Fix: MotoGP-Finale nicht in Valencia

Portimão am 22. November: Oliveira bekommt Heim-GP

Von Günther Wiesinger
Portimão wird erstmals GP-Schauplatz sein

Portimão wird erstmals GP-Schauplatz sein

Am 31. Juli haben Dorna und FIM die Streichung aller Übersee-GP-Events verlautbart. Seither zeichnete sich ab, dass in Portimão am 22.11. gefahren wird. Jetzt ist es offiziell.

Der spanische WM-Promoter Dorna, der Weltverband FIM, die portugiesische Landesregierung und die Betreiber des Portimão-Circuits bestätigen jetzt offiziell: Die malerische Rennstrecke an der Algarve-Küste wird am 22. November erstmals Schauplatz eines Motorrad-GP sein. Somit finden acht der 14 MotoGP-Events 2020 auf der Iberischen Halbinsel statt.

Nach der Absage des Silverstone-GP 2018 wurde zwischen der Dorna und dem neuen FIM-Präsident Jorge Viegas (er ist Portugiese) vereinbart, dass die Strecke von Portimão in der Algarve künftig als Reserve-Schauplatz bereit stehen wird, wenn ein anderer Prix Prix ausfällt.

Jetzt steht fest: Das Autódromo Internacional do Algarve in Portimão wird am 22. November erstmals Austragungsort des Portugal-GP sein. Am gestrigen 9. August trat dort die Superbike-WM auf, selbst die Formel 1 weicht 2020 erstmals nach Portimão aus.

So kommt der Portugiese Miguel Oliveira, gestern starker Sechster beim Brünn-GP hinter Rossi, zum langersehnten Heim-GP in der Königsklasse. Er hat 2018 beim Superbike-WM-Lauf in Portimão für das heimische Fernsehen ein paar Runden gedreht und wäre auch für Estoril gewappnet gewesen. Dort hat der Red Bull-KTM-Tech3-MotoGP-Pilot im Mai 2020 schon einen Lauf zur portugiesischen Superbike-Meisterschaft gewonnen.

Der letzte Portugal-GP wurde am 6. Mai 2012 in Estoril ausgetragen. In der MotoGP-Klasse siegte Stoner (Honda) vor Lorenzo, Pedrosa, Dovizioso und Crutchlow. 6. Bautista, 7. Rossi. 8. Spies. 9. Bradl. 10. Barberá.

Dass die Dorna nach Portugal ausweicht und zurückkehrt, liegt auf der Hand. Denn am 22. November würden die Temperaturen in Mitteleuropa keine Motorrad-Rennen erlauben. In Portugal hat sich die Landesregierung selbst mit einem Geldbetrag für das Zustandekommen des Grand Prix stark gemacht, um nach der Coronakrise den Tourismus (Slogan: «Visit Portugal») kräftig anzukurbeln.

Paulo Pinheiro, CEO des Autodromo Internacional do Algarve, freut sich:  «Es ist grossartig, dass wir es endlich geschafft haben, die MotoGP zu uns zu holen. Sie ist die Spitze des Zweirad-Motorsports und wir freuen uns sehr, sie zu begrüssen. Es war ein langer Prozess mit der Dorna, wir hatten seit 2017 eine Vereinbarung und nun zahlte sich die ganze Arbeit letztlich aus. Hinzu kommt, dass Miguel Oliveira um Podestplätze kämpfen kann, und ich hoffe, dass die WM hier entschieden werden kann. Wir arbeiten hart, um die Fans an der Strecke zu haben, wir wollen mit einem Umfang von 30.000 Fans für das Rennwochenende starten und dann mit der Dorna und den Gesundheitsbehörden entscheiden, wie es weitergeht.» Gegenüber SPEEDWEEK.com sprach der Strecken-Geschäftsführer von 50.000 Fans.

Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta erklärt: «Das ist eine grossartige Nachricht für uns, wir haben 2017 eine Vereinbarung mit Portimão unterschrieben, in der sie als Reserve-Rennstrecke für jegliche Art von Absagen definiert wird, und wir standen die ganze Zeit in Kontakt miteinander. Wir waren mit der Superbike in Portimão und denken, dass dies eine unglaubliche Gelegenheit für uns ist, und in der Vereinbarung steht auch, dass die Strecke nach der Superbike-Runde neu asphaltiert wird. Als wir dies den Fahrern erklärten, waren sie begeistert, denn sie haben die Strecke im Fernsehen gesehen, aber wir waren noch nie dort.»

«Portugal hat eine lange Geschichte in unserem Sport, und in Estoril hat es einige historische Kämpfe gegeben. Es ist sehr gut, das wir nun die Möglichkeit zu haben, nach Portugal zurückzukehren, vor allem mit Miguel Oliveira als Teilnehmer, denn es ist grossartig, einen portugiesischen Fahrer zu haben, der in seinem eigenen Land antreten kann. Wir sind sehr glücklich, am Ende des Jahres in Portimão an den Start gehen zu können», fügt der Spanier an.

Die Freude ist auch bei FIM-Präsident Jorge Viegas gross: «Ich bin sehr stolz, dass die MotoGP nach acht Jahren wieder in mein Heimatland zurückkehren wird. Ich möchte mich wärmstens bei der Dorna, den Streckenverantwortlichen und dem nationalen Motorrad-Verband von Portugal dafür bedanken, dass sie die nötigen Bedingungen geschaffen haben, um das WM-Finale in Portugal über die Bühne gehen zu lassen.»

Das Autódromo Internacional do Algarve wurde im Oktober 2008 eröffnet; die Baukosten betrugen 195 Millionen Euro. Die Strecke erstreckt sich über 4,692 km und bietet in der GP-Version 15 Kurven.

Übrigens: Bei 14 Rennen bleibt es in der MotoGP-WM weiter bei fünf Motoren für die Sieger-Teams Honda, Yamaha, Suzuki und Ducati. Aprilia und KTM dürfen sieben Motoren einsetzen pro Fahrer einsetzen.

Der Motorrad-GP-Kalender 2020 (Stand 10.8.)

08. März: Doha/Q (ohne MotoGP)
19. Juli: Jerez (GP von Spanien)
26. Juli: Jerez (GP von Andalusien)
09. August: Brünn (GP von Tschechien)
16. August: Spielberg (GP von Österreich)
23. August: Spielberg (GP der Steiermark)
13. September: Misano (GP San Marino e Della Riviera di Rimini)
20. September: Misano (GP Emilia Romagna e Della Riviera)
27. September: Barcelona-Catalunya (GP Catalunya)
11. Oktober: Le Mans (GP von Frankreich)
18. Oktober: Aragón (GP von Aragonien)
25. Oktober: Aragón (GP von Teruel)
08. November: Valencia (GP von Europa)
15. November: Valencia (GP Comunitat Valenciana)
22. November: Portimão (GP Portugal)

Ersatzlos gestrichen:
22. März: Buriram/TH
19. April: Termas de Río Hondo/AR
31. Mai: Mugello/I
21. Juni: Sachsenring/D
28. Juni: Assen/NL
12. Juli: KymiRing/FIN
30. August: Silverstone/GB
18. Oktober: Motegi/J
25. Oktober: Phillip Island/AUS
01. November: Sepang/MAL
15. November: Texas/USA

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