Fausto Gresini: «Biaggi auf der Aprilia wäre schön»
Während eine offizielle Bestätigung der positiven B-Probe von Andrea Iannone weiter auf sich warten lässt, laufen bei seinem Arbeitgeber in Noale die Vorbereitungen auf den Shakedown-Test in Sepang (2. bis 4. Februar), wo die neue RS-GP erstmals auf der Strecke zu sehen sein wird, auf Hochtouren. «Ich glaube, dass 2020 für Aprilia das Jahr der Wahrheit ist», verkündete Fausto Gresini, Teammanager im Aprilia Racing Team Gresini.
Umso wichtiger sind die Tests in Sepang: Nach dem dreitägigen Shakedown stehen vom 7. bis 9. Februar noch drei offizielle Testtage im Programm. Sollte Iannone – wovon nach aktuellem Stand der Dinge auszugehen ist – in Malaysia fehlen, steht Ersatz bekanntlich im eigenen Haus bereit: «Bradley Smith wird seinen Platz einnehmen, aber er wird Mühe haben, alle Testtage auf sich zu nehmen – die drei, die für die Testfahrer reserviert sind, und nochmal drei für die MotoGP-Piloten. Er braucht Hilfe», unterstrich Gresini im Interview mit den italienischen Kollegen von GPOne.com.
Nach seinem Ausflug auf der 225 PS starken Aprilia RSV4 X in Sepang brachte sich auch der sechsfache Weltmeister Max Biaggi als Testfahrer ins Spiel. «Ich bin leider immer noch schnell», erklärte der 48-jährige Aprilia-Botschafter und fragte seine mehr als 260.000 Fans auf Facebook provokant: «Es ist wirklich eine schöne Versuchung. Würdet ihr mich gerne auf dem MotoGP-Bike von Aprilia sehen?»
«Es wäre sehr schön, Max auf der Aprilia zu sehen, aber für ihn wäre es eine sehr anstrengende Aufgabe», meinte Gresini dazu. «Sein Speed und seine Kompetenz stehen nicht zur Diskussion, aber eine Sache ist, auf die Strecke zu gehen, um Spaß zu haben – und eine andere, einen derart wichtigen Test auf einem neuen Motorrad zu absolvieren.»
Die beste Variante ist für den Teammanager deshalb klar Lorenzo Savadori: «Er ist ein junger Fahrer, der es gut machen und sich ins Spiel bringen will. Er hat Erfahrung in der Superbike-WM und kennt alle Leute im Team. Wenn er ins Team kommen würde, wäre es also für alle am einfachsten.» Denn der 26-jährige Italiener, der bei Pedercini Kawasaki vor einer ungewissen Zukunft steht, war jahrelang Aprilia-Werksfahrer in der Superbike-WM.
Andere Optionen sieht Gresini zurzeit nicht: «Ich habe auch das Märchen von Jorge Lorenzo gehört und kann nur sagen: ‚Schön wär’s!‘ Aber ich glaube wirklich nicht, dass das passieren wird», winkte er lachend ab.
Den Gedanken, den 13-fachen GP-Sieger Iannone als Stammfahrer im Aprilia-Werksteam ersetzen zu müssen, schob Gresini noch beiseite: «Das ist jetzt schwierig und vielleicht auch sinnlos, man riskiert nur, unnötig seine Energie zu vergeuden, bis es Gewissheit gibt. Wir wissen nichts, er könnte für ein oder zwei Monate, ein Jahr oder vielleicht auch gar keinen Tag gesperrt werden. Wir brauchen Antworten, bevor wir an andere Lösungen denken.»