Andrea Dovizioso (Ducati): «WM ist für alle offen»
Andrea Dovizioso blickt auf die Ausgangslage vor dem Brünn-GP
Nach dem Doppel-Event in Jerez hat Andrea Dovizioso 26 Punkte auf dem Konto. Hätte er das vor dem WM-Neustart so unterschrieben? «Um ehrlich zu sein, ich hatte auf etwas mehr gehofft», gab er schmunzelnd zu.
Als WM-Dritter liegt der Ducati-Werksfahrer immerhin schon 24 Zähler hinter dem Leader Fabio Quartararo zurück. Ist es zu früh, um an die Weltmeisterschaft zu denken? «Wir müssen es tun», entgegnete der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister. «Klar, wenn man es aus einem Blickwinkel sehen will, hat Quartararo zwei Siege. Aber auf der anderen Seite wissen wir, wie die MotoGP ist – und auf jeder Strecke ist es eine andere Geschichte. Klar ist die WM in diesem Moment noch offen», unterstrich er.
In den vergangenen drei Jahren war es jeweils Marc Márquez, der einem Titelgewinn des inzwischen 34-jährigen Italieners im Weg stand. Der Repsol-Honda-Star brach sich aber schon beim Auftaktrennen der verkürzten Saison 2020 den rechten Oberarm und musste anschließend auch den Andalusien-GP auslassen. Trotzdem schreibt «Dovi» den 27-jährigen Spanier noch nicht ab.
«Zunächst muss man abwarten, in welcher Verfassung Marc in Brünn sein wird, ob er zu 100 Prozent pushen kann oder ob er noch Einschränkungen hat. Das wird einen großen Unterschied machen», schickte der Ducati-Hoffnungsträger voraus, der sich selbt drei Wochen vor dem WM-Auftakt das Schlüsselbein brach. Er weiß aber auch: «In seiner gesamten Karriere hat Marc nur in einem Jahr Fehler gemacht. Wenn er unter Druck ist und ein klares Ziel vor Augen hat, ist er nur noch stärker und macht weniger Fehler. Das hat die Vergangenheit gezeigt.»
«Zunächst dachte ich es nicht mehr, aber jetzt glaube ich, dass Marc im WM-Kampf noch dabei sein kann», fuhr Dovi fort. «Denn man muss auch schauen, wie es bei Yamaha mit den Motoren weitergeht. Das ist ein Aspekt, mit dem man umgehen muss in der Saison. Nur sie kennen die Situation, aber diese Sache kann sich auf die WM auswirken. Es stimmt: Quartararo hat 50 Punkte. 50 Punkte sind viel, er ist in Form und wird auf allen Strecken schnell sein. Aber angesichts der diesjährigen Saison, der verschiedenen Situationen und auch der Reifen, die wir jetzt haben, glaube ich, dass die WM für alle Fahrer noch komplett offen ist.»
WM-Stand nach 2 von 14 Rennen:
1. Quartararo, 50 Punkte. 2. Viñales 40. 3. Dovizioso 26. 4. Nakagami 19. 5. Pol Espargaró 19. 6. Rossi 16. 7. Miller 13. 8. Alex Márquez 12. 9. Zarco 12. 10. Morbidelli 11. 11. Mir 11. 12. Bagnaia 9. 13. Oliveira 8. 14. Petrucci 7. 15. Rabat 7. 16. Rins 6. 17. Smith 5. 18. Binder 3. 19. Crutchlow 3.