Baustelle COTA/Texas: 40 Prozent des Belags sind neu
Auf der Piste in Austin herrscht Hochbetrieb
Schon vor drei Jahren hatten die Formel-1-Fahrer und MotoGP-Piloten über den extrem holprigen Belag auf dem Circuit of the Americas (COTA) geschimpft. Es wurden zwar manche Stellen ausgebügelt, aber die Bodenwellen verschwanden nie, manche Fahrer meinten, sie würden von Jahr zu Jahr schlimmer. Das dürfte auch mit dem einst eilig aufgebrachten Fahrbahnbelag zu tun haben. Experten und aufmerksame COTA-Beobachter meinen, beim Bau der Rennstrecke in Texas sei einfach aus Zeitmangel geschlampt worden.
Dass der Unterbau vernachlässigt wurde, ist offenkundig. Das merkt man schon auf den Zufahrtsstraßen und den Asphaltparkplätzen, von denen manche gar nicht mehr benutzt werden können, weil sich der Belag so tief abgesenkt hat, dass gewisse Abschnitte gesperrt werden mussten. Da geht es nicht um Bodenwellen, sondern um einige Quadratmeter große Senken…Und auf manchen Zufahrtsstraßen auf dem COTA-Areal sind mancher Spuren gesperrt, auf den anderen kann man sich nur im Schritttempo vorwärts bewegen.
Streckenchef Bobby Epstein behauptet hingegen: «Wir haben den Unterbau 2,7 Meter ausgegraben und den Unterbau mit speziellem Material befestigt. Aber die Überflutungen und das Hochwasser 2015 ist der Unterbau beschädigt worden, der Belag ist aufgequollen. Es kam zu Ausspülungen entlang von Rohren, die sich unter der Piste befinden. 2015 ist das Wasser diesen Rohren entlang geronnen, das führte zu Absenkungen. Es kam zu einer Erosion, weil der Unterbau geschrumpft ist. Jetzt haben wir die Rohre herausgerissen. Wir wussten nicht, dass sie einen Effekt auf den Belag haben würden.»
Die MotoGP-Fahrer wähnten sich in Austin jahrelang auf einer Motocross-Strecke. Die Köcher im Asphalt nahmen ungeheure Ausmaße an. Jetzt sind die Kurven 1, 2, 9, 16, 18 und 19 neu asphaltiert worden, dazu die Boxenausfahrt und die extrem wellige Gegengerade. Rund 40 Prozent des Asphalts wurde kürzlich erneuert. Die Belagsarbeiten im Winter 2018/2019 waren für die Katz…
Beim Bau von COTA ist der Unterbau nicht tief genug ausgekoffert worden. Das soll mit Hilfe von Baggern in der Regel mindestens 1 Meter tief gemacht werden und kostet neben der Zeit auch eine Menge Geld. Als Basis wird dann die Grundschicht aus verdichtetem Bitumenkies aufgebracht, danach die so genannte Binderschicht, die obere Tragschichte des Unterbaus und am Ende folgt die Asphaltdecke aus Grobasphalt und Feinasphalt.
Von den Formel-1-Piloten wetterten im Herbst vor allem Hamilton, Verstappen und Magnussen über den holprigen Zustand von COTA. Beim Formel-1_Go mussten einige der heftigsten Bodenwellen in der Nacht auf Samstag und Sonntag von einer riesigen Schleifmaschine («Grinder») abgeschliffen werden. Aber der Zustand besserte sich nach dieser Nacht- und Nebel-Aktion kaum. kaum.
COTA-Betreiber Bobby Epstein kündigte dann an, dass die Arbeiten im Dezember und Januar erledigt werden. Beim Texas-GP von 3. bis 5. April 2020 soll sich die Piste zur vollsten Zufriedenheit der GP-Fahrer präsentieren.