MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Bitter: Morbidellis Yamaha erlaubt keine Strategie

Von Ivo Schützbach
Franco Morbidelli

Franco Morbidelli

Bis zur vorletzten Runde war Franco Morbidelli auf dem Weg zu seinem dritten Podestplatz in der MotoGP-Saison 2020. Dann hatte er den Hinterreifen seiner Petronas-Yamaha auf dem Circuit de Catalunya hingerichtet.

Bis zur neunten von 24 Runden führte Franco Morbidelli den Catalunya-GP vor seinem Petronas-Yamaha-Teamkollegen Fabio Quartararo an, dann wurde er vom späteren Sieger aus Frankreich überholt. In der 14. Runde verlor der Italiener seinen zweiten Platz nach einem Verbremser an Valentino Rossi, der Superstar stürzte aber zwei Runden später selbstverschuldet. Bis zur vorletzten Runde lag «Morbido» auf dem zweiten Platz, die letzten neun Kilometer hatte der Italiener den heranstürmenden Suzuki-Werksfahrern Joan Mir und Alex Rins nichts entgegenzusetzen und landete auf dem undankbaren vierten Platz.

«Ich bin verärgert wegen dieses vierten Platzes – das ist positiv», meinte Morbidelli. «Das bedeutet, dass wir auf einem sehr guten Level sind. Ich hatte einen wundervollen Start, danach habe ich vielleicht etwas zu stark gepusht und die Reifen zu sehr verbraucht. Deshalb war ich nicht bereit zu kämpfen, als mich Fabio einholte. Als ich hinter ihm lag, verlor ich etwas auf der Geraden und musste in der Bremszone viel riskieren, um das wieder aufzuholen. Deswegen machte ich den Fehler und wäre dabei fast in ihn gekracht. Ich machte die Bremse auf, ging weit und verlor dabei 2 sec. Das hat mich wahrscheinlich das Podium gekostet.»

«Trotzdem muss ich mit diesem Wochenende zufrieden sein, ich startete von Pole-Position», hielt der 26-Jährige fest. «Mir fehlte es aber etwas an Konstanz. Es war sehr schwierig, mit dem Hinterreifen hauszuhalten – mir gelang es nicht. Ich war aber gar nie in der Situation, dass ich darüber nachdenken konnte, den Reifen zu schonen. Das geht nur, wenn du auf der Geraden genügend Leistung hast. Ich bin diesbezüglich der Schwächste im ganzen Feld. Dieses Wochenende war ich 6 km/h langsamer als die anderen Yamaha. Gegen Rennende fehlten mir 22 km/h auf die Ducati. Ich konnte mir keine Strategie erlauben. Ich musste einen guten Start machen und das Maximum herausholen. Okay, ich habe die Reifen damit zerstört. Aber das war die beste Strategie für mich und mein Paket.»

Für den vierten Platz erhielt Morbidelli 13 Punkte und hält damit jetzt bei 77. Das bedeutet WM-Rang 5, zu Ducati-Star Andrea Dovizioso vor ihm fehlen sieben Zähler.

Ergebnisse MotoGP Catalunya/E:

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 24 Runden in 40:33,176 min
2. Joan Mir (E), Suzuki, +0,928 sec
3. Alex Rins (E), Suzuki, +1,898
4. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +2,846
5. Jack Miller (AUS), Ducati, +3,391
6. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +3,518
7. Takaaki Nakagami (J), Honda, 3,671
8. Danilo Petrucci (I), Ducati, +6,117
9. Maverick Vinales (E), Yamaha, +13,607
10. Cal Crutchlow (GB), Honda, +14,483
11. Brad Binder (ZA), KTM, +14,927
12. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +15,647
13. Alex Marquez (E), Honda, +17,327
14. Iker Lecuona (E), KTM, +27,066
15. Tito Rabat (E), Ducati, +27,282
16. Bradley Smith (GB), Aprilia, +28,736
17. Stefan Bradl (D), Honda, +32,643
– Miguel Oliveira (P), KTM
– Valentino Rossi (I), Yamaha
– Pol Espargaro (E), KTM
– Johann Zarco (F), Ducati
– Andrea Dovizioso (I), Ducati

Fahrer-WM nach 8 von 14 Rennen: 1. Quartararo, 108 Punkte. 2. Mir 100. 3. Viñales 90. 4. Dovizioso 84. 5. Morbidelli 77. 6. Miller 75. 7. Nakagami 72. 8. Rins 60. 9. Oliveira 59. 10. Binder 58. 11. Rossi 58. 12. Pol Espargaró 57. 13. Bagnaia 39. 14. Petrucci 39. 15. Zarco 36. 16. Alex Márquez 27. 17. Aleix Espargaró 22. 18. Lecuona 17. 19. Crutchlow 13. 20. Smith 11. 21. Rabat 8. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM: 1. Yamaha, 163 Punkte. 2. Ducati 126. 3. Suzuki 113. 4. KTM 109. 5. Honda 72. 6. Aprilia 30.

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