Angst um den Sachsenring-GP im Juni: Dorna beruhigt
Die Aussichten für einen GP von Deutschland am 21. Juni werden täglich geringer – wegen der vielen Reiseverbote
Die weltweite Corona-Pandemie stellt viele Rennveranstalter teilweise sogar vor Existenzängste. Auch die Kommunen haben große Sorgen. Bereits vergangene Woche berichtete SPEEDWEEK.com über das Bangen in der Region Hohenstein-Ernstthal, in welcher der Motorrad Grand Prix von Deutschland auf dem Sachsenring abgehalten wird. Die Vorbereitungen laufen derzeit auf Hochtouren.
Der Bürgermeister von Hohenstein-Ernstthal, Lars Kluge, zeichnete ein Schreckensszenario, sollte das diesmal für den 19. bis 21. Juni angesetzt Rennwochenende ausfallen. «Zusätzlich zu den Einbußen durch das Corona-Virus wäre eine Absage ein herber Rückschlag für die Region», erklärte Kluge. «Ich denke da vor allem an die Hotels, Pensionen, Gewerbetreibenden, Taxi-Unternehmer oder Einzelhändler, die jetzt schon die finanziellen Verlierer der Krise sind.»
Kluge gab zu bedenken: «Findet der Grand Prix nicht statt, dann brechen die Umsätze weg. Viele Unternehmen haben fest mit den Einnahmen aus der Rennwochenende gerechnet.»
Zur Erinnerung: Im Jahr 2019 pilgerten über drei Tage 201.162 Fans an den Sachsenring und erlebten am Renntag unter anderem den Sieg von Marc Márquez und den Podiumsplatz von IntactGP-Ass Marcel Schrötter in der Moto2-Klasse.
Wenn auf Grund der Nachwirkungen von Corona der Termin für den Sachsenring am 21. Juni am Ende nicht halten sollte, ist für alle Beteiligten eine mit Dorna abgestimmte Verschiebung des größten deutschen Motorsport-Events der klare Plan B. Von einer befürchteten Absage wäre also keine Rede. Und: Die Fans haben somit auch Gewissheit, dass ihre bereits gekauften Tickets für einen etwaigen neuen Termin weiter Gültigkeit bewahren.
Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta bekräftigt in einem Interview mit einer großen spanischen Tageszeitung: «Wir sprechen mit den Veranstaltern aller Grand Prix. Das haben wir bereits mit Jerez gemacht und werden es nach Frankreich auch mit Italien tun. Anschließend sprechen wir dann mit Barcelona.» Danach kommen die anderen GP-Veranstalter an die Reihe.
Die Grand Prix von Buri Ram, Austin und Las Termas wurden ja bereits in den späten Herbst verschoben.
Ezpeleta erklärte weiter: «Sobald wir wissen, wann wir starten können, werden wir die Saison so gut wie möglich anpassen.»
Der Spanier lässt sich so weit in die Karten schauen: «Wir müssen mindestens 13 Grand Prix fahren, damit es eine Weltmeisterschaft ist.»
In den USA wurde inzwischen der Auftakt für die MotoAmerica-Superbike-Serie am 3. Mai auf dem Virginia Raceway abgesagt.
Dort wurde vom Gouverneur ein Ausgangssperre erlassen. Die Saison beginnt nun frühestens Ende Mai in Elkhart Lake in Wisconsin.