. Wir haben eine ganz klare Vereinbarung: Dani Pedrosa wird und soll keine Rennen für uns fahren. Er ist als Testfahrer für uns momentan zu wertvoll. So ein einzelnes Rennen wäre zwar emotional eine Riesengeschichte. Aber es bringt uns langfristig bei unserem MotoGP-Projekt nicht weiter.»
«Dani hat sich inzwischen mit unserem Ingenieurs-Team und mit unserem Testteam schon so gut zusammengeschweißt. Wenn Dani bei uns im Innviertel ist, hocken die beieinander, dass du glaubst, er ist einer von den Ingenieuren. Auf der Strecke draußen ist er wieder der Fahrer. Mit unseren Testteam ist mittlerweile eine sehr gute Truppe entstanden. Er redet immer von ‚wir», als wäre er noch nie woanders tätig gewesen als im Entwicklungsteam von KTM. Das ist schön zu sehen. Aber dass Dani Rennen fährt, das würde ich momentan ausschließen.»