Virtuelle MotoGP: Márquez, Pecco und Co. hatten Spaß
Die erste Runde der virtuellen MotoGP-Premiere: Alex Márquez vor Francesco Bagnaia und Marc Márquez
Francesco Bagnaia kündigte schon vor dem ersten «Stay at home GP» an, er sehe auf dem virtuellen Mugello «gutes Potenzial». Übrigens: Auch laut Mentor Valentino Rossi, der in der Startaufstellung fehlte, ist der Moto2-Weltmeister von 2018 an der Spielkonsole der stärkste Vertreter der VR46-Truppe.
«Pecco», einziger Italiener im Teilnehmerfeld des eSports-Events, enttäuschte die Erwartungen nicht: Auf Platz 2 im fünfminütigen Qualifying folgte auch im ersten virtuellen MotoGP-Rennen des Jahres ein zweiter Rang.
«Im Qualifying lief es gut. Ich bin dann auch gut gestartet, aber zwei Runden vor Schluss habe ich einen großen Fehler gemacht und bin in der Arrabbiata 1 gestürzt. Ein dummer Crash, ich habe einen der Kerbs erwischt», erzählte der Pramac-Ducati-Pilot. «Ich habe einfach versucht, ruhig zu bleiben und Alex Márquez zu folgen. Der hat ziemlich gepusht.»
Sieger Alex Márquez verriet sein Erfolgsgeheimnis erst nach dem Rennen: Der indonesische eSports-Rider Putut Maulana hatte ihn mit wertvollen Tipps für das richtige Set-up versorgt. «Die habe ich nicht an Marc weitergegeben, weil wir zwar Teamkollegen sind, aber eben auch Rivalen», erklärte der MotoGP-Rookie mit einem Augenzwinkern. «Es war auf jeden Fall ein lustiger Event, ich freue mich darauf, noch ein Rennen zu fahren. Hoffen wir, dass alle die Ratschläge der Ärzte und Experten befolgen, damit wir bald wieder zu einem normaleren Leben zurückfinden, unsere Freunde und Familie sehen, nach draußen gehen und Rennfahren können.»
Auch Pecco konnte mit dem Ergebnis gut leben. «Mein erstes Podium in der MotoGP, wenn auch im #StayAtHomeGP», schmunzelte er. «Ich bin happy und ich hoffe, ihr habt es alle genossen.» Zur Erinnerung: Seinen ersten richtigen Podestplatz in der Königsklasse hatte der Italiener im Vorjahr auf Phillip Island nur um 0,055 sec verpasst.
Die Fahrer hatten auf jeden Fall sichtlich Spaß am MotoGP-Ersatzprogramm – und auch Pramac-Ducati-Teammanager Francesco Guidotti konnte dem Event etwas abgewinnen: «Ich habe das virtuelle Rennen wirklich genossen, es hat mir großen Spaß gemacht, auch wenn ich eigentlich kein begeisterter Anhänger der Videospiele bin. Das bedeutet, dass die Stimmung auf jeden Fall positiv ist – und jetzt können wir es nicht erwarten, wieder auf die Rennstrecke zurückzukehren.»
Während der Auftakt in die MotoGP-Saison 2020 aufgrund der Coronakrise noch auf sich warten lässt, steht mit dem 12. April immerhin schon ein zweites Datum für die virtuelle Serie, die sportlich natürlich nicht vergleichbar ist, aber immerhin für ein bisschen Abwechslung und gute Laue sorgt. Dann sollen auch Vertreter aus den Werksteams von Ducati und Red Bull KTM dabei sein, kündigte Dorna an.