Brünn Warm-up: Bestzeit für Pol Espargaró (KTM)
Pol Espargaró auf der KTM
Die Ausgangslage beim dritten MotoGP-Event des Jahres präsentiert sich ungewöhnlich. Johann Zarco, der in der ganzen Saison 2019 arge Mühe hatte, stellte seine Ducati GP19 auf den ersten Startplatz, und der dreifache Vizeweltmeister Andrea Dovizioso kam über Startplatz 18 nicht hinaus. Vor dem GP von Tschechien stellt sich die Frage: Kann sich Fabio Quartararo auch beim dritten Saisonrennen das Punktemaximum sichern? Seit 1980 hat kein Yamaha-Fahrer in der Königsklasse gleich die ersten drei WM-Rennen gewonnen, damals schaffte es «King Kenny» Roberts. Doch seit 2015 hat im Automotodrom Brno kein Yamaha-Fahrer gewonnen – damals gelang es Jorge Lorenzo.
Dem Warm-up um 9.40 Uhr kam besondere Bedeutung zu, denn die Fahrer suchten noch immer nach dem besten Race-Set-up, eines war klar: Die Reifen würden nach zehn der 21 Rennrunden arg nachlassen.
Aber zuerst steht einmal Johann Zarco zum ersten Mal seit Le Mans 2018 auf der Pole-Position. Seit Jean-Michel Bayle 1996 stand in Tschechien kein Franzose mehr in der «premier class» auf der Pole.
Das Warm-up diente noch einmal zum Check der besten Reifenwahl. Nach acht Minuten lag Morbidelli mit 0,014 sec Vorsprung auf Brad Binder an erster Stelle. Der KTM-Fahrer hat sich bei seinem dritten MotoGP-Event schon den siebten Startplatz gesichert. «Ich möchte endlich ein Rennen ohne Besuch des Kiesbetts erleben», meinte der Südafrikaner.
«Es ist sehr heiß, es gibt sehr wenig Grip», ist Michelin-Rennchef Piero Taramasso bewusst. «Vorne werden fast alle Fahrer mit dem Soft-Compound fahren, hinten wird ein Drittel mit Medium starten, zwei Drittel mit dem Soft, denn er hat am Beginn mehr Grip. Er wird den ‚drop‘ nach 15 der 21 Runden haben, der Medium wird den ‚drop‘ zwei Runden später haben.»
In der Yamaha-Box ist die Spannung spürbar: Werden alle Motoren durchhalten? Bisher hab es bei zwei Grand Prix drei Motorschäden für Rossi, Viñales (FP3 beim 2. Jerez-GP) und Morbidelli.
Pol Espargaró setzte sich nach einer Viertelstunde mit 1:57,037 min an die Spitze. Dahinter Viñales (+ 0,025 sec) und Quartartaro sowie Morbidelli.
Ducati-Teammanager Davide Tardozzi: «Dovi kann auch vom 18. Startplatz ein gutes Ergebnis erreichen.»
Johann Zarco traut sich ein Top-5-Ergebnis zu. Sein Avintia- Sportdirektor Ruben Xaus meint. «Johann fühlt sich in unserem Team sehr wohl. Er kann heute zwischen Platz 5 und 8 landen.»
«Die Fahrer wissen, das Rennen wird hier nicht in den ersten zehn Runden entschieden», erklärte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer. «Und vielleicht haben wir heute mehr Rennglück als vor zwei Wochen im zweiten Jerez-Rennen, wo unser Pech schon in der ersten Kurve losging... Aber wir sind froh, dass wir auch auf diese holprigen Piste mit dem niedrigen Griplevel konkurrenzfähig sind. Wenn wir hier mithalten können, schaffen wir es auch auf den anderen Strecken.»
Ergebnis Warm-up:
1. Pol Espargaró, KTM, 1:57,037
2. Viñales, Yamaha, + 0,025
3. Quartararo, Yamaha, + 0,037
4. Morbidelli, + 0,100
5. Binder, + 0,126
6. Nakagami, + 0,147
7. Miller, + 0,319
8. Mir, + 0,341
9. Aleix Espargaró, + 0383
10. Dovizioso, + 0,483
11. Lecuona, + 0,511
12. Rossi, + 0,541
13. Petrucci, + 0,640
14. Oliveira, + 0,680
15. Zarco, + 0,730
16. Smith, + 0,755
17. Crutchlow, + 1,003
18. Alex Márquez, + 1,353
19. Rabat, + 1,511
20. Bradl, + 1,920
Brünn-GP, MotoGP, Q2:
1. Zarco, Ducati, 1:55,687 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:55,990
3. Morbidelli, Yamaha, 1:55,998
4. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:56,074
5. Viñales, Yamaha, 1:56,131
6. Pol Espargaró, KTM, 1:56,142
7. Binder, KTM, 1:56,299
8. Petrucci, Ducati, 1:56,454
9. Mir, Suzuki, 1:56,512
10. Rossi, Yamaha, 1:56,515
11. Rins, Suzuki, 1:56,571
12. Crutchlow, Honda, 1:56,797
Die weitere Startaufstellung:
13. Oliveira, KTM, 1:56,328
14. Miller, Ducati, 1:56,352
15. Rabat, Ducati, 1:56,695
16. Lecuona, KTM, 1:56,764
17. Nakagami, Honda, 1:56,822
18. Dovizioso, Ducati, 1:57,034
19. Smith, Aprilia, 1:57,438
20. Bradl, Honda, 1:57,573
21. Alex Márquez, Honda, 1:57,606