Anthony West: FIM reagiert auf schwere Vorwürfe
Anthony West
Was Anthony West dem Motorrad-Weltverband FIM unterstellt, ist kein Kavaliersdelikt. Auf seiner Facebook-Seite schimpfte der frühere GP-Pilot und mehrfache Dopingsünder: «Sie liessen Marc Márquez einen Moto2-Titel gewinnen, indem sie mit seiner ECU geschwindelt haben. Als sich Tom Lüthis Team beschwerte, meinten sie, sagt nichts, Spanien braucht einen neuen Champion. Ihr müsst den zweiten Platz oder weniger akzeptieren oder ihr werdet im nächsten Jahr nicht mehr hier fahren.»
Und auch Valentino Rossi sei bevorzugt worden, behauptet West im gleichen Post: «Sie liessen Rossi all seine 500er-WM-Titel gewinnen, indem sie ihm spezielle Reifen für jene Strecken, auf denen sie waren, gaben. Sie haben nur für ihn Reifen aus dem Werk eingeflogen. Glaubt nicht alles, was ihr seht. Sie kontrollieren, wer Rennen gewinnt und wer nicht. Ich bin so verdammt wütend. Ich hätte noch 100 solcher Geschichten auf Lager.»
Der Rundumschlag erfolgte, nachdem der seit September 2018 gesperrte Dopingsünder von der FIM eine Mahnung und Vorladung für eine Anhörung vor dem FIM-Disziplinargericht erhalten hatte. Dies passierte, weil er 2019 während seiner Sperre beim zweiten Aufeinandertreffen der «Copa Pirelli Superbike» in São Paulo teilgenommen und einen Vertrag mit dem Kawasaki Racing Team Brasil ZX-10 für die brasilianische Superbike-Meisterschaft unterschrieben hatte.
«Alles, was die FIM tat, entspricht unseren Abkommen mit der Anti-Doping-Agentur WADA», verteidigt sich FIM-Präsident Jorge Viegas auf Nachfrage der spanischen Zeitung «Marca». Und der Portugiese erklärte, dass man wegen der Aussagen keine rechtlichen Schritte gegen den Australier unternehmen werde.
«Das Anthony-West-Problem dauert bereits zu lange an... leider. Er war ein grossartiger Pilot, der leider nicht die besten Wege beschritten hat. Aber es gibt im Moment zu viel für uns zu tun, als dass wir auf diese verzweifelten Zeilen reagieren würden», winkte Viegas ab.