Danilo Petrucci (Ducati): «Keine ideale Situation»
Auch Danilo Petrucci befindet sich im Wartestand
Danilo Petrucci sitzt in seiner Heimat Terni fest. Der Ducati-Pilot folgt vorbildlich den Vorgaben der italienischen Regierung, um seinen Teil dazu beizutragen, dass die Verbreitung des Coronavirus verlangsamt wird. Leicht fällt es ihm aber nicht: «Natürlich ist es nicht einfach, so viel Zeit daheim zu verbringen und nichts mit seinen Freunden machen zu können. Das ist keine ideale Situation. Aber derzeit ist es der einzige Weg, um das Problem gemeinsam zu lösen. Wenn wir zu Hause sind und den Vorgaben der Regierung folgen, dann helfen wir uns gegenseitig. Die Lage ist schwierig, aber sie kann sich nur verbessern, wenn wir es noch ein bisschen ertragen.»
Um einen Lagerkoller zu vermeiden, versucht Petrucci sich fit zu halten. Er versucht, seine physischen Rückstände aufzuholen: «Ich hatte im vergangenen Jahr in Valencia Probleme mit meiner Schulter und mit einem Bein. Ich mache physiotherapeutische Übungen und leichtes Training. Außerdem konzentriere ich mich auf meine Diät.»
Auf Testfahrten oder Trainingseinheiten auf dem Motorrad muss aber auch der Italiener gänzlich verzichten. Dabei würde er sich sehr gerne mit Andrea Dovizioso auf dem Motocross messen. Abgebrochen ist der Kontakt mit seinem Teamkollegen während der Zwangspause aber nicht. «Ich höre von ihm fast jeden Tag. Wir schreiben uns eine Menge Nachrichten. Ich vermisse es am meisten, mit ihm gemeinsam zu fahren und zu trainieren», sagt Petrucci.
Zum letzten Mal saß der 29-Jährige auf seiner Desmodedici GP20 bei den Tests in Katar. Mit den Tagen auf dem Losail International Circuit war Petrucci zufrieden: «Ich denke, ich war einer der wenigen Fahrer, die die komplette Renndistanz von 22 Runden simulieren konnten. Das Motorrad ist eine Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr, aber der große Unterschied sind die Reifen. Wir haben versucht, die richtige Einstellung für meinen Fahrstil und das Motorrad zu finden.»
Petrucci benötigt gute Resultate, sobald die Saison losgeht, denn sein Vertrag läuft aus. In seinem zweiten Jahr beim Rennstall aus Borgo Panigale möchte er angreifen: «Ich würde mich gerne verbessern. Ich habe 2019 meinen ersten MotoGP-Sieg geholt und war in der Lage, bis zwei Rennen vor dem Saisonende um Platz 3 in der Weltmeisterschaft zu kämpfen. Dieses Jahr möchte ich bis zum Ende um diese Platzierung kämpfen.»
Er erwartet eine Saison voller Überraschungen, da der Rennkalender besonders in der zweiten Saisonhälfte extrem vollgepackt ist. Er meint: «Wir brauchen eine gute mentale und körperliche Vorbereitung und müssen uns jetzt erholen, da wir später keine Zeit dazu haben werden. Ehrlich gesagt: Ich kann es nicht abwarten, diesen anspruchsvollen Kalender in Angriff zu nehmen.»
Da nun aber auch der Grand Prix von Le Mans abgesagt wurde, muss sich Petrucci noch ein wenig länger gedulden. Bis dahin wird er sich in Terni vorbereiten und in Geduld üben müssen.