Brad Binder (9.): «Ich muss viel lernen und schnell»
Brad Binder
Brad Binder lag beim Katar-Test nach zwei Tagen mit 2,1 Sekunden Rückstand auf Platz 20. Doch am Montag steigerte sich der Red Bull-KTM-Werkspilot gewaltig – starker neunter Platz, Rückstand nur noch 0,4 Sekunden!
Der Südafrikaner hat in der Moto3 als Weltmeister 2016 und in der Moto2 als Vizeweltmeister 2019 bereits deutlich bewiesen, dass er fahrerisch ein großes Kaliber ist. Jetzt hat der 24-jährige MotoGP-Rookie,kit den 15 GP-Siegen erstmals in der MotoGP-Klasse aufhorchen lassen.
Der 2004 eröffnete Losail International Circuit gilt als anspruchsvolle GP-Strecke, denn sie zählt mit 5,380 km zu den längsten Pisten im Kalender, sie weist 16 Kurven auf. Und mit 1:54,2 min hat Binder als Neuling eine erstaunliche Rundenzeit vorgelegt.
«Ja, ich war ziemlich überrascht. Ich bin über den Zielstrich gefahren und dachte: ‚No way, Jesus! Ich glaube diese Zeit nicht.‘ Aber es war gut und nett, so eine Zeit zu sehen. Ich fühle mich recht komfortabel. Wir haben für den Montag ein paar Änderungen am Bike gemacht, die mir sehr geholfen haben. Wir haben meine Probleme weitgehend beseitigt. dann haben wir einen neuen Reifensatz montiert – und die Zeit kam. Darüber war ich ziemlich happy.»
«Danach musste ich einen Long-run abspulen, das war recht schwierig. Es ist eine Sache, eine einzelne schnelle Runde zu drehen. Aber dann 22 von ihnen zu drehen, ist kein Kinderspiel in dieser Klasse», ergänzte der 24-jährige KTM-Pilot. Wir haben noch viel zu tun, aber jetzt bin ich mal glücklich. Wir haben mit diesem Biest in den drei tagen gute Fortschritte erzielt. das Team leistet großartige Arbeit. Jetzt freue ich mich auf den Grand Prix am 8. März.»
Binder rutschte durch den Weggang von Zarco ins Werksteam eigentlich war er für das Tech3-Team von KTM vorgesehen. Der Franzose schaffte am Montag mit der Ducati GP19 Platz 14.
Was erwartet Binder vom ersten MotoGP-Rennen? «Nicht sehr viel. ich werde den Freitag beim Grand Prix als Trainingstag betrachten. Am Samstag hoffte ich auf ein anständiges Qualifying. Ich stehe am Beginn einer riesigen Lernkurve. Im Rennen werde ich sehen, was passiert. Meine Rennpace ist momentan noch nicht fantastisch. Das ist sicher. Mein Rhythmus ist okay, aber einfach zu langsam. Aber damit musste man rechnen. Ich möchte beim ersten Grand Prix so viel lernen wie möglich. Ich muss lernen, wie sich das Bike über die Renndistanz benimmt. und ich muss rausfinden, was ich als Fahrer unternehmen muss, um meine Zeiten schnell und konstant zu halten.»
Ex-Rennfahrer Simon Crafar, jetzt TV-Kommentator bei motogp.com, war begeistert. «Brad, du bist der Star des Tages. Ein zukünftiger MotoGP-Held.»
Woher die enorme Steigerung kam, nachdem Brad den ganzen Winter auf den letzten vier Plätzen verbracht hatte, konnte er selber nicht genau einschätzen. «Ich weiß es nicht genau. Das Motorrad fühlte sich nach den Änderungen deutlich besser an. Es fiel mir viel leichter, das Motorrad abzubremsen. Ich konnte schneller einlenken und das Gas früher aufdrehen. Als ich diese Sachen im Griff hatte, wurde alles leichter. Ich ließ einen neuen Reifensatz montieren, aber mit zu einer Performance habe ich nicht gerechnet. Es war gut… Auch die zweite schnelle Runde war gut. nach der 1:54,2 min bin ich noch 1:54,5 min gefahren. Aber wie gesagt: Eine Renndistanz ist hart auf diesem Bike und in der MotoGP überhaupt. Das ist eine andere Story. Sobald die Reifen nachlasen, dreht das Hinterrad stark durch. Und es ist verrückt, wie unterschiedlich sich das Bike verhält, wenn die 20 Liter Sprit zur Neige gehen. Ich habe viel zu lernen – und es muss schnell gehen.»
«Die neue KTM ist ein ziemlich gutes Rennmotorrad. Die letztjährige Ausgabe war schwierig, das steht fest», meint Binder. «Als ich in Sepang auf dies neue 2020-Maschine gesprungen bin, merkte ich sofort, dass sie viel, viel besser ist. Heute hat sich die KTM nach den Set-up-Änderungen wirklich viel besser angefühlt. Jetzt muss ich mehr Vertrauen gewinnen. Ich muss rausfinden, wie hart ich in den Kurven pushen kann. Es ist nicht einfach, eine Topzeit zu fahren. Wir haben einen langen Weg vor uns.»
Aber eines steht fest: Im Rookie-of the Year-Award wird Binder gegen Alex Márquez und Iker Lecuona eine starke Rolle spielen.
