MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Maverick Viñales: MX-Unfall noch nicht überwunden?

Von Nora Lantschner
Maverick Viñales: In der Zwangspause muss sich auch ein MotoGP-Star die Zeit vertreiben

Maverick Viñales: In der Zwangspause muss sich auch ein MotoGP-Star die Zeit vertreiben

Vor einem Monat musste Yamaha-Star Maverick Viñales nach einem Sturz auf der Motocross-Strecke eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Jetzt sprach er über die Nachwirkungen.

Nach Bestzeiten in den Wintertests von Valencia, Jerez und Doha zählte Maverick Viñales zu den Favoriten auf die MotoGP-Krone 2020, die aufgrund der Coronakrise aber vielleicht gar nicht vergeben werden kann. Das «worst case»-Szenario einer kompletten Absage der WM-Saison schiebt der Yamaha-Star von sich: «Ich glaube, es geht weiter.» Er weiß aber auch: «Es wird davon abhängen, wie sich die Situation mit dem Coronavirus entwickelt. Solange der Virus nicht verschwindet, werden wir nicht starten.»

Rechnet sich der WM-Dritte des Vorjahres Chancen auf den Titel aus? «Wenn wir fahren, glaube ich, dass wir eine gute Chance haben. Ich fühlte mich wirklich gut auf dem Bike – auch im Kopf und körperlich war ich fit», versicherte Viñales, der seinen Fans im Auftrag von Brillensponsor Oakley auf Instagram Rede und Antwort stand.

Die M1 2020 sei im Vergleich zum Vorgängermodell ein Fortschritt, ist der 25-jährige Werksfahrer überzeugt: «Das Motorrad ist besser, vor allem wenn es darum geht, am Start wegzukommen. Das ist ein Schlüssel zum Erfolg. Ich glaube, dass wir uns verbessert haben. Sie haben bei Yamaha in Japan in ihrer Herangehensweise einen Schalter umgelegt. Es ist aber schwierig zu sagen: ‚In diesem Jahr werden wir gewinnen.‘ Denn es kann immer alles passieren. Aber wir werden sicher dafür kämpfen.»

Die Zwangspause verbringt der Spanier in seiner Wahlheimat Andorra, wo er sich nicht nur an der PlayStation auf seinen zweiten virtuellen Renneinsatz des Jahres am morgigen Ostersonntag vorbereitet. «Ich versuche Rad zu fahren und ein bisschen Sport zu machen, was man zu Hause eben tun kann. Nicht viel mehr, ich ruhe mich einfach aus», schilderte er.

Nachdem der MotoGP-Auftakt in Doha/Katar gestrichen wurde, nutzte Viñales seine Freizeit wie viele andere Motorrad-Asse zunächst noch für das Training auf der MX-Strecke. Nach einem Sturz landete er am 12. März aber im Krankenhaus, – «als Vorsichtsmaßnahme», wie sein Yamaha-Werksteam betonte. Wenig später gab auch der zweifache Saisonsieger von 2019 Entwarnung: «Zum Glück bin ich okay, ich werde mich jetzt aber zwei Wochen lang erholen.»

Nun verriet Viñales, dass ihn die Verletzung immer noch beeinträchtige: «Ich habe mich ein bisschen am Fußknöchel und im unteren Rückenbereich verletzt, an den Wirbeln L1 und L2. Deshalb muss ich mich ein bisschen ausruhen, aber ich habe jetzt angefangen, Rad zu fahren und etwas schwerere Gewichte zu heben. Das ist gut. Und ich habe jetzt ja Zeit, mich zu erholen. Ich habe schon einige medizinische Tests gemacht, der Befund fiel gut aus. Mal schauen, in ein paar Wochen habe ich eine weitere Kontrolle, dann kann ich mehr sagen.»

Was war eigentlich passiert? «Es war mein Fehler, die Strecke war ein bisschen schlammig, ich bin aus der Kurve und von der Strecke abgekommen. Mit meinem Rücken bin ich auf ein paar Steinen aufgeschlagen. Ich hatte keine Chance, es zu verhindern. Zum Glück war es nicht so schlimm», beruhigte Maverick.

Eigentlich fühlt sich der Moto3-Champion von 2013, der in der Vergangenheit übrigens mit der sechsfachen WMX-Weltmeisterin Kiara Fontanesi liiert war, auch auf dem Motocross-Bike wohl. «Wenn ich recht konstant trainieren kann, dann bin ich meiner Meinung nach schnell unterwegs – aber natürlich nicht wie die Profis, die trainieren ja fast jeden Tag. Für uns ist es sehr schwierig. Aber wenigstens kann ich whippen, das ist für die Show am wichtigsten», schmunzelte Viñales. Einen Ausflug auf eine echte Supercross-WM-Strecke traue er sich aber nicht zu.

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