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Valentino Rossi (Yamaha/6.): «Wieder 30 Jahre alt»

Von Nora Lantschner
Valentino Rossi fühlt sich in Misano zu Hause

Valentino Rossi fühlt sich in Misano zu Hause

In Misano fühlt sich Yamaha-Werksfahrer Valentino Rossi deutlicher wohler als noch in Spielberg, was nicht nur daran liegt, dass die Rennstrecke keine 15 km von seiner Heimat Tavullia entfernt ist.

Ein fünfter Platz im zweiten freien Training bescherte Valentino Rossi am Freitag in Misano Gesamtrang 6 in der kombinierten Zeitenliste. Nach schwierigen Wochenenden in Spielberg liegen seine Yamaha-Markenkollegen zudem auf den Plätzen 1 bis 3.

«Man könnte es so erklären: In Österreich fühlte ich mich so, als wäre ich 50 Jahre alt. Hier in Misano habe ich das Gefühl, als wäre ich wieder 30. Es ist ganz anders», lachte der 41-Jährige. «Wir waren in Misano auch im Vorjahr schnell. Aber wir mussten erst wieder auf die Strecke gehen, um zu verstehen, ob wir immer noch gut sind. Denn in der MotoGP verändert sich die Situation aus technischer Sicht sehr schnell. Die anderen Hersteller haben hier viel getestet, Ducati, Aprilia und KTM zum Beispiel. Deshalb weiß man nie, aber es sieht ganz danach aus, als wäre die M1 hier konkurrenzfähig. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber ich fühle mich auf jeden Fall jünger als in Österreich.»

Der neunfache Weltmeister jagt sein 200. Podest in der «premier class». Wie sieht er seine Chancen im Hinblick auf den San Marino-GP am Sonntag? «Meine Pace ist nicht schlecht, vor allem am Nachmittag. Am Vormittag hatte ich noch etwas Mühe, aber am Nachmittag lief es besser. Auch auf gebrauchten Reifen war konstant unterwegs», analysierte er. «Quartararo und Maverick sind aber wirklich sehr stark. Dazu noch ein paar andere, Mir zum Beispiel oder Pol Espargaró. Wenn ich um das Podium kämpfen will, muss ich mich verbessern. Mir fehlen drei Zehntel in Sachen Rennpace», rechnete der WM-Siebte vor.

Während sich viele Fahrer über den unebenen Streckenbelag auf dem 4,226 km langen «Misano World Circuit Marco Simoncelli» beklagen, kommen die Yamaha-Piloten offensichtlich besser zurecht. «Der Asphalt ist auf einem sehr hohen Niveau, der Grip ist sehr gut. Es stimmt zwar, dass schon etwas zu viele Wellen drin sind, aber unser Motorrad scheint sehr stabil zu sein, vor allem in den schnellen Kurven», erklärte Rossi dazu. «Das ist eine unserer Stärken und ich glaube, dass uns das hilft, hier in Misano schnell zu sein. Aber man muss auch bedenken, dass wir heute erst Freitag haben. Wir müssen abwarten, wie es am Samstag und vor allem am Sonntag läuft. Der Anfang war aber positiv.»

Beim Heim-GP kann der «Dottore» zudem erstmals in dieser Saison auf die Unterstützung einer begrenzten Anzahl von Fans auf den Tribünen zählen: «Es ist ein großartiges Gefühl, weil die Atmosphäre mit den Fans ganz anders ist, ob es jetzt MotoGP, Formel 1 oder Fußball ist – am Ende sind wir für sie hier. Es fühlt sich sehr gut an. Heute sind es nicht viele, aber es ist besser als nichts. Ich habe auch gehört, dass die 10.000 Karten in fünf Stunden ausverkauft waren. Die MotoGP ist also ein bisschen wie Pink Floyd, das ist gut für unser Sport», schmunzelte der italienische Superstar. «Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr eine normale WM-Saison haben werden – oder zumindest so normal wie möglich. Das ist auch ein guter Schritt für unsere Zukunft, weil wir hoffen, dass auch unser alltägliches Leben so schnell wie möglich zur Normalität zurückkehren kann.»

Misano, MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP2:

1. Quartararo, Yamaha, 1:32,189 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,009 sec
3. Morbidelli, Yamaha, + 0,178
4. Pol Espargaró, KTM, + 0,287
5. Lecuona, KTM, + 0,486
6. Rossi, Yamaha, + 0,543
7. Petrucci, Ducati, + 0,636
8. Binder, KTM, + 0,731
9. Oliveira, KTM, + 0,746
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,747
11. Dovizioso, Ducati, + 0,756
12. Nakagami, Honda, + 0,786
13. Rins, Suzuki, + 0,826
14. Zarco, Ducati, + 0,860
15. Mir, Suzuki, + 0,935
16. Smith, Aprilia, + 1,055
17. Miller, Ducati, + 1,179
18. Bagnaia, Ducati, + 1,211
19. Crutchlow, Honda, + 1,349
20. Bradl, Honda, + 1,442
21. Alex Márquez, Honda, + 1,617
22. Rabat, Ducati, + 1,734

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