Andrea Dovizioso (Ducati/11.): «Das ist sehr komisch»
Andrea Doviziosos Zukunft ist immer noch offen
Das neue Internet-Programm, auf das das Ducati-Team für die Interviews mit seinen Fahrern baut, hat etwas mit Andrea Dovizioso gemeinsam: Sowohl der Videochat als auch der Vize-Weltmeister sind am Freitag mit Anpassungsproblemen gestartet.
«Es hat sich angefühlt als wäre ich auf einem anderen Motorrad gesessen», gab Dovizioso unumwunden zu. Der Italiener war nach dem ersten Tag in Misano, den er auf dem elften Platz beendete, überhaupt nicht zufrieden, obwohl er eine Menge Grip hatte. «Ich erwarte, dass wir uns am Wochenende noch steigern», sagte der Ducati-Pilot, der auch aus den bisher gesammelten Daten einige positive Schlüsse ziehen kann.
Trotzdem stellte Dovizioso fest: «Wir hatten kleine Probleme. Ich finde, es sind zu viele elektronische Hilfsmittel am Motorrad. Insgesamt bin ich nicht so weich, nicht so gut gefahren. Ich habe viele Dinge nicht so umgesetzt, wie ich es vorgehabt habe.»
Ein Grund ist dabei sicherlich auch, dass Dovizioso häufig Probleme hat, sich an den neuen Hinterreifen anzupassen. «Es ist schwierig. Von Strecke zu Strecke ist es anders. Das Motorrad fühlt sich dann komplett anders an. Das ist sehr komisch.»
Darüber hinaus ist seinem Team am Ende die Zeit ausgegangen, sodass Dovizioso den harten Hinterreifen, mit dem viele Fahrerkollegen schnell unterwegs waren, erst gar nicht testen konnte. «Das Gefühl ist noch nicht perfekt, aber insgesamt können wir mit den kleineren Problemen, die wir hatten, und der dennoch ordentlichen Runde leben», bilanziert der 34-Jährige, dessen Zukunft immer noch offen ist.
Bereits am Donnerstag hatte er auf der Pressekonferenz eine vage Wasserstandsmeldung bezüglich seiner Zukunft abgegeben: «Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch nichts auf dem Tisch. Es gibt keine Neuigkeiten. Ich muss warten, aber ich muss jetzt auch keine Entscheidung treffen. Es ändert nichts daran, dass ich auf diese Saison fokussiert sein will. Dann werden wir sehen.»
Mit guten Leistungen könnte Dovizioso, der in WM-Gesamtwertung auf Platz 2 liegt und in Österreich in dieser Saison einmal gewonnen hat, weiter Werbung in eigener Sache betreiben – wenn er das als dreimaliger Vize-Weltmeister überhaupt noch nötig hat. Schließlich sollten ihn die Manager der anderen Teams nach 220 Starts in der Königsklasse zur Genüge kennen.
Misano, MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP2:
1. Quartararo, Yamaha, 1:32,189 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,009 sec
3. Morbidelli, Yamaha, + 0,178
4. Pol Espargaró, KTM, + 0,287
5. Lecuona, KTM, + 0,486
6. Rossi, Yamaha, + 0,543
7. Petrucci, Ducati, + 0,636
8. Binder, KTM, + 0,731
9. Oliveira, KTM, + 0,746
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,747
11. Dovizioso, Ducati, + 0,756
12. Nakagami, Honda, + 0,786
13. Rins, Suzuki, + 0,826
14. Zarco, Ducati, + 0,860
15. Mir, Suzuki, + 0,935
16. Smith, Aprilia, + 1,055
17. Miller, Ducati, + 1,179
18. Bagnaia, Ducati, + 1,211
19. Crutchlow, Honda, + 1,349
20. Bradl, Honda, + 1,442
21. Alex Márquez, Honda, + 1,617
22. Rabat, Ducati, + 1,734