Katar-Test, MotoGP, 24. Februar, 20 Uhr (18 Uhr MEZ)
1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:53,858 min
2. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:53,891 min, + 0,033 sec
3. Alex Rins, Suzuki, 1:54,068, + 0,210
4. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:54,077, + 0,219
5. Jack Miller, Ducati, 1:54,105, + 0,247
6. Joan Mir, Suzuki, 1:54,129, + 0,271
7. Marc Márquez, Honda, 1:54,149, + 0,291
8. Takaaki Nakagami, Honda, 1:54,239, + 0,381
9. Brad Binder, KTM, 1:54,283, + 0,425
10. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:54,312, + 0,454
11. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:54,326, + 0,468
12. Valentino Rossi, Yamaha, 1:54,332, + 0,474
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:54,432, + 0,574
14. Pol Espargaró, KTM, 1:54,623, + 0,765
15. Tito Rabat, Ducati, 1:54,674, + 0,816
16. Danilo Petrucci, Ducati, 1:54,752, + 0,894
17. Johann Zarco, Ducati, 1:54,760, + 0,902
18. Cal Crutchlow, Honda, 1:54,830, + 0,972
19. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,008, + 1,150
20. Iker Lecuona, KTM, 1:55,301, + 1,443
21. Alex Márquez, Honda, 1:55,519, + 1,661
22. Bradley Smith, Aprilia, 1:55,916, + 2,058
Katar-Test, MotoGP, kombinierte Zeitenliste 3 Tage
1. Maverick Viñales, Yamaha, 1:53,858 min
2. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:53,891 min, + 0,033 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:54,038, + 0,180
4. Alex Rins, Suzuki, 1:54,068, + 0,210
5. Jack Miller, Ducati, 1:54,105, + 0,247
6. Joan Mir, Suzuki, 1:54,129, + 0,271
7. Marc Márquez, Honda, 1:54,149, + 0,291
8. Takaaki Nakagami, Honda, 1:54,239, + 0,381
9. Brad Binder, KTM, 1:54,283, + 0,425
10. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:54,312, + 0,454
11. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:54,326, + 0,468
12. Valentino Rossi, Yamaha, 1:54,332, + 0,474
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:54,432, + 0,574
14. Johann Zarco, Ducati, 1:54,565, + 0,707
15. Pol Espargaró, KTM, 1:54,623, + 0,765
16. Danilo Petrucci, Ducati, 1:54,634, + 0,776
17. Tito Rabat, Ducati, 1:54,674, + 0,816
18. Cal Crutchlow, Honda, 1:54,830, + 0,972
19. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,008, + 1,150
20. Iker Lecuona, KTM, 1:55,301, + 1,443
21. Alex Márquez, Honda, 1:55,519, + 1,661
22. Bradley Smith, Aprilia, 1:55,916, + 2,058
Katar-Test, MotoGP, 23. Februar, 18 Uhr MEZ
1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:54,038
2. Alex Rins, Suzuki, + 0,162 sec
3. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,226
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,443
5. Pecco Bagnaia, Ducati, + 0,482
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,527
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,574
8. Andrea Dovizioso, Ducati, + 0,624
9. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,702
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,721
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,724
12. Danilo Petrucci, Ducati, + 0,814
13. Pol Espargaró, KTM, + 0,852
14. Marc Márquez, Honda, + 1,055
15. Jack Miller, Ducati, + 1,156
16. Tito Rabat, Ducati, + 1,314
17. Miguel Oliveira, KTM, + 1,562
18. Iker Lecuona, KTM, + 1,606
19. Alex Márquez, Honda, + 1,687
20. Brad Binder, KTM, + 2,140
21. Cal Crutchlow, Honda, + 2,140
22. Bradley Smith, Aprilia, + 2,369
Katar-Test, MotoGP, 22. Februar, 20 Uhr
1. Rins, Suzuki, 1:54,462 min
2. Mir, Suzuki, 1:54,464 min, + 0,002 sec
3. Viñales, Yamaha, 1:54,494, + 0,032
4. Petrucci, Ducati, 1:54,634, + 0,172
5. Morbidelli, Yamaha, 1:54,700, + 0,238
6. Marc Márquez, Honda, 1:54,823, + 0,361
7. Rossi, Yamaha, 1:54,876, + 0,414
8. Quartararo, Yamaha, 1:55,074, + 0,612
9. Bagnaia, Ducati, 1:55,204, + 0,742
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:55,268, + 0,806
11. Dovizioso, Ducati, 1:55,308, + 0,846
12. Zarco, Ducati, 1:55,360, + 0,898
13. Miller, Ducati, 1:55,430, + 0,968
14. Pol Espargaró, KTM, 1:55,449, + 0,987
15. Nakagami, Honda, 1:55,627, + 1,165
16. Binder, KTM, 1:55,644, + 1,182
17. Rabat, Ducati, 1:55,707, + 1,245
18. Oliveira, KTM, 1:55,737, + 1,275
19. Crutchlow, Honda, 1:55,757, + 1,295
20. Lecuona, KTM, 1:56,135, + 1,673
21. Alex Márquez, Honda, 1:56,552, + 2,090
22. Smith, Aprilia, 1:57,027, + 2,565