Ducati: Was macht Pecco Bagnaia besser als Dovizioso?
Pecco Bagnaia (rechts) ließ in Jerez Miller und Co. bis zum Defekt hinter sich
Francesco «Pecco» Bagnaia fuhr am Sonntag erstmals in seiner MotoGP-Karriere aus der ersten Startreihe los und überzeugte auch im Rennen, ehe er auf dem Weg zu Platz 2 sechs Runden vor Schluss vom Motor seiner Pramac-Ducati im Stich gelassen wurde.
Zum Vergleich: Werksfahrer Andrea Dovizioso stand nur auf Startplatz 14, nach zehn von 25 Runden lag er auf dem neunten Rang und überquerte die Ziellinie nach den Ausfällen von Miller, Morbidelli und Bagnaia schließlich noch als Sechster. Danilo Petrucci beendete sein Rennen nach elf Runden im Kiesbett, nachdem er von Startplatz 11 kommend hinter seinem Teamkollegen auf 9 rangierte.
«Bagnaia fuhr eine wirklich gute Pace – die beste der Ducati-Fahrer», hielt «Dovi» nach dem Andalusien-GP auf dem Circuito de Jerez-Ángel Nieto fest. «Dafür gibt es einen Grund. Wir werden die Daten checken – wie es jeder macht, denn in der heutigen MotoGP kann jeder die Daten aller seiner Markenkollegen sehen und studieren.»
«Pecco fährt auf eine bessere Art und Weise, weil er die Hinterradbremse anders einsetzt und anders slidet. Das werden wir sicher analysieren – wie wir es aber auch schon gemacht haben», bekräftigte der 34-jährige Routinier.
Zum zweiten Pramac-Fahrer, der bis zum Ausfall ebenfalls vor den Ducati-Werksfahrern lag, ergänzte der Italiener: «Jack war auch dran, aber ich glaube, dass er wirklich am Limit war, was auch der Grund dafür gewesen sein dürfte, dass er dann gestürzt ist. Aber klar, es gibt sicher viele interessante Dinge, die es zu analysieren gilt, damit wir für Brünn bereit sind», bekräftigte der MotoGP-Vizeweltmeister der vergangenen drei Jahre.
«Bagnaia war viel schneller als wir», bestätigte auch sein Teamkollege Petrucci. «Wir müssen um das Podium kämpfen, wie er es getan hat», gab der Mugello-Sieger von 2019 als Ziel für den weiteren Verlauf der Saison aus. Aber was macht Pecco auf der GP20 schneller als die Werksfahrer? «Er fährt rund. Das ist etwas, das weder ich noch Andrea geschafft haben», erklärte «Petrux».
Was sagt eigentlich Pecco selbst dazu? «Im Vorjahr war eines meiner Probleme die Bremsphase. Ich habe viel dran gearbeitet, auf der Bremse stark zu sein. Im ersten Rennen war ich stark, aber ich bin noch zu oft weit gegangen. An diesem Wochenende haben wir gut gearbeitet und ich konnte das Bike schon im ersten Teil der Bremsphase gut stoppen. Zudem versuche ich, in der Beschleunigung das Spinning am Hinterrad zu vermeiden», beschrieb der Moto2-Weltmeister von 2018.
War der 23-jährige Rossi-Schüler trotzdem überrascht, auch im Rennen die stärkste Ducati zu sein? «Ich weiß nicht», grübelte der Pramac-Fahrer. «An diesem Wochenende ging mir alles leichter von der Hand als noch vor einer Woche, weil wir mehr an der Pace arbeiten. Ich habe gesehen, dass die anderen Ducati-Piloten Mühe hatten, ich war also nicht überrascht, im Rennen stärker zu sein. Aber ein solches Wochenende hilft sicher auch den anderen Ducati-Piloten. Ich glaube, dass in Brünn auch Dovi, Petrux und Jack schnell sein können.»
Ergebnisse MotoGP Jerez/E, 26. Juli:
1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 41:22,666 min
2. Maverick Vinales (E), Yamaha, +4,495 sec
3. Valentino Rossi (I), Yamaha, +5,546
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +6,113
5. Joan Mir (E), Suzuki, +7,693
6. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +12,554
7. Pol Espargaro (E), KTM, +17,488
8. Alex Marquez (E), Honda, +19,357
9. Johann Zarco (F), Ducati, +23,523
10. Alex Rins (E), Suzuki, +27,091
11. Tito Rabat (E), Ducati, +33,628
12. Bradley Smith (GB), Aprilia, +36,306
13. Cal Crutchlow (GB), Honda, +45,683
WM-Stand nach 2 von 13 Rennen: 1. Quartararo, 50 Punkte. 2. Viñales 40. 3. Dovizioso 26. 4. Nakagami 19. 5. Pol Espargaró 19. 6. Rossi 16. 7. Miller 13. 8. Alex Márquez 12. 9. Zarco 12. 10. Morbidelli 11. 11. Mir 11. 12. Bagnaia 9. 13. Oliveira 8. 14. Petrucci 7. 15. Rabat 7. 16. Rins 6. 17. Smith 5. 18. Binder 3. 19. Crutchlow 3.