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Andrea Dovizioso (Ducati): «Ich habe keinen Plan B»

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso musste viele Fragen beantworten

Andrea Dovizioso musste viele Fragen beantworten

Es war die Nachricht des Tages: Andrea Dovizioso wird seinen Vertrag bei Ducati nach der MotoGP-Saison 2020 nicht mehr verlängern. Der 34-Jährige spricht über die Entscheidung – und seine Chancen beim Österreich-GP.

Andrea Dovizioso stellte sich am Samstagabend den vielen Fragen der Journalisten, nachdem sein Manager Simone Battistella bereits kurz nach Mittag angekündigt hatte, dass der Vizeweltmeister der vergangenen drei Jahre und Ducati am Ende der Saison nach acht gemeinsamen Jahren getrennte Wege gehen werden.

Die häufigste Antwort lautete zwar: «Es tut mir leid, aber jetzt ist nicht der richtige Moment, um über all die Details zu sprechen. Wir müssen und wir wollen uns auf diese Saison konzentrieren.» Der 34-jährige Italiener gab aber trotzdem einige interessante Einblicke: «Es war die richtige Entscheidung für uns – und sie jetzt zu treffen, um im Team entspannt und wirklich auf die WM fokussiert zu sein.»

Wie sieht Dovizioso seine Zukunft? «Was in meinem Kopf ist, ist das Rennfahren. Ich habe in diesem Moment aber keinen Plan B. Die Entscheidung hat mit der Situation bei Ducati zu tun. Es war besser, die Entscheidung jetzt zu treffen und sich auf das Rennfahren zu konzentrieren, anstatt abzuwarten. Sie hatten mit mir noch nicht über Details gesprochen. Ich habe keinen Plan B, aber im Motorsport können viele Dinge passieren. Die Wahrheit ist, dass es in diesem Moment nicht wirklich einen Platz gibt, aber jetzt konzentrieren wir uns aufs Rennfahren.»

Wann fiel die Entscheidung und wie wird sie sich auswirken? «Für diese Saison wird es kein Problem sein – vielleicht ist es sogar besser, weil wir nur auf das Rennfahren konzentriert sind. Wir müssen uns keine Gedanken über Beziehungen oder irgendetwas machen», lachte «Dovi». «Das ist auch der Grund dafür, dass wir jetzt entschieden haben. Wenn du so eine Entscheidung triffst, gibt es aber nicht den einen Tag, an dem sie fällt. Es ist wie mit deiner Freundin, das passiert nicht an einem Tag. Wir sind acht Jahre zusammen, viele Dinge sind passiert, positive und negative, und es kam der Moment, in dem man die Entscheidung trifft. Es war keine Entscheidung aus dem Bauch heraus, das mach ich nicht», betonte er.

Ist es eine Erleichterung, dass das Thema Vertragsverhandlungen bei Ducati nun vom Tisch ist, oder schwingt doch Traurigkeit mit? «Es sind gemischte Gefühle, das ist normal. Denn unabhängig von dem, was passiert ist, hatten wir das Glück, denkwürdige und fantastische Momente zu erleben. Man muss auf alles schauen, was geleistet worden ist, das wird schnell vergessen. Es gab viele Diskussionen, aber auch wirklich viel Freude und viel Genugtuung. Ich habe auch viele besondere Menschen kennengelernt. Es gibt also viele positive Seiten dieser ganzen Geschichte – die noch nicht vorbei ist.»

Könnten sich die beiden Parteien im Falle eines Titelgewinnes doch noch einigen? «Das glaube ich nicht», winkte der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister und 14-fache GP-Sieger in der Königsklasse ab. «Der Titel wäre aber trotzdem schön», ergänzte er lachend.

Auf der Rennstrecke sicherte sich der Spielberg-Sieger von 2017 und 2019 mit Startplatz 4 eine gute Ausgangslage für das morgige Rennen: «Wir sind in Österreich, auf einer sehr guten Strecke für uns. Wir haben heute und gestern einen sehr guten Speed gezeigt und wir wollen das Maximum aus diesen zwei Rennen herausholen.»

Traut sich Dovi den dritten Triumph auf dem Red Bull Ring zu? «Ich glaube, wir haben sicher eine Chance. Die Situation ist etwas anders als in der Vergangenheit, weil die Gegner stärker geworden sind. Um zu gewinnen, muss ich eine gute Strategie finden. Ich weiß noch nicht, ob ich dann eine Chance habe, weil Pol heute eine unglaubliche Pace gezeigt hat. Ich glaube, dass auch Rins ein Anwärter sein wird. Dazwischen gibt es noch viele wirklich schnelle Fahrer: Die Yamahas und Jack werden sehr stark sein, ich weiß aber nicht, ob sie bis zum Ende kämpfen können. Das Rennen wird hart.»

MotoGP, Q2, Spielberg, 15. August:

1. Viñales, Yamaha, 1:23,450 min
2. Miller, Ducati, 1:23,518 min, + 0,068 sec
3. Quartararo, Yamaha, 1:23,537, + 0,087
4. Dovizioso, Ducati, 1:23,606, + 0,156
5. Pol Espargaró, KTM, 1:23,612, + 0,162
6. Mir, Suzuki, 1:23,673, + 0,223
7. Morbidelli, Yamaha, 1:23,719, + 0,269
8. Rins, Suzuki, 1;23,731, + 0,281
9. Zarco, Ducati, 1:23,828, + 0,378
10. Nakagami, Honda, 1:23,872, + 0,422
11. Oliveira, KTM; 1:23,939, + 0,489
12. Rossi, Yamaha, 1:23,995, + 0,545

Die weitere Startaufstellung:
13. Petrucci, Ducati, 1:23,915
14. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:24,151
15. Crutchlow, Honda, 1:24,228
16. Lecuona, KTM, 1:24,405
17. Binder, KTM, 1:24,485
18. Alex Márquez, Honda, 1:24,490
19. Bradl, Honda, 1:24,662
20. Smith, Aprilia, 1:24,831
21. Rabat, Ducati, 1:25,287
22. Pirro, Ducati, 1:25,431

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