Vor dem Jerez-GP: Gespenstische Ruhe im Fahrerlager
Ungewohnt: Das leere Media Center am Tag vor dem Mittwoch-Test
Wegen des «closed doors protocols» müssen beim Jerez-GP nicht nur die Teamgäste, die Marketing-Personen der Teams und ein Teil der Technik-Crews daheim bleiben. Es wird nur eine limitierte Anzahl von On-Air-Mitarbeitern der TV-Stationen zugelassen, dazu wurden zehn Fotografen eingeladen – aber keine schreibenden Journalisten, weder für Print-Magazine noch für Online-Portale.
Bei den ersten beiden Formel-1-GP wurden 20 schreibende Berichterstatter zugelassen, aber sie durften das Media Centre in Spielberg nicht verlassen, um die Ansteckungsgefahr im Keim zu ersticken. So hielt sich der Standortvorteil in Grenzen.
SPEEDWEEK.com wird aus Jerez von unserem Top-Fotografen Fritz Glänzel mit aktuellen Bildern versorgt, er wurde als einziger deutschsprachiger Fotograf akzeptiert. Außerdem ist für uns David Goldman vor der renommierten Agentur Gold & Goose vor Ort.
Dazu stehen wir Telefon, über E-Mail und WhatsApp ständig in Kontakt mit Fahrern, Teammanager und Entscheidungsträgern bei der Dorna und IRTA. Dazu organisieren alle Top-Teams regelmäßig ZOOM-Konferenzen mit den Fahrern. Wir gehen deshalb davon aus, dass wir trotz der ungewohnten Zustände alle wissenswerten Informationen zeitnah liefern können.
Fotograf Fritz Glänzel ist bereits gestern in Jerez eingetroffen. Er hat für die SPEEDWEEK.com-Leser bereits erste Eindrücke vom Geister-GP gesammelt. «Im Moment läuft alles wie immer, es ist nur ruhiger als sonst vor einem Grand Prix, und im Paddock geht alles ohne Gedränge vonstatten. Es ist wieder sehr warm, aber nicht mehr ganz so heiß wie gestern, als wir von 39 Grad empfangen wurden. Die Fernseh-Techniker der Dorna richten ihre Kamera-Positionen ein, es werden überall Kabel verlegt, die Tribünen dahinter bleiben leer.»
Aber bei den Teams ist nach der fast fünf Monate langen Pause (die MotoGP testete von 22. bis 24. Februar in Katar) die Vorfreude auf die Action am morgigen Testtage zu spüren. «Allgemein ist die Freude groß, dass es wieder los geht», ist Fritz Glänzel aufgefallen. «Das leere Media Center macht einen seltsamen Eindruck. Ich war heute bisher die ganze Zeit allein. Im Moment sind hier vier Leute am Schaffen.»