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Stefan Bradl: «Ich will zeigen, dass wir mehr können»

Von Günther Wiesinger
Die 2020-Honda waren hinten auf breiter Front vertreten: Alex Márquez, Bradl und Crutchlow

Die 2020-Honda waren hinten auf breiter Front vertreten: Alex Márquez, Bradl und Crutchlow

Stefan Bradl stuft die Unfallstelle von Zarco und Morbidelli in Spielberg als gefährlich ein. Er hofft deshalb auf trockenes Wetter und vor allem auf einen Platz in den Punkten.

Stefan Bradl wird am kommenden Wochenende eine dritte Chance auf einen Punktegewinn in der MotoGP-Weltmeisterschaft bekommen, nachdem er am Sonntag in Spielberg den punktebringenden 15. Platz gegen Cal Crutchlow nur um 1,2 Sekunden verpasst hat. Der 30-jährige Honda-MotoGP-Testfahrer wird Weltmeister Marc Márquez auch beim Steiermark-GP vertreten-

Der siebenfache GP-Sieger zeigte sich nach dem Zwischenfall mit Franco Morbidelli und Johann Zarco, der zum Abbruch führte, nach eigener Aussage «schockiert». Seit sich die Winglets durchgesetzt haben, meinen manche Fahrer, entstehen in so schnellen Kurven wie im Vollgas-Knick Turn 2 schlimme Verwirbelungen. Man müsse deshalb etwas Abstand halten. Und Alex Márquez sagte gestern bei ServusTV: «Johann Zarco hatte mit der Ducati sowieso mehr Top-Speed als Franco auf der Morbidelli. Er hätte warten sollen; vor Turn 4 hätte er gefahrloser überholen können.»

Stefan Bradl meint, der Unfall habe nichts mit Downforce oder der Aerodynamik zu tun. «Wir müssen uns eher über diese Kurve unterhalten. Im Nassen ist diese Stelle für die MotoGP-Motorräder auf jeden Fall gefährlich. Als die Piste im FP2 und FP3 teilweise nass war, musste man dort wirklich aufpassen. Es war angsteinflössend. Du musst bei 300 km/h in Schräglage anbemsen! Ich war froh, dass wir im Rennen eine trockene Piste hatten. Ich kam kurz nach dem Unfall in Kurve 3 dort an. Es war schrecklich, denn es flogen überall viele Teile herum, es war ein beängstigender Moment. Den Hergang des Unfalls habe ich nicht gesehen, aber zu sehen, wie die Bikes dermaßen zerstört werden, gibt Anlass zu größter Sorge.»

Bradl wollte keine Stellungnahme zum Sturzverursacher abgeben, während Kollegen wie Aleix Espargaró kein Blatt vor den Mund nahmen und Zarco als Übeltäter anprangerten.

Bradl: «Diese Stelle ist grenzwertig, da stimme ich zu, wenn ein Fahrer dort einen Fehler macht. Darüber wird wir am Freitag sicher bei einem Meeting am Donnerstag oder spätestens am Freitag in der Safety Commission gesprochen. Ich will mich sonst nicht dazu äußern. Das sollen die Fahrer tun, die unmittelbar beteiligt waren.»

Bei seinem dritten Grand Prix innerhalb von drei Wochen fühlt sich Bradl fahrerischer auf einem besseren Level. Aber die Ergebnisse von Alex Márquez und Cal Crutchlwo haben gezeigt, dass die 2020-Honda sichtbare Schwächen offenbart. «Wir haben bei Spielberg-1 nie unseren Speed erreicht, der notwendig gewesen wäre, um konkurrenzfähiger zu sein. In den Trainings, in denen die Strecke nass oder noch feucht war, haben wir wertvolle Zeit verloren. Deshalb konnten wir nicht alle Teile durchtesten, wie es ursprünglich vorgesehen gewesen wäre. So wurde unsere Vorbereitung auf das Rennen eingeschränkt, unsere Konkurrenzfähigkeit hat darunter gelitten. Das Rennen verlief daher nicht wirklich berauschend. Wir müssen etwas unternehmen, um besser zu werden. Wir haben bis Freitag Zeit, die Situation genau zu analysieren. ich hoffe, wir können etwas finden, denn wir wollen besser abschneiden. Allen ist bewusst, dass wir mehr zeigen können. Und das wollen wir am Wochenende beweisen.»

Ergebnisse MotoGP Spielberg, 16. August

1. Andrea Dovizioso, Ducati, 28 Runden
2. Joan Mir, Suzuki, +1,377 sec
3. Jack Miller, Ducati, +1,549
4. Brad Binder, KTM, +5,526
5. Valentino Rossi, Yamaha, +5,837
6. Takaaki Nakagami, Honda, +6,403
7. Danilo Petrucci, Ducati, +12,498
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +12,534
9. Iker Lecuona, KTM, +14,117
10. Maverick Viñales, Yamaha, +15,276
11. Aleix Espargaró, Aprilia, +17,772
12. Michele Pirro, Ducati, +23,271
13. Bradley Smith, Aprilia, +24,868
14. Alex Márquez, Honda, +24,943
15. Cal Crutchlow, Honda, +27,435
16. Tito Rabat, Ducati, +28,502
17. Stefan Bradl, Honda, +28,609

WM-Stand nach 4 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 67 Punkte. 2. Dovizioso 56. 3. Viñales 48. 4. Binder 41. 5. Rossi 38. 6. Nakagami 37. 7. Miller 36. 8. Morbidelli 31. 9. Mir 31. 10. Zarco 28. 11. Petrucci 20. 12. Rins 19. 13. Pol Espargaró 19. 14. Oliveira 18. 13. Alex Márquez 15. 16. Aleix Espargaró 11. 17. Bagnaia 9. 18. Smith 8. 19. Lecuona 7. 20. 17. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 4 von 14 Rennen:

1. Yamaha 81. 2. Ducati 67. 3. KTM 57. 4. Suzuki 44. 5. Honda 37. 6. Aprilia 16.

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