MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Valentino Rossi: «Werde meine Meinung nicht ändern»

Von Ivo Schützbach
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Auch vier Tage nach dem beängstigenden MotoGP-Unfall auf dem Red Bull Ring in Spielberg, steht Valentino Rossi (Yamaha) der Schreck noch ins Gesicht geschrieben. Weshalb er seinen Beruf trotzdem nicht in Frage stellt.

Wir haben die erschreckenden Bilder inzwischen hundertfach und aus jeder Perspektive gesehen: Im MotoGP-Rennen am vergangenen Sonntag kam es nach einer Kollision von Franco Morbidelli (Petronas Yamaha) und Johann Zarco (Esponsorama Ducati) auf der Geraden wie durch ein Wunder zu keiner Katastrophe, als deren herumfliegende Motorräder in Kurve 3 Valentino Rossi und Maverick Vinales nur um Zentimeter verfehlten.

Die Piloten hatten direkt nach dem Vorfall kaum Zeit nachzudenken, sie mussten sich auf den Neustart konzentrieren. «Das waren sehr schwierige Momente, es war angsteinflößend», sagte Rossi am Donnerstagabend vor dem Steiermark-GP am kommenden Wochenende. «Ich habe glücklicherweise nur das Bike von Zarco gesehen, wie es über Maverick flog. Das Bike von Franco konnte ich nicht sehen, weil es zu nahe und zu schnell war. Wir hatten sehr sehr viel Glück, dass uns keines der Motorräder erwischt hat – wir hätten keine große Chance gehabt.»

Am Sonntag werden wir auf dem Red Bull Ring das 900. Rennen in der Königsklasse seit 1949 erleben, in beeindruckenden 346 war Rossi dabei!

«Ich bin sehr stolz auf diese Zahl», unterstrich «The Doctor». «Ich bin aber auch etwas traurig, weil ich sehr alt bin. Es hört sich seltsam an, wenn ich sage, dass ich seit 2002 in MotoGP dabei bin. Das ist eine lange Zeit.»

Man merkt Rossi an, wie sehr dieser Unfall an ihm genagt hat. Mit 41 Jahren macht er sich reichlich Gedanken, ob es das alles Wert ist. Dem Italiener ist bewusst, dass alles hätte aus sein können.

Trotzdem stellt er seine Zukunft nicht in Frage, 2021 wird er für das Team Petronas Yamaha antreten. «Würde ich mit MotoGP aufhören, würde ich trotzdem Sachen machen, die gefährlich sind», grinste der neunfache Weltmeister. «Ich will etwas mit Autos machen, 24-Stunden-Rennen fahren, das ist auch alles gefährlich. Oder ich bleibe zu Hause auf meiner Farm und vergnüge mich mit den Pferden. Oder ich muss im Bett bleiben. Sobald ich etwas fahre oder reite, besteht ein Risiko. Ich werde meine Meinung nicht ändern und nächstes Jahr weiterfahren.»

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