Jack Miller (Sturz): «Die Yamaha waren heute stärker»
Jack Miller (43) kämpfte gegen Viñales
Jack Miller vom Pramac Ducati-Team vergrub seine Hoffnungen auf ein Top-Ergebnis beim GP von Andalusien in Jerez im Kiesbett. Nach dem siebten Startplatz wollte er wieder um das Podest kämpfen. «Ich bin extrem deprimiert», gab Miller am Sonntag-Nachmittag in Jerez zu, wo zum ersten Mal an zwei Wochenenden nacheinander Weltmeisterschafts-Rennen ausgetragen wurden. «Ich habe ein paar Mal versucht, an Viñales vorbeizukommen, als seine Pace nachgelassen hat. Aber es war heute sehr schwierig, gegen die Yamaha anzukämpfen. Als ich ihn dann endlich überholt hatte, habe ich versucht, den Wndschatten zu vermeiden, aber der Vorderreifen ist zu heiß geworden.»
«Das habe ich gespürt. Ich habe dann versucht, das irgendwie mit dem Bremsen auszugleichen», erklärte der 25-jährige Australier. «Als ich dann in Kurve 9 die Bremse losgelassen habe, ist mir der Vorderreifen weggerutscht.»
Die ersten drei Plätze im Rennen in der Königsklasse auf dem Circuito de Jerez – Ángel Nieto gingen an Yamahas (Quartararo, Vinales und Rossi). Auch Miller hat ihre Überlegenheit im Rennen gespürt. «Die Yamaha sind heute super aus den Kurven rausgekommen. Ich weiß nicht, warum. Letzte Woche war es einfacher, sie zu überholen. Ich musste ein wenig herumprobieren und habe so den Vorderreifen zu stark aufgeheizt. Deshalb habe ich den Grip verloren.»
Letzte Woche verpasste der Ducati-Pilot beim ersten MotoGP-Rennen der Saison das Podium mit dem vierten Platz nur knapp, obwohl er mit Probleme mit dem rechten Unterarm hatte, der plötzlich taub wurde. Dasselbe Problem hatte er bereits letztes Jahr in Jerez. Miller denkt, dass das an der kurvenreichen Strecke und an der besondereren Beanspruchung durch die 13 Kurven liegt.
«Ich bin zwar heute nicht über die ganze Renndistanz gefahren, aber ich hatte diesmal mit der Hand keine Probleme», sagte «JackAss». «Das grösste Problem war der niedrige Grip-Level.»
Jacks Pramac-Ducati-Teamkollege Pecco Bagnaia musste das Rennen wegen Motor-Problemen frühzeitig beenden. Miller meinte, dass er mit seinem Motor keine Mühe gehabt habe.
Zu einem früheren Zeitpunkt in der Saison 2020 äußerte der Ducati-Fahrer, dass er sich selbst, wegen der komischen Umstände dieses Jahr, als Titelfavorit sieht. «Wir müssen von Rennen zu Rennen schauen, ob das möglich ist. Heute haben viele andere auch Fehler gemacht, aber trotzdem haben wir viele Punkte verloren», überlegte er nach seinem Ausfall. «Insgesamt hatten wir aber ein gutes Wochenende. Jetzt hoffe ich, dass wir in Brünn noch stärker zurückkommen. Jerez ist weder für die Ducati noch für mich die optimale Rennstrecke.»
Von 7. bs 9. August findet in Brünn das dritte MotoGP-Rennen dieses Jahres statt. Davor kehrt der Australier Jack Miller in seine Wahlheimat Andorra zurück, um zu trainieren und sich für den Tschechien-GP vorzubereiten.
Vor einer Woche hatte «JackAss» nach dem Spanien-GP in Jerez über Taubheitsgefühle an der rechten Hand geklagt. «Es war ein 'arm pump'-Problem», erzählte Pramac-Teammanager Francesco Guidotti. «Wir müssen das beobachten und beratschlagen, ob irgendwann eine Operation nötig sein wird.»
Ergebnisse MotoGP Jerez/E:
1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 41:22,666 min
2. Maverick Viñales (E), Yamaha, +4,495 sec
3. Valentino Rossi (I), Yamaha, +5,546
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +6,113
5. Joan Mir (E), Suzuki, +7,693
6. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +12,554
7. Pol Espargaro (E), KTM, +17,488
8. Alex Marquez (E), Honda, +19,357
9. Johann Zarco (F), Ducati, +23,523
10. Alex Rins (E), Suzuki, +27,091
11. Tito Rabat (E), Ducati, +33,628
12. Bradley Smith (GB), Aprilia, +36,306
13. Cal Crutchlow (GB), Honda, +45,683
WM-Stand nach 2 von 13 Rennen:
1. Quartararo, 50 Punkte. 2. Viñales 40. 3. Dovizioso 26. 4. Nakagami 19.5. Pol Espargaró 19. 6. Rossi 16. 7. Miller 13. 8. Alex Márquez 12. 9. Zarco 12. 10. Morbidelli 11. 11. Mir 11. 12. Bagnaia 9. 13. Oliveira 8. 14. Petrucci 7. 15. Rabat 7. 16. Rins 6. 17. Smith 5. 18. Binder 3. 19. Crutchlow 3.