Pit Beirer (KTM): «Das ist keine One-Man-Show»
Pit Beirer
Der ehemalige 250-ccm-Motocross-Vizeweltmeister Pit Beirer betreut als Motorsport-Direktor der KTM-Gruppe inzwischen drei Marken (KTM, Husqvarna und GasGas), er ist in dieser Funktion für mehr als 50 Werksfahrer verantwortlich. «Und wir haben ca. 500 Teammitglieder, für die wir zuständig sind», hält der 47-jährige Rennmanager fest, der aus Radolfszell kommt und jetzt in Simbach am Inn lebt.
Kein Motorradhersteller lebte das Motto «Ready to Race» in den letzten Jahren so vorbildlich in allen Sparten aus wie KTM. MotoGP, Moto2, Moto3, red Bull Rookies-Cup, ADAC Junior Cup (jetzt ersetzt durch den Northern Talent Cup) sowie Motocross-WM (MX2 und MXGP), Supercross-WM, diverse Enduro-Serien, Rallye Dakar, Rallye Raid-WM und so weiter. Durch Gas-Gas kommt jetzt auch nur die Trial-WM mit dem WM-Fünften Jorge Casales, er wurde von Vertigo weggelockt und soll sich in Richtung Podium steigern. Dazu hat GasGas den Routinier Albert Cabestany für den FIM Trial-E-Cup engagiert.
Als KTM 2003 mit der KTM 125 erstmals werkseitig in die Road Race Grand Prix World Championship einstieg und sich dem Straßenrennsport zuwandte, standen bei den Mattighofenern 79 WM-Titel zu Buche. Unter Pit Beirer hat sich die Ausbeute inzwischen auf inzwischen 307 WM-Titel erhöht. Im Vorjahr wurden immerhin acht WM-Titel gewonnen.
Wie kann Pit Beirer das Motorsport-Engagement für die drei Marken und vielen unterschiedlichen Disziplinen kontrollieren, befehligen, planen und umsetzen? Braucht KTM im Sport nicht zusätzliche Management-Kapazitäten? Denn bei Ducati Corse existieren allein in der MotoGP und SBK mehr Sportmanager als bei KTM insgesamt.
«Es ist schon lange nicht mehr so, dass ich bei KTM Factory Racing in Munderfing alleine bin», betont Pit Beirer. «Wir haben die Geschäftsführung im Motorsport schon länger aufgeteilt. Finanzwesen, Einkauf und Qualitätskontrolle ist ein großer Bereich bei mir, der von Frau Zauner geleitet wird. Der ganze Offroad-Bereich wird mittlerweile von Robert Jonas gemanagt. Und auf der Straßenseite sind wir inzwischen auch ein größeres Team; da bin ich auch längst nicht mehr allein. Da gibt es Jens Hainbach, Mike Leitner, Kurt Trieb, Wolfgang Felber – es existiert eine starke Mannschaft, die das abwickelt. Das ist bei weitem keine One-Man-Show. Dazu haben wir mit Marco Bertolatti einen Top-Mann, der vor drei Jahren zu uns gekommen ist. Wir sind sehr gut aufgestellt. Bei den vielen Projekten, die wir stemmen, kannst du gar nicht genügend gute Leute um dich rum haben, um die Aufgaben alle zu bewältigen.»