MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

MotoGP-Regenkönig: Marc Márquez, Miller oder Dovi?

Von Mario Furli
Marc Márquez und Jack Miller im Regen von Phillip Island

Marc Márquez und Jack Miller im Regen von Phillip Island

Jack Miller feierte im Regen seinen ersten MotoGP-Sieg, Andrea Dovizioso wird von seinen Kollegen als sehr präzise beschrieben – und was macht Weltmeister Marc Márquez bei schwierigen Bedingungen so stark?

In der Saison 2019 war keines der 19 MotoGP-Rennen eine Regenschlacht. In Brünn wurde der Start nach einem Regenguss zwar verschoben, die Fahrer entschieden sich aber für Trockenreifen. Die Rennergebnisse geben also keinen Aufschluss darüber, wer aktuell der Regenkönig der «premier class» ist.

Marc Márquez beeindruckte allerdings – ebenfalls beim Tschechien-GP – schon im Qualifying bei einsetzendem Regen auf Slick-Reifen, als er die gesamte Konkurrenz um mehr als zweieinhalb Sekunden abhängte. Im nassen FP3 von Buriram war im Oktober es Andrea Dovizioso, der Bestzeit fuhr. Und im FP1 von Phillip Island lag bei teils prekären Verhältnissen Maverick Viñales, der vor Miller und Márquez die Bestzeit fuhr.

Wer ist also bei schwierigen Bedingungen der stärkste Fahrer im Feld? «Es gibt recht viele Fahrer, die im Regen sehr gut sind», grübelte Miguel Oliveira auf die Frage der Kollegen von «motogp.com». «Der Druck ist so hoch, wenn der Regen kommt. Denn es gibt Regen, starken Regen, dann ist es Trocken… das ist das Schwierige», gab Randy Mamola zu bedenken.

Yamaha-Werksfahrer Viñales verwies auf seinen erfahrenen Teamkollegen: «Jetzt ist er nicht in Top-Verfassung, aber ich glaube, dass Valentino in der Vergangenheit sehr gut war.» «Rossi und Márquez können einen guten Sonntag im Nassen haben», stimmte Alberto Puig seinem Landsmann teilweise zu.

Fabio Quartararo, der in Australien auf nasser Fahrbahn Lehrgeld bezahlt und heftig abflog, nominierte seinen guten Kumpel: «Vielleicht Jack, ich erinnere mich, dass er in seinem zweiten Jahr in Assen gewonnen hat», verwies er auf den Überraschungssieg des Australiers im Jahr 2016.

Johann Zarco stimmte ebenfalls für Miller. «Weil er vor nichts Angst hat und sehr sensibel ist, er kann die Situation schnell verstehen», begründete der Franzose die Entscheidung. Danilo Petrucci sah es ähnlich: «Jack Miller – und ich auch, ich habe im Regen mein erstes Podium geschafft», erinnerte der Ducati-Pilot an seinen zweiten Platz in Silverstone 2015.

«Andrea Dovizioso ein sehr, sehr guter Regenfahrer. Manchmal ist Jack Miller sehr stark, aber insgesamt ist Andrea der Beste im Nassen», meinte Aleix Espargaró. Karel Abraham ergänzte: «Dovizioso, weil er sehr konstant und sehr präzise sein kann.»

Auch Weltmeister Marc Márquez schätzt den dreifachen MotoGP-Vizeweltmeister im Regen stark ein: «Früher Kenny Roberts und auch Kenny Roberts jr. Jetzt würde ich sagen, Andrea Dovizioso.»

Tatsächlich erhält aber auch der Repsol-Honda-Star viel Anerkennung für seine Performance auf nasser Fahrbahn. «Marc Márquez ist stark – bei allen Bedingungen: nass, halb nass, bei wenigen nassen Stellen und trockenen Bedingungen… Er ist der Beste», lobte ihn sein Markenkollege Takaaki Nakagami. «Man kann vielleicht nicht sagen, dass er verrückt ist, aber er versucht einfach alles zu geben, was er hat», schmunzelte Hafizh Syahrin.

Max Biaggi und Joan Mir kürten ebenfalls den achtfachen Weltmeister zum Regenkönig. Und Cal Crutchlow fügte an: «Marc Márquez, denn im Moment liegt er normalerweise in einer Runde zwei Sekunden voran.»

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