Fabio Quartararo (Yamaha): Wollten fahren wie Márquez
Um Weltmeister Marc Márquez auch im Rennen zu schlagen, fehlten Fabio Quartararo 2019 nur Nuancen
Der letztjährige MotoGP-Neuling Fabio Quartararo war die Entdeckung der Vorsaison. Der Franzose vom Team Petronas Yamaha SRT erzielte in seinem ersten Jahr in der Königsklasse sieben Podestplätze und ging sechs Mal von der Pole-Position ins Rennen.
Zur Belohnung erhielt er einen ab der Saison 2021 gültigen Vertrag beim Yamaha-Werksteam. Dadurch sorgte er für das Aus seines Idols Valentino Rossi. Der Italiener hat nun die Möglichkeit, mit dem WM-Fünften der abgelaufenen Saison die Plätze zu tauschen.
2019 wies der 21-Jährige, der den Fahrstil von Jorge Lorenzo in einigen Bereichen adaptiert hat, den neunfachen Weltmeister mehrfach in die Schranken. An Weltmeister Marc Márquez biss er sich jedoch wie alle anderen Fahrerkollegen auch bislang meist die Zähne aus. Das soll sich in der verkürzten Saison 2020, deren Startschuss am 19. Juli im spanischen Jerez fallen soll, ändern: «Nachdem Márquez 2014 zehn Rennen nacheinander gewinnen konnte, haben wir alle versucht, seinem Vorbild zu folgen. Wir wollten so fahren wir er.»
Unmittelbar nach der Corona-Zwangspause ginge es nun vor allem darum, Fahrpraxis zu sammeln. Quartararo sagt: «Ob Motocross, Flat-Track, auf einem Feldweg oder auf der Straße, es geht darum, dass wir wieder fahren. Natürlich ist aber auch die Physis wichtig, um ein Rennen zu Ende zu fahren.» Bedeutet: Wer nicht fit ist, wird schneller müde, könnte deswegen möglicherweise die Konzentration verlieren und vorzeitig ausscheiden. «Daran haben wir im vergangenen Jahr eine Menge gearbeitet. Dieses Jahr war es meine Intention, am Motorrad zu arbeiten.» Dann kam aber das Corona-Virus dazwischen und die Pläne wurden über den Haufen geworfen.
Das Ziel bleibt es aber, Márquez zu schlagen. Er ist das Maß aller Dinge. Aber wie soll das gelingen? Quartararo, der auf seinen ersten Sieg in der Königsklasse noch wartet, antwortet prompt: «Es ist schwierig, neue Dinge zu erfinden, um ihn zu schlagen. Man muss seine schwächste Stärke finden, um mit ihm in vielen Rennen zu kämpfen.»