Stefan Bradl (Honda/17.): «Eine schreckliche Reise»
Stefan Bradl in Le Mans: Platz 17 im FP2
Stefan Bradl schaffte bei seinem sechsten GP-Einsatz 2020 mit der Repsol-Honda am Freitag in Le Mans die 17. zeit, obwohl er in der Früh wegen der widrigen Verhältnisse auf die Teilnahme am FP1 verzichtet hatte. Der Bayer hatte am Mittwoch und am Donnerstag bis 13 Uhr noch in Portimão getestet. «Es war ein unterhaltsames Abenteuer. Denn ich hatte gestern eine schreckliche Reise von Faro über Paris nach Le Mans, wo ich erst um 1.30 Uhr in der Nacht ins Hotel gekommen bin», schilderte der Honda-Pilot. «Die Autofahrt vom Flughafen Charles de Gaulle bis Le Mans hat nämlich zweieinhalb Stunden gedauert. Es war ziemlich anstrengend. Als ich in der Früh das Wetter gesehen habe, habe ich mir gedacht, es ist besser, auf diese erste Session zu verzichten. Denn es war absehbar, dass es im FP2 trocken sein würde. Es gab also nichts zu gewinnen, wir wären in diesem FP1 nicht schlauer geworden. Denn die Verhältnisse waren sehr schlecht. Ich konnte dann vor dem FP2 noch etwas schlafen, ich habe mich dann besser gefühlt. Ich denke, es war di richtige Entscheidung. Denn sogar am Nachmittag waren die Verhältnisse noch ziemlich schwierig.»
«Der Test in Portimão auf der neuen GP-Strecke war sehr wichtig für HRC. Ich bin froh, dass wir schon am ersten Tag 72 Runden fahren und auch am zweiten Tag das ganze Testprogramm erledigen konnten. Wir haben uns gut auf dieses Wochenende vorbereitet. Aber so ein enges Programm möchte ich in Zukunft nicht mehr erleben. Das ist klar.»
«Ich war vor dem Portimão-Test ein bisschen skeptisch, denn ich hatte aus der Superbike-WM 2017 nicht die besten Erinnerungen an diese Piste», schilderte Bradl. «Aber der neue Belag ist gut. Ich habe deshalb die eineinhalb Testtage richtig genießen können. Die Bodenwellen sind vorläufig verschwunden. Das Autódromo in Portimão ist für die MotoGP ein harte Herausforderung. Es ist ein Rollercoaster, es geht immer auf und ab. Es ist hilfreich, dass wir bei der MotoGP-Maschine mehr Elektronik haben als beim Superbike. Es war verrückt. Denn wir hatten in Portugal perfektes Wetter und eine wunderschöne Rennstrecke. Und dann kommen wir nach Le Mans und dann haben wir den verdammten Regen und kaum 14 Grad im FP1.»
«Ich hoffe zwar, dass wir keinen Regen mehr haben am Samstag und am Sonntag. Aber ich habe das FP1 beobachtet und gesehen, dass die Reiufen bei diesen kühlen Temperaturen gut funktionieren. An der Allocation gibt es nichts auszusetzen», meinte der Marc-Márquez-Ersatzfahrer. «Die Michelin arbeiten auch im Regen sehr gut. Wir haben im nassn FP1 keinen einzigen Sturz gesehen. Das ist positiv. Auch für das kühle, trockene Wetter ist Michelin vorbereitet. Aber es ist trickreich, man muss überall aufpassen. Man hat ja in der Moto2 den schweren Sturz von Luca Marini gesehen. Man kann hier seine Titelchancen in irgendeiner Session mit einem dummen Fehler zerstören.»
Mit dem «nervus ulnaris» hat Bradl am rechten Ellbogen keine Beschwerden mehr. «Die Operation war ein perfekter Erfolg. Ich habe überhaupt kein Problem mehr mit dem Arm. Es war die richtige Entscheidung, den Eingriff nach dem ersten Misano-Rennen machen zu lassen.»
Le Mans, MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP2
1. Miller, Ducati, 1:34,356 min
2. Viñales, Yamaha, + 0,144 sec
3. Nakagami, Honda, + 0,501
4. Petrucci, Ducati, + 0,698
5. Crutchlow, Honda, + 0,785
6. Alex Márquez, Honda, + 0,981
7. Morbidelli, Yamaha, + 1,013
8. Pol Espargaró, KTM, + 1,018
9. Mir, Suzuki, + 1,029
10. Zarco, Ducati, + 1,052
11. Quartararo, Yamaha, + 1,133
12. Rossi, Yamaha, + 1,411
13. Oliveira, KTM, + 1,481
14. Rins, Suzuki, + 1,482
15. Bagnaia, Ducati, + 1,656
16. Lecuona, KTM, + 1,834
17. Bradl, Honda, + 2,122
18. Smith, Aprilia, + 2,626
19. Dovizioso, Ducati, + 4,370
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 5,005
21. Rabat, Ducati, + 5,809
22. Binder, KTM, + 6,069
Le Mans, MotoGP, FP1, 9.10., Regen
1. Smith, Aprilia, 1:43,804 min
2. Zarco, Ducati, + 0,154 sec
3. Petrucci, Ducati, + 0,220
4. Miller, Ducati, + 0,328
5. Dovizioso, Ducati, + 0,344
6. Viñales, Yamaha, + 0,376
7. Morbidelli, Yamaha, + 0,637
8. Rossi, Yamaha, + 0,707
9. Crutchlow, Honda, + 0,850
10. Pol Espargaró, KTM, + 0,956
11. Bagnaia, Ducati, + 0,979
12. Rins, Suzuki, + 1,042
13. Mir, Suzuki, + 1,176
14. Alex Márquez, Honda, + 1,177
15. Aleix Espargaró, Aprilia, + 2,318
16. Binder, KTM, + 2,441
17. Nakagami, Honda, + 2,670
18. Quartararo, Yamaha, + 2,690
19. Oliveira, KTM, + 2,714
20. Lecuona, KTM, + 2,814
21. Rabat, Ducati, + 3,052
nicht gestartet: Bradl, Honda