Alex Márquez über Marc: «Ein Gegner wie die anderen»
Alex Márquez verbringt die Zwangspause zu Hause in Cervera mit seiner Familie und seinen Hunden Stich und Shira. «Wir bleiben im Haus. Ich versuche, viel Sport zu machen, sonst esse ich zu viel – ich glaube wie alle, die gelangweilt zu Hause sind», gab der zweifache Weltmeister schmunzelnd zu. Aus demselben Grund würde auch seine Mutter die Einkäufe übernehmen. «Wenn ich oder mein Bruder das machen, kommen wir mit einem vollen Auto wieder zurück», lachte er.
Stattdessen legt der Repsol-Honda-Neuzugang großen Wert auf sein Training – im Rahmen des Möglichen und damit in den eigenen vier Wänden: «Am Vormittag sitze ich auf dem Rad, am Nachmittag mache ich noch etwas anderes und versuche einfach, mich körperlich fit zu halten. Dann vertreibe ich mir die Zeit an der PlayStation oder solche Dinge. Es ist nun mal so, wie es ist – wir müssen einfach geduldig sein», unterstrich er im Instagram-Live-Chat.
Eigentlich hätten die MotoGP-Asse am vergangenen Wochenende schon das dritte Kräftemessen der Saison austragen sollen, stattdessen muss Alex Márquez weiter auf sein erstes Rennen in der Königsklasse warten. Er hofft auf einen Startschuss im Juni oder Juli. «Ich freue mich darauf, in der MotoGP zu fahren. Wir hätten gerade in Austin sein sollen und es ist schade, dass wir stattdessen zu Hause sind, aber wir brauchen einfach Geduld», seufzte er.
Dazu kommt, dass der 23-Jährige besonders gespannt auf die Fortschritte an der RC213V ist: «In Katar haben sie am letzten Testtag noch eine Lösung gefunden, die ich nicht getestet habe. Es stört mich schon, dass ich es noch nicht ausprobieren konnte.»
Den ersten virtuellen Grand Prix des Jahres entschied der Rookie unterdessen schon für sich, aber wie wird das erste Aufeinandertreffen mit seinem Bruder und neuen Teamkollegen Marc Márquez auf der richtigen Rennstrecke ablaufen? «Ich weiß es nicht. Ich kann mir vorstellen, dass er auf der Strecke wie jeder andere Gegner auch sein wird. Wir versuchen beide, das Maximum herauszuholen, und schauen auf unser eigenes Interesse. Es ist klar, dass er mein Bruder ist, die Situation ist speziell. Aber auf der Strecke muss jeder für sich das versuchen, was für ihn am besten ist.»
Übrigens: Als die Márquez-Brüder noch klein waren, traten sie in der katalanischen Motocross-Meisterschaft schon einmal gegeneinander an, verriet Alex: «Das war aber nur ein Rennen.»
Welches Ziel setzt sich der Moto2-Weltmeister des Vorjahres für 2020? «Auf dem höchstmöglichen Level anzufangen und sich dann konstant zu verbessern», blieb er vage. «Angesichts der Umstände kann es sein, dass es eine Saison wird, in der wir nicht so viele Rennen fahren. Für einen Rookie ist eine lange Pause natürlich nicht gut. Ich würde gerne Kilometer abspulen, um mich Stück für Stück zu verbessern. Das Ziel ist, so weit wie möglich vorne zu sein.»
Und würden die Brüder auch weiterhin in einem Haus wohnen, wenn sich Alex zum MotoGP-Weltmeister küren sollte? «Marc, was sagst du?», gab Alex die Frage lachend weiter. «Nein, nein», kam aus dem Hintergrund von Seriensieger Marc zurück, der in der Zwischenzeit an der PlayStation seine virtuellen Fähigkeiten schärfte.